Festuca amethystina // Amethyst-Schwingel, Regenbogen-Schwingel
Beschreibung
Naturstandort von Festuca amethystina
Der Amethyst-Schwingel ist in mehrern Unterarten in den Bergregionen von Frankreich üder das südliche Mitteleuropa bis nach Süd-Ost-Europa verbreitet.
In Deutschland kommt Festuca amethystina hauptsächlich den Alpen und im Alpenvorland vor. Relativ stetig ist er noch im Süden der Schwäbischen Alb anzutreffen. Die Fränkische Alb bildet die Nordgrenze der Vorkommen. In der Schweiz kommt die Art fast nur im Mittelland und auch hier nur sehr zerstreut vor.
Festuca amethystina in Vollblüte im Steingarten mit etwas gewagter Farbkombination von Berg-Steinkraut
und Teppich-Phlox.
Der Amethyst-Schwingel ist eine Kennart der basenreichen, stickstoffarmen und relativ trockenen Schneeheide-Kiefernwälder. Er kommt außerdem regelmäßig in montanen Kalk-Magerwiesen und subalpinen Rotseggenrasen auf humus- und skelettreichen, temporär durchsickerten Mergelböden vor.
Die durchlässigen Substrate trocknen rasch ab, sind nach den im Bergland häufigen Regenfällen aber vorübergehend sogar feucht.
Die Art bevorzugt halbschattige Standorte, gedeiht aber auch in der Sonne.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (5) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Beschreibung
Der wintergrüne Amethyst-Schwingel bildet dichte, halb-kugelige, in Blüte ca. 50 cm hohe und wintergrüne Horste. Das Laub ist bläulich bereift und teilweise mit einem Kupferstich versehen. Nach der Blüte treten die Rot- und Kupfertöne stark in den Vordergrund.
Die grünliche, etwas violett-stichig überlaufene Blüte erscheint von Juni bis Juli. Die Samenstände zerfallen im Laufe des Herbstes, die hellen Blütenstiele sind aber dien Winter hindurch durchaus noch von dezentem Zierwert für den aufmerksamen Beobachter.
Festuca amethystina ist eine Kleinart mit diversen Unterarten innerhalb des Artenschwarms des Schafschwingels (Festuca ovina).
Verwendungshinweise
Festuca amethystina ist eine gute Art für den flächigen Einsatz im Vordergrund naturnaher Steppenpflanzungen und trockener Alpinarien. Gartenwürdige Partner der Naturstandorte sind u.a. Berg-Aster (Aster amellus), Ästige Graslilie (Anthericum ramosum), Dunkle Akelei (Aquilegia atrata) oder Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus).
Die Art kann auch im Halbschatten zur Unterpflanzung von Zwischenräumen größerer Stauden oder kleinerer Gehölze verwendet werden.
In Pflanzgefäßen wirkt sie als Solitär minimalistisch und in Kombination mit Blütenstauden strukturgebend.
Der Blattaustrieb im Frühjahr ist frisch grün ...
Kultur
Auf geeigneten Standorten versamt sich der Amethyst-Schwingel. Naturhafte Wiesen lassen sich in Neunlagen zuverlässig aus Saatgut etablieren. Die Keimung erfolgt wie bei üblicher Raseneinsaat während der gesamten Vegetationsperiode und hinreichender Feuchtigkeit rasch und reichlich.
Auf relativ trockenen, sehr armen Böden ist die Art mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren. Auf frischen und nahrhafteren Standorten wird sie schnell von Wildkräutern überwachsen.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
... der kräftige Blaustich zeigt sich erst im Verlauf des Sommers.
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Gras
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horstartig 30-60 cm Höhe
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violett bräunlich/schwarz
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Juni Juli
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blau-grün rötlich zierende Herbstfärbung
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Zierwert Frucht |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
zierend/strukturstark
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ungiftig
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unbedeutend
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mäßig trocken frisch gut drainiert sommertrocken
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sonnig halbschattig absonnig
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Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm humos poröser Schotter kalk-/basenreich
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sehr arme Böden arme Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Mittelgebirge (montan) alpin Mitteleuropa Südeuropa
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gut Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze strukturbildende Matrixpflanze verträglich
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Trockenrasen |
Alpine Felsfluren |
Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche |
Wälder |
Einsatzbereich |
Steppenrasen
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Kalk
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Wacholdergebüsche
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Nadelwälder Schneeheide-Kiefernwälder, kalkreich
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Mediterraner Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Steingarten/Alpinum Steppenpflanzung für Pflanzgefäße geeignet Gründächer Substratstärke über 15 cm öffentliches Grün Grünanlagen hoher Pflegestufe Rabatte Wiese/Prärie
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Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Hauptsortiment
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zierende Winterstruktur winter-/immergrün
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Alpinum Felssteppen Gehölzrand/Staudenfluren
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