Eryngium maritimum // Stranddistel, Strand-Mannstreu
Beschreibung
Naturstandort von Eryngium maritimum
Die Stranddistel kommt europaweit sowie an der afrikanischen Mittelmeerküste an den Küsten im Bereich der noch nicht entkalkten Weißdünen vor. In Deutschland findet sie sich entsprechend entlang der Nord- und Ostseeküste.
Eryngium maritimum ist eine Kennart der windgeschützteren, nur noch wenig übersandeten Strandhafer-Weißdünen. Die Standorte sind vollsonnig, relativ basen- und mäßig stickstoffreich.
Die bizarren, steifen Hochblätter sind ein unverwechselbares Markenzeichen.
Durch die hohen Niederschläge sind die durchlässigen Sandböden in Mitteleuropa mäßig trocken bis frisch. Im mediterranen Raum trocknen sie schon früher während der Vegetationsperiode mehr oder weniger stark ab. Die Pflanzen zeigen hier im Hochsommer leichte Trockenstress-Symptome, ohne davon allerdings ernsthaft bedroht zu werden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (4) Reaktion (7) Stickstoff (4)
Frisch ausgetriebene, kohlartige Grundblätter machen durchaus einen leckeren Eindruck. Gebleicht sind sie auch tatsächlich schmackhaft. Die Samenstände im Hintergrund gehören zu Feld-Mannstreu.
Beschreibung
Eryngium maritimum bildet kompakte, bis 60 cm hohe Horste aus steif-stacheligen, silbrig-grünen Blättern und silbrigen, bläulich bereiften Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Mitte Juni bis Mitte Juli. Die Art treibt ihre verdickten Pfahlwurzeln bis zu 200 cm tief in leichte Sandböden.
Gegessen werden traditionell die gebleichten Frühjahrsaustriebe als Blatttsalat.
Die Stranddistel ist kurzlebig, teilweise auch nur zweijährig, samt sich auf vegetationsarmen Sandflächen aber meist willig aus.
Prächtiger Hochsommeraspekt stilecht in Kombination mit Gewöhnlichem Strandflieder .
Verwendungshinweise
Eryngium maritimumist eine bizarre Erscheinung und spielt in der ästhetisch motivierten Gartenkultur keine Rolle. Wer eine Weißdüne nachempfinden möchte, kommt an der Art natürlich nicht vorbei. Aber wer will das schon?
Andererseits: karge, wüstenartige Sandflächen mit extrovertierten Trockenkünstlern wären eine interessante Variation des beliebten Kiesgarten-Themas. Warum nicht auf diese Weise mal Palmlilien wie Yucca baccata stilecht verwenden?. Oder an geschützten, wintertrockenen Standorten sogar auf Yucca rostrata und frosttolerante Agarven wie Agave parrasana zurückgreifen?
Die Stranddistel kann aber auch in steppenartigen Anlagen für überraschende Effekte sorgen, auch wenn sie hier streng genommen nicht hingehört.
Als historische Gemüsepflanze ist sie zudem in Kloster- und Bauerngärten gut einsetzbar.
In subtropischen Dünen sieht man die Stranddistel häufiger mit Mittagsblumen vergesellschaftet.
Kultur
Die wärmeliebende Stranddiestel ist salztolerant, gedeiht aber auch auf salzfreien, durchlässigen und mäßig nährstoffreichen Sandböden in voller Sonne. Jedwede Verschattung wirkt sich negativ auf die Vitalität und auch auf das Erscheinungsbild aus.
Die Etablierung aus Topfballen auf trockenen, grundwasserfernen Sandböden ist ohne zusätzliche Bewässerung in den ersten Vegetationsperioden kein Selbstgänger, da die Pfahlwurzel Zeit benötigt, um in tiefere Bodenschichten vorzudringen.
Günstig sind Standorte mit niedrigen Grundwasserflurabständen von 100 bis 200 cm. Gelegentlicher Trockenstress sorgt für einen kompakten, steifen Habitus. Nach der Etablierung funktioniert die Art aber auch auf trockenen Standorten, bleibt hier aber meist etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
zweijährig Staude Blütenstauden/-Kräuter
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horstartig 30-60 cm Höhe
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hell-blau
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Juni Juli August
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blau-grün grau-grün
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
essbar
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unbedeutend
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mäßig trocken frisch sommertrocken
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vollsonnig sonnig
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stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer salzhaltig (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm poröser Schotter keine Bodenverdichtung kalk-/basenreich
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Trockenrasen |
mittlere Böden
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frostfreie Lage sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt Tiefland Nordeuropa Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa
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gut Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze verträglich
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Dünen
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Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Ländlicher Garten Steppenpflanzung Klostergarten öffentliches Grün Grünanlagen hoher Pflegestufe
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Hauptsortiment
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sommergrün
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