Erica tetralix // Glocken-Heide

Familie Ericaceae, Heidekrautgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Erica tetralix
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Erica tetralix

Die Glocken-Heide kommt im atlantisch geprägten Europa von der iberischen Halbinsel bis in das südliche Skandinavien vor. In der Schweiz gibt es Einbürgerungstendenzen von Gartenflüchtlingen (Karte der europäischen Verbreitung).

Gebirgslagen werden nur vereinzelt besiedelt. In Deutschland bildet das Nordwest-Deutsche Tiefland den eindeutigen Verbreitungsschwerpunkt. Östlich der Elbe ist die Glocken-Heide bereits deutlich seltener und in den Mittelgebirgsregionen tritt sie nur noch vereinzelt auf.

Erica tetralix im Kaltenhofer Moor mit Krähenbeere und Rohr-Pfeifengras

Die Glocken-Heide ist eine Kennart des Glockenheide-Anmoors auf grundwasserbeeinflussten oder staunassen, flachgründigen Torfböden. Sie kommt zudem in Gesellschaft der Krähenbeere (Empetrum nigrum) in feuchten Dünentälern der Nord- und Ostseeküste vor.

Die Standorte sind (voll-)sonnig, ausgesprochen stickstoffarm und sehr sauer bis sauer.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (5)  Kontinentalität (1)  Feuchte (8)  Reaktion (1)  Stickstoff (2)

Erica tetralix hat die liebreizendsten Blüten unter den Heidekräutern.

Beschreibung
Die Glockeneheide ist ein immergrüner, ca. 40 cm hoher und ebenso breiter Zwergstrauch.

Das Laub ist grau-grün, die kleinen, bauchigen Blüten intensiv rosa. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August.

Zierend sind auch die rötlich-rost-braunen Samenstände.

Abgeblühter Hochmoorbestand.

Verwendungshinweise
Erica tetralix ist eine schöne Art für Moorbeetpflanzungen und feuchte Heidegärten. Sie wird auch etwas weniger inflationär verwendet als z.B. die Besen-Heide (Calluna vulgaris), die allerdings auch deutlich pflegeleichter ist.

Die zarte Art sollte nur in individuenreichen Beständen eingesetzt werden. Und auch das Gesamthema "Heidemoor" braucht eine gewisse flächige Großzügigkeit.

Passende Partner sind die schon erwähnten Besen-Heide und Krähenbeere sowie das beliebte Moor-Pfeifengras (Molinia caerulea). Für herrliche Effekte sorgen die weißen Samenbüschel des Scheidigen Wollgrases (Eriophorum vaginatum) oder alternativ des Schmalblättrigen Wollgrases (Eriophorum angustifolium).

Glaubwürdige Begleitstauden sind Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) oder der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe). Im Hintergrund und als Einfassung der Heidemoor-Szene böte sich insbesondere der Sumpf-Porst (Rhododendron palustre) an.

Glocken-Heide-Matrix in einer neu angelegten Moor-Heide

Kultur
Erica tetralix ist nur auf extrem saueren, feuchten bis nassen und sehr stickstoffarmen Torf- oder Sandböden mit angemessenem Pflegeaufwand zu kultivieren. Unter Naturschutzgesichtspunkten ist die Kultur auf nassem Sand über einer wasserstauenden Schicht die einzig vertretbare.

Schon der Eintrag von Herbstlaub führt zu übermäßigen Nährstoffanreicherungen. Die lichtliebende, konkurrenzschwache Art wird von den dann aufkommenden Wildkräutern schnell verdrängt.

Auch regelmäßige Bewässerung mit kalkreichem Leitungswasser sollte vermieden werden.

Sorten:
  • Alba: wie die Art, weiße Blüten
  • Con Underwood: wie die Art, violett-rosa Blüten
  • Hookstone Pink: silbrig-grau-grünes Laub, intensiv hellrosa Blüten
  • Pink Star: silbrig-grau-grünes Laub, hellrosa Blüten
  • Bilder















    Attribute

    Lebensform Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Strauch
    Halb-/Zwergstrauch
    niederliegend/kriechend
    breit ausladend
    weiß
    rosa
    rosé-weiß
    pink
    Juni
    Juli
    August
    grau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    nass
    nicht austrocknend
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    humos
    organische Böden
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    stark sauer
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Moore und Sümpfe
    sehr arme Böden
    arme Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Hügelland (collin)
    gut
    Hoch
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    strukturbildende Matrixpflanze
    verträglich
    konkurrenzschwach
    Hochmoore
    Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Feucht- und Moorheiden
    Heidegarten
    Hauptsortiment
    winter-/immergrün
    Heiden