Eremurus stenophyllus // Schmalblättrige Steppenkerze

Familie Xanthorrhoeaceae, Grasbaumgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Eremurus stenophyllus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Eremurus stenophyllus

Die Schmalblättrige Steppenkerze kommt vom nördlichen Iran über Afghanistan bis nach West-Pakistan und nach Norden bis Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan vor.

Eremurus stenophyllus wächst in sommer- und wintertrockenen montanen bis alpinen Felssteppen und  an sonnigen Gehölzrändern. Sie benötigt feinerdereiche aber durchlässige Kalkschotter-Böden in vollsonnigen Lagen.

Die Standorte sind im Frühjahr durch Sickerwasserströme frisch, trocknen während der ausgesprochen niederschlagsarmen Sommermonate aber zusehends ab. Die Böden sind mäßig nahrhaft bis nahrhaft.

Während der Wintermonate fällt der weitaus größte Teil der Jahresniederschläge in Form von Schnee. Die daraus resultierende dicke Schneedecke isoliert die Geophytenflora von den Teils harschen Wintertemperaturen.

Ohne den zum Blühbeginn noch nicht rötlich-braun abgeblühte Kerzengrund ist die Schmalblättrige Steppenkerze kaum wiederzuerkennen. Im Hintergrund blüht die Astlose Graslilie.

Beschreibung
Die Schmalblättrige Steppenkerze treibt aus einer fleischigen Wurzelknolle im Frühjahr linealistische, grüne Blätter, die mit dem Aufblühen des bis 100 cm hohen Blütenschafts im Juni/Juli langsam einzuziehen beginnen.

Der fackelartige Blütenstand ist intensiv goldgelb. Sie wirkt rasch zweifarbig, da die Blüten im Abblühen eine leuchtend braune Färbung annehmen.

Die grünen, kugeligen Samenstände erscheinen noch während der obere Teil des Blütenstandes blüht. Man kann dem Samenstand insgesamt aber keinen echten Zierwert zugestehen.

Eremurus stenophyllus im Randstreifen einer Berliner Hauptverkehrsstraße.

Im Handel wird mitunter noch die Bezeichnung "Eremurus  bungei" verwendet.

Die Art ist an einigen Eremurus-Hybriden (Eremurus x isabellinus) beteiligt, die bei identischer Form auch weiße, rosa, orangene oder lachsfarbene Blütenfarben liefern.

Im Bezug ist Eremurus stenophyllus deutlich günstiger als die ähnliche, aber erheblich kräftigere und weißblühende (Eremurus robustus).

In echten Sandsteppen funktioniert die Art überzeugend. Hier fehlen allerdings willige Begleiter, die den Schwachpunkt aller Steppenkerzen - das frühzeitig unansehnliche Laub - verdecken.

Verwendungshinweise
Die goldgelben Blütenkerzen mit dem reizenden Übergang zu der bräunlich abblühenden Basis sind wahrlich ein Augenschmauß. Man sieht ihr gerne nach, dass sie außerhalb der Blütezeit keinen weiteren Beitrag zur Gartenstruktur zu leisten vermag.

Eremurus stenophyllus ist eine gute Wahl für trocken-warme, sonnige Steppenpflanzungen, grasiger Staudenbeete und Rabatten. Mitunter findet sich die langlebige Art sogar im Straßenbegleitgrün wieder, wo sie durchaus Durchsetzungsfähig ist. Die Blütenschäfte werden allerdings gerne von Passanten abgebrochen.

Das Laub wird frühzeitig unansehnlich, so dass die Art in Verbindung mit spät austreibenden Horstgräseren verwendet werden sollt, um diesen Makel zu kaschieren. Sehr gut erledigt diese Aufgabe das Rauhgras (Achnatherum calamagrostis). Kongenialer Blütenpartner ist eindeutig das Russel-Brandkraut (Phlomis russeliana). Unorthodoxe Gärtner versuchen auch einmal die gelben Dolden des Gewöhnlichen Pastinak (Pastinaca sativa).

Das Laub bleibt angenehm zierlich und stört entsprechend beim Vergehen im Juni weniger als bei Eremurus robustus.

Kultur
Hohe Stickstoffversorgung lässt die Pflanze üppig wachsen, allerdings wird der Habitus etwas mastig. Sie kommen, anders als die mächtige Verwandte (Eremurus robustus), auch auf weniger gut stickstoffversorgten Böden zuverlässig zur Blüte.

Die Art ist gut winterhart auf gut drainierten, humusarmen Böden. Sommerliche Trockenphasen werden aufgrund der ohnehin vorgesehenen Vegetationsruhe unbeschadet überstanden.

Die Pflanzung erfolgt im Herbst mit einer Bodenüberdeckung von 5 bis 7 cm.

Bilder