Fatsia japonica // Zimmer-Aralie
Beschreibung
Naturstandort von Fatsia japonica:
Die Zimmer-Aralie kommt in den Tieflagen in Korea und Japan vor. Die Zimmer-Aralie wird hier seit Jahrhunderten kultiviert und neigt zur Verwilderung in einer Vielzahl von Habitaten. In Neuseeland gilt sie als eingebürgerter, ja invasiver Neophyt.
Ein vor vielen Jahren ausgepflanztes Exemplar der Zimmer-Aralie in einem geschützten Berliner Innenhof zusammen mit Gartenbambus
Das Klima im Verbreitungsgebiet ist gekennzeichnet durch warme, sehr niederschlagsreiche Sommer und trockene, milde Winter. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass es zu moderaten Frostphasen kommt.
Natürliche Standorte sind luftfeuchte, halbschattige bis licht schattige Gehölzränder auf skelettreich-humosen, frischen Lehmböden. Die Substrate sind schwach alkalisch bis schwach sauer und relativ nahrhaft.
'Moseri' hat auffällig große Blätter mit frisch grünem Austrieb.
Beschreibung
Fatsia japonica ist ein immergrüner, trägwüchsiger Strauch mit dunkel-grünen, großen und derb-ledrigen, gefingerten Blättern. Er erreicht am Naturstandort bis zu 5 m Höhe und bildet lockere, rundliche Büsche. In Mitteleuropa wird die Art nur 2 bis 3 m hoch.
Die weißen Blüten stehen in großen Rispen aus ungewöhnlich wie kleine Bälle angeordneten Einzelblüten. Sie erscheinen nicht zuverlässig jedes Jahr und auch erst an etwas älteren Exemplaren. Die Blütezeit beginnt Anfang Oktober und zieht sich bis Ende November hin..
Die Fruchtstände mit den glänzend-schwarzen Steinfrüchten verbleiben über den Winter am Strauch.
In warmen Jahren erscheinen die Blüten sehr zuverlässig und sind im spätherbstlichen Garten eine sehr interessante Erscheinung.
Verwendungshinweise
Die Zimmer-Aralie ist ein sehr beliebtes, ausgesprochen anspruchsloses Zimmergrün, dessen Eignung für die Freilandkultur kaum bekannt zu sein scheint.
Alte, über zwei Meter hohe Freilandexemplare werden mit der Allerwelts-Zimmerpflanze kaum in Verbindung gebracht. Sie sind eine aparte, exotische Erscheinung für repräsentative, parkartige Anlagen und Innenhöfe, asiatische Ansätze oder mediterrane Gärten. V.a. in direkter Kombination mit Bambus und großen Farnen wie dem Kronenfarn (Osmunda claytoniana) entstehen ansprechende Bilder.
In Kübeln wirkt die Zimmer-Aralie auch im Freiland weniger spannend und muss zudem hell und frostfrei überwintert werden.
Ein genauer Blick auf die Blüte ist lohnend.
Kultur
Die Art ist ausgepflanzt erstaunlich winterhart und zumindest ältere Exemplare zeigen in Wind- und vor Wintersonne geschützten Lagen selbst in harten Wintern kaum Frostschäden. Da die Jungpflanzen ausschließlich aus Gewächshauskultur stammen, ist die Frühjahrspflanzung zwingend zu empfehlen. Das weiche Laub kann sich dann bis zum Herbst an die rauheren Freiland-Bedingungen akklimatisieren und übersteht die Frostphase dann meist unbeschadet.
Auf normalen Gartenböden verkraftet die Zimmer-Aralie mitteleuropäische Trockenphasen klaglos, bevorzugt aber dauerhaft frische Standorte. Staunässe ist dagegen ungünstig. Auf kalkreichen Substraten bleibt das Laub wie im Austrieb lange hell-grün, wirkt aber nicht chlorotisch.
Auf den Blütenansatz wirken sich Kompost- oder organische Düngergaben positiv bzw. initiierend aus.
An vollsonnigen Standorten neigen die Blätter zu Verbrennungen. Dagegen ist sie gut schattenverträglich. Je schattiger die Standorte werden, desto größer werden die Blätter. Standorte mit dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit sind der Vitalität zuträglich, sind aber nicht zwingend erforderlich. Für die Winterhärte sind ohnehin lufttrockenere Standorte günstiger, da die Blätter hier mehr Festigungsgewebe entwickeln.
Fatsia japonica erträgt unmittelbaren Wurzeldruck auch von Großbäumen recht gut und benötigt insgesamt wenig gärtnerische Aufmerksamkeit. Lediglich auf Blattlausbefall regiert sie sehr ungehalten und produziert schon bei leichtem Befall nur verkrüppelte Blätter.
Von Baumschulen wird die Art praktisch nicht angeboten, gehört aber in Baumärkten und Gartencentern zum Standardsortiment.
'Spider'Web' ist eine attraktive, sehr selten zu sehende Variation.
Sorten:
Moseri: sehr große Blätter, frisch grüner Austrieb, später kräftig grün, selten im Handel
Murakumo Nishiki: grünlich-gelber Austrieb, der später dunkel-grüne Fleckungen auf hellgrünem Grund entwickelt. Ältere Blätter dunkeln deutlich nach, die Zweifarbigkeit bleibt aber erkennbar, selten im Handel, sehr ähnlich bzw. möglicherweise auch identisch sind 'Anneliese' oder 'Annemie'
Spider`s Web: attraktive Form mit zunächst grün austreibenden Blättern, die rasch creme-weißen Sprenkel/Marmorierungen auf den Blättern entwickeln, die sich an alten Blättern aber wieder relativ deutlich verliert. Aus der Ferne erscheint die Pflanze v.a. während der Wachstumsphase grau-grün
Variegata: mittel- bis dunkelgrünes Blatt mit grau-grüner und creme-weißer Marmorierung, selten im Handel
Die Früchte verfärben sich im Reifeprozess schwarz und halten sich bis in den Winter.
Attribute
Lebensform |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Duft |
Strauch Normalstrauch
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weiß
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Oktober November Dezember
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grün dunkel-grün
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unbedeutend
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Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
mäßig trocken frisch gut drainiert sommertrocken feucht
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sonnig halbschattig sommerlich schattig ganzjährig schattig absonnig
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mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer kalkfrei, sauer durchlässiger Lehm Lehm humos organische Böden poröser Schotter starker Wurzeldruck keine Bodenverdichtung kalk-/basenreich
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mittlere Böden reiche Böden sehr reiche Böden
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frostfreie Lage sehr wintermilde Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage luftfeuchte und/oder kühle Lagen gemäßigte Klimate subtropische Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Asien Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
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gut Sehr gering strukturbildender Solitär verträglich
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Asiatisch-Exotischer Garten Mediterraner Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Waldgarten für Pflanzgefäße geeignet öffentliches Grün Grünanlagen hoher Pflegestufe
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Nebensortiment
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winter-/immergrün
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Lebensbereich |
Gehölz/Wald Gehölzrand/Staudenfluren
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