Eupatorium cannabinum // Echter Wasserdost, Kunigundenkraut , Wasserhanf

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Eupatorium cannabinum

Der Echte Wasserdost ist in ganz Europa, im Nord-Westen Afrikas, in Vorder-und Zentral-Asien sowie im südlichen Himalaya verbreitet. In Mitteleuropa und so auch in Deutschland ist er nahezu flächendecken anzutreffen.

Eupatorium cannabinum in einem typischen Uferröhricht einer Tiefland-Bachaue

Eupatorium cannabinum ist eine Kennart der Zaunwinden-Weidenröschen-Gesellschaften feuchter Uferböschungen von Fließgewässern und Gräben oder auf Lichtungen von Auwäldern.

Im niederschlagsreichen Bergland kommt die Art auch häufig in sickerfeuchten Tollkirschen-Schlagfluren vor.

Eupatorium cannabinum bevorzugt ausgesprochen stickstoffreiche und feuchte, basenreichere Standorte in sonnigen bis licht halbschattigen Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (3)  Feuchte (7)  Reaktion (7)  Stickstoff (8)

Massenbestand an einem Graben mit Zottigem Weidenröschen und bereits abgeblühter Echtem Mädesüß

Beschreibung
Der Echte Wasserdost bildet bis 150 (200) cm hohe Horste. Die blass-violetten bis rosafarbenen Blüten bilden leicht zottige Blütenschirme von Anfang Juli bis Mitte August.

Die Samenstände bleiben bis in den Spätherbst/Frühwinter strukturstabil und zierend. In schattigeren Lagen ist die Zierwirkung allerdings oft weniger auffällig.

Üppiger Samenschmuck im Frühherbst:

Das fingerförmige, gegenständige angeordnete Laub verleiht der Art schon vor der Blüte einen unterschwellig interessanten Anblick.

Eupatorium cannabinum ist sehr wuchskräftig und breitet sich durch kurze Ausläufer zielstrebig in die Fläche aus, wenn nicht -empfehlenswerterweise - konkurrenzkräftige Hochstauden oder Sträucher dem im Wege stehen. Dann ist der Ausbreitungsdrang unproblematisch.

Am Ufer der Freundschaftsinsel in Potsdam zusammen mit gepflanztem Silphium perfoliatum und Typha latifolia

Verwendungshinweise
Eupatorium cannabinum ist eine gute Art für großzügige, naturnahe Ufersituationen und feuchte, nährstoffreiche Hochstaudenfluren. Glaubwürdig und ansprechend sind z.B. Kombinationen mit Wilder Karde, Gewöhnlichem BeinwellWilder Engelwurz oder Blut-Weiderich.

Für repräsentativere Anlagen sind die häufiger verwendeten, insgesamt recht ähnlichnen Roter Wasserdost (Eutrochium fistulosum) oder Gefleckter Wasserdost (Eutrochium maculatum) die noch etwas eindrucksvolleren Alternativen, da insbesondere die Blütenstände präsenter sind.

Feuchte Hochstaudenflur mit Angelica sylvestris

Kultur
In Kultur kann die Art auch auf dauerhaft frischen Böden und in halbschattigen und absonnigen Lagen gehalten werden, nur Trockenphasen sollten möglichst vermieden werden.

In der Sonne auf feuchten Substraten ist die Gesamterscheinung aber vitaler. Der Ausbreitungsdrang kann merklich sein, ist aber mit vertretbarem Aufwand beherrschbar.

Es kommt gerne zur Selbstversamung, die aber auch nicht aggressiv ausfällt. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein, wird nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.

Sorten:
  • Plena: dichtere, kräftig rosa Blütenstände, etwas eingeschränkte Standfestigkeit

  • Samenschmuck am Bieberbau.

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