Naturstandort von Erythronium dens-canis (Europäischer Hundszahn): Erythronium dens-canis besiedelt das Hügel- und Bergland Südeuropas bis zu den südlichen Alpen. In der Schweiz liegt die nördliche Verbreitungsgrenze mit Vorkommen bei Bern, Genève und Lugano. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über den Balkan bis in die Bergregionen der Ukraine.
Der Europäische Hundszahn tritt vorrangig in Buchenwäldern, hainbuchen- und eschenreichen Laubmischwäldern sowie in Ahorn-Lindenwäldern auf. In höheren Lagen gedeiht er auch in sickerfeuchten Bergwiesen. Die Situationen sind sommerlich schattig bis halbschattig. Im Frühling ist der Lichtgenuss naturgemäß höher.
Die Art kommt auf dauerhaft frischen bis feuchten, humos-skelettreichen Lehmböden vor. Die Substrate sind relativ nahrhaft und neutral bis basenreich.
Erythronium dens-canis ist für eine Gebirgspflanze wärmeliebend, was sein Verbreitungsgebiet nach Norden maßgeblich begrenzt.
Erythronium dens-canis naturidentisch am Fuße einer Buche
Beschreibung
Erythronium dens-canis ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt mit einer rosa-violetten Blüte ab Ende Februar bis Anfang April. Selten treten auch weiße Exemplare auf. Die Blütenblätter werden zur Vollblüte charakteristisch zurückgeschalgen.
Die beiden Laubblätter sind auffallend bräunlich marmoriert. Durch Tochterzwiebeln breiten sich die Bestände an günstigen Standorten mit der Zeit langsam aus.
Der Name rührt von der Form der Zwiebel her, die tatsächlich an den Zahn eines Hundes erinnert.
Der ähnliche Gelbe Hundszahn
(Erythronium americanum) aus Nordamerika ist meist ausbreitungsfreudiger.
Verwendungshinweise
Erythronium dens-canis ist eine interessante Erscheinung, zu der die ungewöhnliche Blütenform und die kontrastreiche Zeichnung des Laubes gleichermaßen beitragen. Ein schönes Detail, das immer möglichst individuenreich und in der Nähe von Wegen und Plätzen eingesetzt werden sollte, damit es auch ungeübte Augen nicht übersehen können.
Sehr passend mit seinem apart-exotischen Duktus ist auch dieser Hundszahn für halbschattige Bereiche unter Gehölzen oder absonnig im Gebäudeschatten in kleinteiligen mediterranen oder asiatischen Gestaltungsansätzen.
Am Naturstandort ist sie bis Mitte April meist das einzige Grün der Waldkrautschicht. Auch in Kultur wirkt sie überzeugend, wenn sie in individuenreichen Gruppen oder gar flächigen Beständen durch das braune Fallaub des Vorjahres bricht. Allerdings sind diese Flächen dann entweder den Rest des Jahres kahl oder Wildkräuter okkupieren die Fläche nach Belieben.
Sinnvoll kann es daher sein, sehr zarte Waldgräser wie die Behaarte Hainsimse
(Luzula pilosa) oder sehr spät austreibende Stauden-Exoten wie Chinesische Kobralilie
(Arisaema consanguineum), Japan-Schiefblatt
(Begonia grandis) oder Pfauenradfarn
(Adiantum pedatum) einzubinden.
Forellenlilien muss man sich auch im Detail anschauen.
Kultur
Die Art bevorzugt ganzjährig frische Böden, die auch im Sommer nicht trocken fallen. In Regionen mit häufigen tiefen Barfrösten ist die Art etwas frostgefährdet. Generell empfiehlt sich, das Herbstlaub an den Wuchsorten zu belassen.
Die Vergesellschaftung sollte nur mit anderen zarten Waldstauden und -Gräsern erfolgen. Die Art kümmert ansonsten und kommt nicht zur Blüte.
Die Zwiebeln mögen es anders als viele andere Frühlingsgeophyten nicht, wenn sie im Sommer - im Frühling natürlich ohnehin nicht - trocken fallen. Das gilt auch für Zwiebeln im Versand, die so rasch wie möglich nach der Lieferung eingebracht werden sollten.
'Snowflake' ist eine Auslese mit leuchtstarken, rosé-weißen Blüten.
Sorten:
- Lilac Wonder: tief purpurfarbene Blüten
- Snowflake: mit creme-weißen Blüten