Eryngium giganteum // Riesen-Mannstreu, Elfenbeindistel

Familie Apiaceae, Doldengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Eryngium giganteum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Eryngium giganteum

Der Riesen-Mannstreu kommt vom Kaukasus über den Osten der Türkei bis Iran in Gebirgsstandorten vor.

In Großbritannien und dem Süden Schwedens gilt er als eingebürgerter Neophyt. In Mitteleuropa tritt er gelegentlich und unbeständig neophytisch in der Nähe von Siedlungen auf. In Deutschland wird die Art als in Einbürgerung befindlich eingestuft. Unbeständige Populationen finden sich in wärmebegünstigten Lagen von Bayern, Thüringen und Sachsen.


Die Blütenstände des Riesen-Mannstreus sind architektonische Meisterwerke. Die Kombination mit Veronica longifolia und Hypericum perforatum ist ungewöhnlich, aber ansprechend.


Der Riesen-Mannstreu besiedelt vollsonnige bis licht halbschattige Rasenfluren, Schotterbahnen und südexponierten Gehölzränder.

Die Substrate sind skelettreich-durchlässige, mäßig nahrhafte bis nahrhafte Kalk-Schotterböden mit höherem Feinerdeanteil.

Die Niederschläge sind relativ hoch, so dass die gut drainierenden Substrate frisch sind und nur im Sommer kürzere Trockenstressphasen erleiden.

Die Art ist aufgrund ihrer Kurzlebigkeit auf regelmäßige Bodenverletzungen durch Steinschlag, Erdrutsche oder anthropogene Einflüsse angewiesen.


Im Halbschatten sorgt der Riesen-Mannstreu für ungewöhnliche, wahrlich erhellende Lichtreflexe.

Beschreibung
Der Riesen-Mannstreu ist eine zweijährige (bzw. monocarpe), aufrecht-horstige, bis 70 cm hohe Distel mit grau-grünen bis silbrigen Blättern.

Die Hochblätter um den walzenförmigen Blütenstand sind silbrig und teilweise leicht violett überlaufen. Die Blütezeit erstreckt sich von Mitte Juni bis Ende Juli.

Die Samenstände verbraunen und sind bis in den Frühwinter hinein durchaus zierend bevor sie zerfallen.

Vor dunklen Hintergründen kommt die Struktur besonders gut zur Geltung.

Verwendungshinweise
Eryngium giganteum ist ein eher selten verwendeter, ausdrucksstarker und auffälliger Mannstreu mit vielen Alleinstellungsmerkmalen. Sein Blütenstand überzeugt weniger aufgrund seiner zurückhaltenden Farbwirkung als vielmehr wegen seiner bizarren Struktur.

Er eignet sich hervorragend für nicht zu trockene bis frische und gerne vor praller Mittagssonne geschützte Felssteppen und Alpinarien.


Ein trockenstressbedingt zwergenhafter Riesen-Mannstreu, in Würde gealtert.

Besonders standortgerecht wirkt die Art in Anlagen mit hohem Anteil offener Kies- bzw. Schotterflächen. Solche Anlagen sind allerdings wegen des hohen Wildkrautaufkommens sehr pflegeintensiv. Praktikabler und ebenfalls sehr schön ist daher meist die Kombination mit niedrigen bis mittelhohen Horstgräsern.

V.a. vor dunklen Hintergründen kommt sie besonders auffällig zur Wirkung.

Wirklich kräftige und eindrucksvolle Exemplare erzielt man aber selten mit Topfware, es sei denn, sie kommt erst im Jahr nach der Pflanzung zur Blüte. Bessere Ergebnisse erzielt man mit an Ort und Stelle versamten oder als Keimlinge verpflanzten Exemplaren.


Eine Komposition wie ein Blumenstrauß mit Wilder Möhre 'Rubra', Mexikanischem Federgras und Iranischem Blumenlauch

Kultur
Eryngium giganteum ist weitgehend winterhart und übersteht sogar in Metallkübeln echte Winterverläufe mit Tiefsttemperaturen von knapp -20 Grad unbeschadet.

Kürzere Trockenphasen üverträgt die Art auf Böden mit hohem Anteil porösen, wasserspeichernden Skelettanteils einigermaßen klaglos. Generell bevorzugt sie aber erstaunlicherweise in jeder Hinsicht stressarme Standorte. Staunässe ist sehr ungünstig.

Der Riesen-Mannstreu ist eine der wenigen Eryngium-Arten, die auch an halbschattigen Standorten befriedigend gedeihen.

Für eine erfolgreiche Selbstversamung darf die Vegetationsstruktur nicht zu dicht sein. Insgesamt ist die At aber ei unzuverlässiger Kantonist. Das liegt insbesodnere daran, dass die Keimrate für eine so kurzlebige Pflanze erstaunlich schlecht ist. Ohne tätige Mithilfe der kompetenten Betreuung besteht in der Regel akute Verlustgefahr.

Auch wer sich zur Sicherheit entscheidet, Samen in Töpfen vorzukultivieren, bekommt keine Erfolgsgrantie. Die Keimung benötigt einen Kälteimpuls (Kaltkeimer).

Riesen-Mannstreu im Verbund u.a. Allium sphaerocephalon, Goniolimon collinum und Festuca valesiaca var. glaucantha.

Sorten:
  • Silver Ghost: wie die Art, aber mit etwas graziler wirkenden, schlankeren und feiner gezahnten Tragblättern
  • Bilder



























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    zweijährig
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    60-100 cm Höhe
    grünlich-weiß
    violett
    Juni
    Juli
    grau-grün
    silbrig
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    ungiftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    frostarme Lage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Asien
    Zentral-Asien
    Vord. Orient
    sehr gut
    Hoch
    strukturbildender Solitär
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    verträglich
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Felssteppen