Euphorbia palustris // Sumpf-Wolfsmilch

Familie Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Euphorbia palustris
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Euphorbia palustris

Das Verbreitungsgebiet der Sumpf-Wolfsmilch erstreckt sich über ganz Europa bis ins westliche Asien und Sibirien. In England gilt die beliebte Gartenpflanze als eingebürgert.

In Deutschland ist Euphorbia palustris praktisch ausschließlich entlang der großen Stromtäler verbreitet. Eine Reihe von Populationen sind mittlerweile erloschen, so dass die Art als gefährdet gilt.

Mit etwas Hilfe in den ersten Jahren kann Euphorbia palustris 'Teichlaterne', wie hier zu sehen ist, sogar dem Druck des Schilfrohrs trotzen.

Sie wächst in feuchten bis nassen Hochstaudenfluren und in extensiven Nasswiesen. Die wärmeliebende Art bevorzugt basenreiche und (voll-)sonnige Standorte auf armen bis nahrhaften Anmoorböden.

Euphorbia palustris ist eine Charakterart der Mädesüß-Gesellschaften in ihrer subkontinental-sommerwarmen Ausprägung. Weitere Schwerpunktvorkommen hat Euphorbia palustris in der Flussgreiskraut-Gesellschaft vorwiegend entlang der Stromtäler von Main und Donau, aber auch im Elb- und Odertal.

Die Sumpf-Wolfsmilch gedeiht auch in Großseggenrieden und kaum gemähten Nass- und Streuwiesen auf stickstoffarmen Niedermoor-Torferden.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (6)  Feuchte (8)  Reaktion (8)  Stickstoff (-)

Im Hochsommer wirken große Exemplare auf den ersten Blick wie Weiden-Gebüsche (Sumpfwiese im Odertal).

Beschreibung
Euphorbia palustris bildet 60 bis 100 (120) cm hohe, im Alter ausladend breit-buschige, sommergrüne Horste.

Die weidenblattartigen Blätter und Stengel sind leicht bläulich überlaufen.

Die grünlich-gelben Hochblätter erscheinen von Mai bis Juni. Im Herbst laufen die Blätter rötlich an. Noch zierender sind allerdings die dann leuchtend roten Stengel. Sehr ähnlich in Erscheinung und Standortansprüchen ist die sehr seltene, auch kaum kultivierte Zottige Wolfsmilch (Euphorbia illirica).

Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.

Im Odertal sind die Nasswiesen im Frühling flach überschwemmt. Begleiter der Sumpf-Wolfsmilch ist hier die gartenunwürdige Glyceria maxima.

Verwendungshinweise
Die Sumpf-Wolfsmilch ist eine gute, nicht zu oft verwendete Art für den Wasserrand und naturhafte, feuchte Hochstaudenfluren. Schöne Partner sind hier u.a. Langblättriger Blauweiderich (Veronica longifolia), Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum), Echter Baldrian (Valeriana officinalis), Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum), Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria), Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) und zur Betonung des Wiesencharakters das Rohr-Pfeifengras(Molinia arundinacea).    

In der Gartenkultur wird sie häufiger allerdings in frischen, weitläufigen Staudenanlagen eingesetzt.

Die unter günstigen Bedingungen mächtigen Horste bilden auch außerhalb der Blütezeit im lockeren Verbund meherer Exemplare eine ansehnliche Struktur in den Pflanzflächen. In kleineren Anlagen erzielt sie auch als Solitär Wirkung.

Man muss etwas Geduld mitbringen, die Exemplare benötigen einige Jahre, bis sie ihre wahre Wuchskraft entfalten. Es bietet sich daher an, bei Neuanlagen mit kurzlebigeren Flächenfüllern zu arbeiten.

Im Herbst überrascht die Sumpf-Wolfsmilch mit leuchtend roten Stengeln.

Kultur
Die Sumpf-Wolfsmilch ist auf (voll-)sonnigen bis licht absonnigen, stressfreien Standorten konkurrenzfähig und benötigt praktisch keine gärtnerische Unterstützung.

Im Frühjahr können die Standorte auch überschwemmt sein, wechselnde Feuchte macht der Art nichts aus. Sogar ganzjährig flach überstaute Bedingungen sind problemlos möglich. Trockenstress mindert die Vitalität dagegen sichtbar und sollte vermieden werden.

Sie gedeiht gleichermaßen auf stickstoffreichen wie -armen Böden, auf Letzteren ist sie natürlich weniger mächtig.

Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer. Die Keimlinge laufen allerdings ziemlich ungleichmäßig auf und der Prozess kann sich über mehrere Monate hinziehen.

V.a. in sonnigen Lagen sucht die herbstliche Laubfarbe ihresgleichen.

Sorten:
  • Teichlaterne: wie beschrieben (Handelsstandard)


  • Dieses Exemplar steht ganzjährig im Wasser. Im Hintergrund sieht man die rosa Blütenstände des Schildblattes.

    Bilder












    'Teichlaterne'






    'Teichlaterne'


















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    60-100 cm Höhe
    gelblich-grün
    Mai
    Juni
    blau-grün
    zierende Herbstfärbung
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    stark giftig
    unbedeutend
    frisch
    wechselfeucht
    nass
    offenes Wasser
    nicht austrocknend
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    absonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    organische Böden
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Gewässer/Gewässerrand
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Kontinentaler Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Sibirien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    gut
    Gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    verträglich
    Stillgewässer
    Kalkreich
    Mesotroph
    Nährstoffreich
    Fliessgewässer
    Bäche
    Flüsse
    Moore und Sümpfe Wiesen Staudenfluren Gebüsche Wälder
    Niedermoore
    Großseggenriede
    Kleinseggenriede
    Nasswiesen
    Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte
    Feuchtgebüsche
    Feuchtwälder
    Erlenbruchwälder
    Auwälder
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Gehölz/Wald
    Wasserrand/Sumpf
    Gehölzrand/Staudenfluren