Fagus sylvatica // Rot-Buche
Beschreibung
Naturstandort von Fagus sylvatica
Die Rot-Buche ist von den Pyrenäen im Süden bis Süd-Schweden im Norden und östlich bis an das Schwarze Meer verbreitet. In Deutschland ist sie flächendeckend in allen Naturräumen vertreten und hat hier ihr Verbreitungszentrum.
Rot-Buche am Waldrand. Die Herbstfärbung gehört nicht zu ihren wirklich auffälligen Qualitäten.
Fagus sylvatica ist die in Mitteleuropa auf fast allen waldfähigen Standorten zur Herrschaft gelangende Baumart. Grund ist die enorme Schattenverträglichkeit des Jungwuches, der jahrzehntelang im Tiefschatten unter Altbuchen ausharren kann. Lediglich auf ausgesprochen trockenen und auf nassen Standorten ist ihre Dominanz gebrochen.
Nach Osten mit zunehmend kontinentalem Klima sinkt ihre Konkurrenzkraft ebenfalls, weil die Naturverjüngung unter der zunehmenden Sommertrockenheit und den kälteren Wintern bzw. den häufigeren Spätfrösten leidet.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (3) Temperatur (5) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (-) Stickstoff (-)
'Purpurea'-Formen treiben im Frühjahr leuchtend blut-rot aus.
Beschreibung
Fagus sylvatica ist ein bis 40 cm hoher und im Freistand bis 25 m breiter, sommergrüner Großbaum.
Die Blüte im April/Mai ist unauffälig, die Früchte (Bucheckern) sind essbar. Auch der junge Blattaustrieb kann als Salatbeilage dienen.
Das zunächst gelbe und dann rot-braune Herbstlaub bleibt lange haften. Insbesondere bei noch strauchartigen Jungbäumen verweilt das Laub bis zum Austrieb im nächsten Frühjahr.
'Purpurea' im Frühsommer in einem grünlichen Braun-Rot.
Verwendungshinweise
Fagus sylvatica kann v.a. in großen Parkanlagen als Bestandsbildner oder Solitärbaum verwendet werden. Als Solitäre werden häufig auch die rotlaubige Auslese "Purpurea" und die Hängebuche "Pendula" verwendet.
Die Rot-Buche kann auch gut als hohe Schnitthecke oder als Formschnittgehölz eingesetzt werden. Ähmlich wie bei der Hainbuche bleiben diese durch das haftende Laub den Winter über mehr oder weniger Blickdicht.
Im Hochsommer nimmt 'Purpurea' dann ein kräftiges Schwarz-Rot an.
Es gibt sehr viele Auslesen mit verschiedensten Wuchsformen und Blattfarben. Die meisten dieser Auslesen sind eher etwas für Sammler. Die schwachwüchsigen Sorten eignen sich z.B. für den Formschnitt oder für Schnitthecken.
Die bereits erwähnten Sorten 'Pendula' und 'Purpurea' sind als traditionelle Parkbaum-Solitäre dagegen eine Stück Gartenkultur. Es soll allerdings empfindsame Mitmenschen geben, die sich vom hängenden Wuchs bzw. dem dunklen Laub bedrücken lassen.
Im Winter ist die Wuchsform von 'Pendula' besonders eindrücklich wahrnehmbar.
Für die Gestaltung von Flächen unter Buchen lohnt sich ein Blick auf die natürlichen Waldgesellschaften. Die bodensauren, nährstoffarmen, oft sommertrockenen Hainsimsen-Buchenwälder sind artenarm und mit Ausnahme des Wald-Reitgrases (Calamagrostis arundinacea), oder der Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) finden sich kaum gartenwürdige Vertreter in ihrer Krautschicht.
Anders dagegen im frischen, basenreichen Waldmeister-Buchenwald, deren Krautschicht geradezu überquillt vor bekannten Gartenstauden wie Echtem Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), Gelber Taubnessel (Lamium galeobdolon), Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), Vielblütigem Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) oder dem Echten Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) um nur einige zu nennen.
Noch ausgeprägter gartenwürdig sind die lichten Orchideen-Buchenwälder auf durchlässigen Kalkgesteins-Hängen. Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris), Berg-Reitgras (Calamagrostis varia), Berg-Segge (Carex montana), Frauenschuh (Cypripedium calceolus), Echter Seidelbast (Daphne mezereum), Leberblümchen (Hepatica nobilis) und noch weitere prägen diesen Lebensraum.
Die schnittverträgliche Art kann sowohl als Hecke (links) als auch als Kopfbaum (rechts) entwickelt werden.
Kultur
An die Kulturbedingungen stellt die Rot-Buche nach erfolgreicher Etablierung (Bewässerungsbedarf je nach Pflanzqualität) praktisch keine Anforderungen.
Die Rot-Buche ist in der Jugend einer der schattenverträglichsten heimischen Laubbäume. An schattigen Standorten ist sie der Hainbuche als Heckenelement überlegen.
Etwas empfindlich reagiert die Buche auf Bodenauftrag im Bereich des Wurzeltellers.
Sorten:
Mittel- bis Großbäume
Albomarginata: 20/15 m hoch/breit, gelblich-weiß gerandete Blätter
Ansorgei: 18/16 m hoch/breit, tief braunrote, sehr schmale Blätter
Asplenifolia: 20/12 m hoch/breit, unregelmäßig, tief geschlitzte, grüne Blätter
Atropunicea: 30/20 m hoch/breit, schwarz-rote Blätter
Aurea Pendula: 18/16 m hoch/breit, gelbe Blätter
Dawyk Gold: 18/3 m hoch/breit, gelblich bis hellgrüne Blätter
Dawyk Purple: 18/3 m hoch/breit, rotbraune Blätter
Dawyk : 30/3m hoch/breit, grüne Blätter
Pendula: 26/20 m hoch/breit, hängende Hauptäste, grüne Blätter
Purpurea Lafifolia: 30/20 m hoch/breit, braunstichig schwarz-rote Blätter
Quercifolia: 30/20 m hoch/breit, gelappte, grüne Blätter
Zlatia: 30/20 m hoch/breit, gelblich bis hellgrüne Blätter
Klein- bis Zwergformen
Horizontalis: 4/4 m hoch/breit, hängende Äste, grüne Blätter
Purple Fountain: 12/4 m hoch/breit, rötlich-braune Blätter
Purpurea Nana: 4/3 m hoch/breit, braunstichig schwarz-rote Blätter
Purpurea Pendula: 10/5 m hoch/breit, hängende Hauptäste, schwarz-rote Blätter
Rohan Gold: 8/4 m hoch/breit, gelblich bis hellgrüne Blätter
Rohan Obelisk: 8/4 m hoch/breit, bräunlich-rote Blätter
'Dawyk Purple' ist mit seiner Säulenform und dem dunkel-roten Sommerlaub eine auch für beengtere Räume attraktive Alternative.