Erythronium dens-canis // Europäischer Hundszahn, Forellenlilie

Familie Liliacea, Liliengewächse
Pflanzen pro qm 100.00
Wikipedia Erythronium dens-canis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Erythronium dens-canis

Der Europäische Hundszahn besiedelt das Hügel- und Bergland Südeuropas bis zu den südlichen Alpen. In der Schweiz liegt die nördliche Verbreitungsgrenze in den südlichen Ausläufern des Juras und des Mittellandes mit Vorkommen bei Bern, Genève und Lugano sowie im Tessin. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über den Balkan bis in die Bergregionen der Ukraine.

Erythronium dens-canis am Fuße einer Buche.

Der Europäische Hundszahn tritt in Eichen-Hainbuchen-Wäldern, stickstoffärmeren, lichten Ausbildungen der Buchen-Wälder oder auch in Flaum-Eichen-Wäldern auf. In montanen bis subalpinen Lagen gedeiht er zudem in Bergwiesen (insbesondere Borstgras-Wiesen). Die Situationen sind im Frühling halbschattig, im Hochgebirge auch vollsonnig.

Die Art kommt auf frühjahrs-frischen, im Sommer mitunter auch mäßig trockenen, humos-skelettreichen Lehmböden vor. Die Substrate sind eher stickstoffarm und schwach alkalisch bis sauer. Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (3)  Kontinentalität (4)  Feuchte (4)  Reaktion (3)  Stickstoff (2)

Beschreibung
Erythronium dens-canis ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt mit einer rosa-violetten Blüte ab Ende Februar bis Anfang April. Selten treten auch weiße Exemplare auf. Die Blütenblätter werden zur Vollblüte charakteristisch zurückgeschalgen.

Die beiden Laubblätter sind auffallend bräunlich marmoriert. Durch Tochterzwiebeln breiten sich die Bestände an günstigen Standorten mit der Zeit langsam aus.

Der Name rührt von der Form der Zwiebel her, die tatsächlich an den Zahn eines Hundes erinnert.

Der hinsichtlich der Blattzeichnung ähnliche Gelbe Hundszahn (Erythronium americanum) aus Nordamerika ist ausbreitungsfreudiger.

Verwendungshinweise
Erythronium dens-canis ist eine interessante Erscheinung, zu der die ungewöhnliche Blütenform und die kontrastreiche Zeichnung des Laubes gleichermaßen beitragen. Ein schönes Detail, das immer möglichst individuenreich und in der Nähe von Wegen und Plätzen eingesetzt werden sollte, damit es auch ungeübte Augen nicht übersehen können.

Sehr passend mit seinem apart-exotischen Duktus ist auch dieser Hundszahn für halbschattige Bereiche unter Gehölzen oder absonnig im Gebäudeschatten in kleinteiligen mediterranen oder asiatischen Gestaltungsansätzen.

Am Naturstandort ist sie bis Mitte April meist das einzige Grün der Waldkrautschicht. Auch in Kultur wirkt sie überzeugend, wenn sie in individuenreichen Gruppen oder gar flächigen Beständen durch das braune Fallaub des Vorjahres bricht. Allerdings sind diese Flächen dann entweder den Rest des Jahres kahl oder Wildkräuter okkupieren die Fläche nach Belieben.

Sinnvoll kann es daher sein, sehr zarte Waldgräser wie die Behaarte Hainsimse (Luzula pilosa) oder sehr spät austreibende Stauden-Exoten wie Chinesische Kobralilie (Arisaema consanguineum), Japan-Schiefblatt (Begonia grandis) oder Pfauenradfarn (Adiantum pedatum) einzubinden.

Forellenlilien muss man sich auch im Detail anschauen.

Kultur
Die Art benötigt frühjahrsfrische Böden, die auch im Sommer höchstens einmal mäßig trocken fallen. In Regionen mit häufigen tiefen Barfrösten ist die Art etwas frostgefährdet. Generell empfiehlt sich, das Herbstlaub an den Wuchsorten zu belassen.

Die Vergesellschaftung sollte nur mit anderen zarten Waldstauden und -Gräsern erfolgen. Die Art kümmert ansonsten unter zu starker Verschattung und kommt nicht zur Blüte.

An die Bodeneigenschaften werden keine besonderen Anforderungen gestellt und alle mehr oder weniger gemäßigte Eigenschaften akzeptiert.

Wenn sich die Art nicht erfolgreich etablieren lässt, kann die lokale Nacktschnecken-Population verantwortlich dafür sein.

Gekaufte Zwiebeln müssen so rasch wie möglich in Erde eingebracht werden. Ihnen fehlt eine schützende Zwiebelhaut und es drohen Trockenschäden.

Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.

'Snowflake' ist eine Auslese mit leuchtstarken, rosé-weißen Blüten. Sorten:
  • Lilac Wonder: tief purpurfarbene Blüten
  • Snowflake: mit creme-weißen Blüten
  • Bilder















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Zwiebel/Knolle
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    bis 15 cm Höhe
    weiß
    rosa
    violett
    März
    dunkel-grün
    panaschiert
    rötlich
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    frisch
    gut drainiert
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    sommerlich schattig
    absonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Hügelland (collin)
    gut
    Mittel
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Bodensaure Borstgrasrasen
    Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Moderbuchenwälder
    Flattergrasbuchenwälder
    Montane Buchenwälder
    Eichenwälder
    Bodensauere Eichenmischwälder
    Felshang Flaumeichenwälder
    Asiatisch-Exotischer Garten
    Mediterraner Garten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Waldgarten
    Hauptsortiment
    vorsommergrün
    Gehölz/Wald
    Alpinum
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren