Festuca amethystina // Amethyst-Schwingel, Regenbogen-Schwingel

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 20.00
Wikipedia Festuca amethystina
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Festuca amethystina

Der Amethyst-Schwingel ist in mehrern Unterarten in den Bergregionen von Frankreich üder das südliche Mitteleuropa bis nach Süd-Ost-Europa verbreitet.

In Deutschland kommt Festuca amethystina hauptsächlich den Alpen und im Alpenvorland vor. Relativ stetig ist er noch im Süden der Schwäbischen Alb anzutreffen. Die Fränkische Alb bildet die Nordgrenze der Vorkommen. In der Schweiz kommt die Art fast nur im Mittelland und auch hier nur sehr zerstreut vor.

Festuca amethystina in ungewöhnlich heller Vollblüte im Steingarten mit etwas gewagter Farbkombination von Berg-Steinkraut und Teppich-Phlox.

Der Amethyst-Schwingel ist eine Kennart der basenreichen, stickstoffarmen und relativ trockenen Schneeheide-Kiefernwälder. Er kommt außerdem regelmäßig in montanen Kalk-Magerwiesen und subalpinen Rotseggenrasen auf humus- und skelettreichen, temporär durchsickerten Mergelböden vor.

Die durchlässigen Substrate trocknen rasch ab, sind nach den im Bergland häufigen Regenfällen aber vorübergehend sogar feucht.

Die Art bevorzugt halbschattige Standorte, gedeiht aber auch in der Sonne.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (5)  Kontinentalität (4)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (2)

Die Blüte ist in der Regel dunke-braun und kontrastiert hier Ende April schön mit den hell-gelben Knospen der Turkestan-Strohblume.

Beschreibung
Der wintergrüne Amethyst-Schwingel bildet dichte, halb-kugelige, in Blüte ca. 50 cm hohe und wintergrüne Horste. Das sehr feine Laub ist frisch grün.

Die zunächst dunkel-braune, etwas violett-stichig überlaufene Blüte erscheint von Ende April bis Ende Mai. Die Samenstände und v.a. die Blütenstiele nehmen gegen Anfang Juni kupfrig-violett irisierende Brauntöne an.

Die Samenstände zerfallen im Laufe des Herbstes, die hellen Blütenstiele sind aber dien Winter hindurch durchaus noch von dezentem Zierwert für den aufmerksamen Beobachtenden.

Festuca amethystina ist eine Kleinart mit diversen Unterarten innerhalb des Artenschwarms des Schafschwingels (Festuca ovina).

Mit der Samenreife ab Anfang Juni zeigen die Blütenstiele das charakteristische Farbspiel.

Verwendungshinweise
Festuca amethystina ist eine gute Art für den flächig-bultigen Einsatz im Vordergrund naturnaher Steppenpflanzungen und trockener Alpinarien. Gartenwürdige Partner der Naturstandorte sind u.a. Berg-Aster (Aster amellus), Ästige Graslilie (Anthericum ramosum), Dunkle Akelei (Aquilegia atrata) oder Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus).

Die Art kann auch im Halbschatten zur Unterpflanzung von Zwischenräumen größerer Stauden oder kleinerer Gehölze verwendet werden.

In Pflanzgefäßen wirkt sie als Solitär minimalistisch und in Kombination mit Blütenstauden strukturgebend.

Die sehr feinen Blätter sind frisch grün.

Kultur
Auf geeigneten Standorten versamt sich der Amethyst-Schwingel. Naturhafte Wiesen lassen sich in Neunlagen zuverlässig aus Saatgut etablieren. Die Keimung erfolgt wie bei üblicher Raseneinsaat während der gesamten Vegetationsperiode und hinreichender Feuchtigkeit rasch und reichlich.

Auf relativ trockenen, sehr armen Böden ist die Art mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren. Auf frischen und nahrhafteren Standorten wird sie schnell von Wildkräutern überwachsen.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Bilder