Euphorbia amygdaloides // Mandel-Wolfsmilch

Familie Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Euphorbia amygdaloides
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Euphorbia amygdaloides

Die Mandel-Wolfsmilch ist von Südeuropa bis in das südliche Mitteleuropa verbreitet und kommt nach Osten über den Balkan bis zum Kaspischen Meer von den Tieflebenen bis in montane Höhenlagen vor.

In Deutschland ist Euphorbia amygdaloides sehr zerstreut in den Mittelgebirgsregionen anzutreffen und bevorzugt halbschattige bis licht sommer-schattige ozeanisch geprägte Lagen mit milden Wintern und feuchten Sommern.

'Black Bird' ist eine kräftige, rotlaubige Auslese der Mandel-Wolfsmilch.

Die Mandel-Wolfsmilchist eine Kennart basenreicher und frischer Buchenwälder und hat regelmäßige Vorkommen in Erlen-Ulmen-Auwäldern sowie in frischen Ausprägungen der Hainbuchenwälder. Die humosen Lehmböden sind mäßig stickstoffreich.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (4)  Temperatur (5)  Kontinentalität (3)  Feuchte (5)  Reaktion (8)  Stickstoff (5)

Euphorbia amygdaloides 'Purpurea' macht im Jahresverlauf erstaunliche Wandlungen durch.

Beschreibung
Euphorbia amygdaloides bildet halbkugelige, 40-60 cm hohe Horste mit zahlreichen gelblichen Hochblättern von Ende April bis Anfang Juni.

Das Laub bleibt im Herbst relativ lange haften bzw. ist in milden Lagen sogar wintergrün und verfärbt sich nach Frösten zierend rötlich. Die bräunlich-orange-roten Fruchstände sind ebenfalls zierend.

Die Mandel-Wolfsmilch ist insgesamt variabel bzw. formenreich. Die einzelnen Varietäten neigen zudem zu williger Hybridisierung, so dass Individuen alle möglichen Zwischenformen darstellen können. Auch mit der mediterranen, nur eingeschränkt wintertauglichen Palisaden-Wolfsmilch wird eine im Handel erhältliche Hybride gebildet (Euphorbia x martinii).

Am Naturstandort unter Wurzelkonkurrenz von Großgehölzen wächst die Art wesentlich zierlicher als in der üblichen Freiflächenverwendung in Kultur.

Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.

'Purpurea' in Vollblüte

Verwendungshinweise
Die Mandel-Wolfsmilch ist eine gute Art für die Unterpflanzung nicht zu dichter, sommergrüner Laubbaumbestände und den sonnenabgewandten Gehölzrand. Am Naturstandort wäre sie hier u.a. mit Echtem Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), Efeu (Hedera helix), Vielblütiger Weißwurz (Polygonatum multiflorum) oder Echtem Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) vergesellschaftet.

Die Varietät 'Purpurea' wird wegen ihres dunkel-roten Austriebes und den hierzu stark kontrastierenden gelben Blüten besonders gerne verwendet. Im Austrieb wirkt sie zwar recht künstlich, wandelt ihr Erscheinungsbild aber im Jahresverlauf mehrfach erstaunlich. Man könnte meinen, es mit verschiedenen Arten zu tun zu haben.

Mit dem Verblühen löst sich auch die Rottönung bei 'Purpurea' weitgehend auf.

Das dunkel-grüne, etwas ledrig anmutende Sommerlaub von 'Purpurea' leitet zur breitblättrigen, eher mediterran wirkenden Euphorbia amygdaloides var. robbiae über. Ihr breites, dunkel-grünes Laub ist in geschützten, wintermilden Lagen wintergrün und sorgt für angenehm unaufdringlich-exotisches Flair. Liebhaber plakativer Effekte setzen sie zusammen mit dem Italienischem Aronstab 'Marmoratum' ein. Dieser treibt im Spätherbst seine weiß marmorierten Blätter aus und kontrastiert auffällig mit dem dunklen Winterlaub der Wolfsmilch. Wem das zu übertrieben erscheint, kann den Effekt gut abfedern, indem er wintergrüne Waldgräser vermittelnd einfügt.

Euphorbia amygdaloides var. robbiae wird gerne etwas flächenhaft eingesetzt und fungiert dann mit den zahlreichen, kurzen Ausläufern wie ein Bodendecker. Zusammen mit weiß-grünen, ausläufertreibenden Japan-Segge 'Silver Carpet' lassen sich ganzjährig repräsentative Flächen unter lichten Baumbeständen herstellen.

Die großartige Euphorbia amygdaloides var. robbiae mit Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) zu kombinieren, ist eigentlich nicht der naheliegendste Gedanke.

Kultur
Längere Trockenphasen sollten bei Verwendung unter Großgehölzen vermieden werden, da die Wurzelkonkurrenz sonst zu sehr träger Entwicklung führt. Wenigstens in der Etablierungsphase sollte man mit Bewässerung aushelfen können. Ideal sind humose, lockere Lehmböden mit Anteilen von Kalkskelett.

An die Beleuchtungssituation werden gringe Ansprüche gestellt, vollsonnige bis licht-schattige Lagen werden toleriert. Zu bendenken ist aber, das Wintersonne und Frost zu unschönen Blattschäden an den wintergrünen Formen führen.

In luftfeuchten, kühlen und gleichzeitig bodenfeuchten Lagen ist die Art etwas anfällig für Mehltau. Sie ist hier in der Regel auch merklich kurzlebiger. Auf konkurrenzarmen Standorten samt sie sich aber zuverlässig aus.

Euphorbia amygdaloides var. robbiae beeindruckt in wintermilden Lagen ganzjährig als Blattschmuckstaude mit wunderschönem, vielseitig kombinierbarem Frühlingsflor. Wie man sieht, ist die Kombination mit Helleborus 'Blue Metallic Lady' besonders reizvoll. Der Ausbreitungsdrang ist hier ebenfalls gut erkennbar.

Sorten:
  • Black Bird: ähnlich wie 'Purpurea', Blätter im Austrieb tief dunkel-braun-rot, später dunkel-grün mit braun-rotem Stich
  • Purpurea: Blätter und Triebe im Austrieb und in der Herbstfärbung bräunlich-purpur, etwas artifizielle Wirkung, kaum Selbstaussaat, zudem nicht sortenrein, daher stecklingsvermehrt. Es handelt sich um eine Auslese der natürlichen Varietät
  • var. robbiae: wintergrün, ausläufertreibend und zur Selbstaussat neigend, ausdrucksstarke, etwas exotisch anmutende Variante für wintermilde Regionen oder Standorte
  • Bilder






    'Purpurea'



    'Black Bird'



    'Purpurea'



    'Purpurea'



    'Purpurea'



    'Purpurea'



    'Purpurea'



    'Purpurea'



    var. robbiae



    var. robbiae



    var. robbiae



    var. robbiae

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    flächendeckend
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    gelblich-grün
    gelb
    April
    Mai
    blau-grün
    rötlich
    zierende Herbstfärbung
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    stark giftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    sommerlich schattig
    absonnig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    sehr gut
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Mull-Buchenwälder
    Montane Buchenwälder
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Waldgarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Hauptsortiment
    sommergrün
    winter-/immergrün
    Gehölz/Wald
    Gehölzrand/Staudenfluren