Festuca gautieri // Bärenfell-Schwingel

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Festuca gautieri: Der Bärenfell-Schwingel ist Südeuropa in montaner bis alpiner Höhenlage  v.a. in den Pyrenäen verbreitet. Er ist hier eine Kennart der Krummseggenrasen, bei denen es sich in der Regel um echte Ur-Wiesen handelt. Sie entwickeln sich also auch unter Einstellung der gelegentlich erfolgenden Beweidung nicht zu Gehölzen weiter.

Festuca gautieri besiedelt skelettreich-durchlässig mäßig trockene bis frische Silikatschotterböden. Die feinerde- und (roh-)humusreichen Substrate sind neutral bis stark sauer und ausgesprochen stickstoffarm.



Im Flachland werden verschattete Standorte gut toleriert, weil sie kühler bleiben.

Bevorzugt werden vollsonnige bis sonnige Standorte. In den Gebirgsstandorten bleiben diese jedoch auch im Sommer durch die Höhenlage und Wind relativ kühl.

Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (1)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (2)  Stickstoff (1)



Klassische Einsatzform des Bärenfell-Schwingels

Beschreibung

Festuca gautieri bildet wintergrüne, sich teppichartig in die Breite entwickelnde Bestände von 15 bis 25 cm 25 cm Höhe. Die Blätter sind nadelförmig und etwas steif.

Ab Juni sind die "Felle" von zunächst grünen, zur Fruchtreife rasch strohig-gelben Blüten- bzw. Samenständen überzogen. Die Samenstände sind aber nicht sonderlich haltbar, wodurch der Bärenfell-Schwingel im Laufe des Jahres zweimal einen Wandel des Erscheinungsbildes durchläuft.

Teilweise wird die Art auch unter dem Synonym "Festuca scoparia" geführt.

Verwendungshinweise

Der Bärenfell-Schwingel ist ein in Privatgärten beliebtes, bodendeckendes Ziergras. Mit etwas Geschick und Mühe kann man sehr ansehnliche Flächenwirkungen erzielen. Am überzeugendsten ist es, wenn die Einzelpolster voneinander getrennt bleiben und als Individuen erkennbar bleiben.

Es kann auch  interessante Effekte in Verbindung mit größeren, umwachsenen Felsen oder in formal-architektonischen Zusammenhängen mit hochwertigen Platten- und Pflasterbelägen bilden.

Die naturnahe Verwendung wäre das weitläufige Alpinarium sauer verwitternder Gesteine. Nachbildungen bodensaurer, alpiner Magerrasen würden z.B. natürliche Partner wie das Borstgras, Arnica, Preisselbeere oder Alpen-Frauenmantel.

In weniger ambitionierten Anlagen verbreitet der Bärenfell-Schwingel schnell ein etwas uninspiriertes Ambiente. Dies liegt auch daran, dass ungepflegte Bestände früher oder später einen desolaten Eindruck machen.



Konflikte zwischen den Polstern sollten durch Gärtnerhand mediiert werden.

Kultur

Festuca gautieri ist zwar im Grunde pflegeleicht zu kultivieren, dauerhaft ansehnliche Bestände verlangen aber nach einem regelmäßigem und fachmännischen Management.

Wo zwei Horst-Teppiche aufeinanderstoßen, besteht die Gefahr, dass sich die Nahtstellen hochwölben und absterben.  Dadurch entstehen unschöne braune Stellen, weshalb der Abstand zwischen den Horsten relativ groß (40 bis 50 cm) gewählt werden sollte.

Wo zwei Polster dennoch zusammenstoßen, kann man dies durch Abstechen verhindern. Vergreiste bzw. abgestorbene Partien sind ebenfalls unansehnich und sollten entfernt werden.

Gut geeignete Pflanzsubstrate sind humoser, feinerdereicher Sand, Blähton, Lava oder Granitschotter mit möglichst geringen Kalk-/Basengehalten.

Auch Stickstoff sollte nicht im Übermaß vorhanden sein, um die Dauerhaftigkeit der Polster nicht zu schwächen.

Mitteleuropäische Sommer werden auch ohne Bewässerung gut überstanden. Anders als der  Naturstandort vermuten lässt, sind auch halbschattige, ja sogar licht schattige Standorte gut mögich. Wo in sonigen Lagen die sommerliche Wärmeentwicklung hoch ist, sind Standorte ohne Mittagssonne sogar der Vitalität förderlich.

Sorten:
  • Pic Carlit: nur bis 10 cm hoch, bildet bultige Rasen ohne Schadstellen an den Kontakträndern
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