Euphorbia palustris // Sumpf-Wolfsmilch
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Euphorbia palustris
Das Verbreitungsgebiet der Sumpf-Wolfsmilch erstreckt sich über ganz Europa bis ins westliche Asien und Sibirien. In England gilt die beliebte Gartenpflanze als eingebürgert.
In Deutschland ist Euphorbia palustris praktisch ausschließlich entlang der großen Stromtäler verbreitet. Eine Reihe von Populationen sind mittlerweile erloschen, so dass die Art als gefährdet gilt.
Mit etwas Hilfe in den ersten Jahren kann Euphorbia palustris 'Teichlaterne', wie hier zu sehen ist, sogar dem Druck des Schilfrohrs trotzen.
Sie wächst in feuchten bis nassen Hochstaudenfluren und in extensiven Nasswiesen. Die wärmeliebende Art bevorzugt basenreiche und (voll-)sonnige Standorte auf armen bis nahrhaften Anmoorböden.
Euphorbia palustris ist eine Charakterart der Mädesüß-Gesellschaften in ihrer subkontinental-sommerwarmen Ausprägung. Weitere Schwerpunktvorkommen hat Euphorbia palustris in der Flussgreiskraut-Gesellschaft vorwiegend entlang der Stromtäler von Main und Donau, aber auch im Elb- und Odertal.
Die Sumpf-Wolfsmilch gedeiht auch in Großseggenrieden und kaum gemähten Nass- und Streuwiesen auf stickstoffarmen Niedermoor-Torferden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (8) Reaktion (8) Stickstoff (-)
Im Hochsommer wirken fast 200 cm hohe Exemplare auf den ersten Blick wie Weiden-Gebüsche (Sumpfwiese im Odertal).
Beschreibung
Euphorbia palustris bildet 60 bis 120 (190) cm hohe, im Alter ausladend breit-buschige, sommergrüne Horste.
Die weidenblattartigen Blätter und Stengel sind leicht bläulich überlaufen.
Die grünlich-gelben Hochblätter erscheinen von Mai bis Juni. Im Herbst laufen die Blätter rötlich an. Noch zierender sind allerdings die dann leuchtend roten Stengel. Sehr ähnlich in Erscheinung und Standortansprüchen ist die sehr seltene, auch kaum kultivierte Zottige Wolfsmilch (Euphorbia illirica).
Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.
Im Odertal sind die Nasswiesen im Frühling flach überschwemmt. Begleiter der Sumpf-Wolfsmilch ist hier die gartenunwürdige Glyceria maxima.
Verwendungshinweise
Die Sumpf-Wolfsmilch ist eine gute, nicht zu oft verwendete Art für den Wasserrand und naturhafte, feuchte Hochstaudenfluren. Schöne Partner sind hier u.a. Langblättriger Blauweiderich (Veronica longifolia), Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum), Echter Baldrian (Valeriana officinalis), Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum), Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria), Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) und zur Betonung des Wiesencharakters das Rohr-Pfeifengras(Molinia arundinacea).
In der Gartenkultur wird sie häufiger allerdings in frischen, weitläufigen Staudenanlagen eingesetzt.
Die unter günstigen Bedingungen mächtigen Horste bilden auch außerhalb der Blütezeit im lockeren Verbund meherer Exemplare eine ansehnliche Struktur in den Pflanzflächen. In kleineren Anlagen erzielt sie auch als Solitär Wirkung.
Man muss etwas Geduld mitbringen, die Exemplare benötigen einige Jahre, bis sie ihre wahre Wuchskraft entfalten. Es bietet sich daher an, bei Neuanlagen mit kurzlebigeren Flächenfüllern zu arbeiten.
Im Herbst überrascht die Sumpf-Wolfsmilch mit leuchtend roten Stengeln.
Kultur/Pflege von Euphorbia palustris
Die Sumpf-Wolfsmilch ist auf (voll-)sonnigen bis licht absonnigen, stressfreien Standorten konkurrenzfähig und benötigt praktisch keine gärtnerische Unterstützung.
Im Frühjahr können die Standorte auch überschwemmt sein, wechselnde Feuchte macht der Art nichts aus. Sogar ganzjährig flach überstaute Bedingungen sind problemlos möglich. Trockenstress mindert die Vitalität dagegen sichtbar und sollte vermieden werden.
Sie gedeiht gleichermaßen auf stickstoffreichen wie -armen Böden, auf Letzteren ist sie natürlich weniger mächtig.
Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer. Die Keimlinge laufen allerdings ziemlich ungleichmäßig auf und der Prozess kann sich über mehrere Monate hinziehen.
Schneller ist die vegetative Vermehrung über kräftige, nicht blühende Sommerstecklinge.
V.a. in sonnigen Lagen sucht die herbstliche Laubfarbe ihresgleichen.
Sorten:
Teichlaterne: wie beschrieben (Handelsstandard)
Dieses Exemplar steht ganzjährig im Wasser. Im Hintergrund sieht man die rosa Blütenstände des Schildblattes.