Euphorbia myrsinites // Walzen-Wolfsmilch

Familie Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse
Pflanzen pro qm 20.00
Wikipedia Euphorbia myrsinites
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Euphorbia myrsinites

Die Walzen-Wolfsmilch ist mediterran von Italien über den Balkan bis in die Türkei und rund um das Schwarze Meer verbreitet. In den USA gilt die Walzen-Wolfsmilch in den westlichen Präriestaaten als invasive Art, die aktiv bekämpft wird.

Walzen-Wolfsmilch am sekundären Naturstandort in einer Felsmauer in Südtirol.

Euphorbia myrsinites kommt in collinen bis montanen Vegetationszonen in felsigen, trocken-warmen Berghängen, in Schotterrasen und sehr lichten Hartlaubwäldern vor.

Sie wächst auf stickstoffarmen, oft flachgründigen Kalkgesteinsböden in (voll-)sonnigen Lagen. In den Hochlagen des Verbreitungsgebietes kommt es im Winter regelmäßig zu ernsthafteren Frostphasen.

Euphorbia myrsinites im vollsonnigen, flachgründigem Kalk-Alpinarium

Beschreibung
Euphorbia myrsinites bildet wintergrüne, sukkulente, niederliegende Horste von maximal 25 cm Höhe.

Die bläulich-grau-grünen Blätter bilden walzenartige Triebe mit gelblich-grünen Hochblättern von Mai bis Juni. Die Hochblätter verfärben sich nach der Blüte oftmals rötlich und halten sich meist noch bis in den Spätsommer.

Ältere Triebe werden von der Basis her kahl.

Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Schon der Kontakt mit dem Milchsaft verursacht mitunter kräftige Hautirritationen.

Verwendungshinweise
Die Walzen-Wolfsmilch wird regelmäßig verwendet und ist eine gute Art für den mediterranen Garten und den Vordergrund von Felssteppen.

Sie kommt am Besten in Verbindung mit Felsen, Schotterflächen oder Trockenmauern zur Geltung. Zusammen mit anderen mediterranen Trocken-Experten wie z.B. dem Persischen Steintäschel (Aethionema grandiflorum), Silberblatt-Salbei (Salvia argentea) oder Wermut-Reiherschnabel (Erodium absinthoides) und einzelnen Trockengräsern wie Engelshaar (Nasella tenuissima) ergeben sich niedrige, ganzjährig interessante Flächen.

Dieser Bestand harrt schon seit Jahren ohne nennenswerte Betreuung am Rand einer brandenburgischen Baumscheibe aus.

Mit zeitgleich blühenden Frühlingsgeophyten wie blauen Balkan-Windröschen (Anemone blanda) oder Trauben-Hyazinthen (Muscari armeniacum) entstehen liebliche Blau-Gelb-Kompositionen.

In gut drainierten Pflanzgefäßen ist die Art ebenfalls verwendbar und sogar winterhart.

Auf Mauerkronen genügen schon 5 cm Bodenauflage für williges Wachstum. Die Weiße Fetthenne (Sedum album) tut sich hier schwerer und selbst der Milde Mauerpfeffer (Sedum sexangulare) kommt trockenstressbedingt nur sparsam zur Blüte.

Kultur/Pflege von Euphorbia myrsinites

Trockenphasen und Hitzestandorte stärken die Konkurrenzfähigkeit der Walzen-Wolfsmilch. Verschattung sollte vermieden werden.

Das Verkahlen der älteren Triebe kann durch bodentiefen Rückschnitt nach der Blüte verhindert werden, die Pflanze treibt dann neu aus.

Winterliche Staunässe kann rasch zu Verlusten führen. Auf sehr gut drainierenden Schottersubstraten, idealerweise sogar an erhöhten Wuchsorten ist sie dagegen winterhart.

Die Art ist ausgesprochen lichtbedüftig und wird von Wildkräutern oder höheren Stauden durch Beschattung schnell verdrängt.

Wo konkurrenzarme Kies- und Schotterstellen verfügbar sind, versamt sich die Walzen-Wolfsmilch zuverlässig selbst. Unter optimalen Bedingungen kann das mancherorts auch die Grenze zur Lätigkeit überschreiten. Die Samen keimen über einige Monate verteilt. Bei gezielter genereativer Vermehrung folgt man am Besten den Regeln für Kaltkeimer.

Bilder