Epipactis palustris // Sumpf-Stendelwurz, Weiße Sumpfwurz, Echte Sumpfwurz, Sumpf-Sitter

Familie Orchidaceae, Orchideengewächse
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Epipactis palustris
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort:

 Die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) hat ein weites Verbreitungsgebiet von Italien bis Klein- und Vorderasien, nach Norden bis Sibirien und Südskandinavien. In Nord-Amerika ist sie ebenfalls urwüchsig, jedoch extrem selten.

In Deutschland ist sie flächendeckend verbreitet, der Vorkommensschwerpunkt liegt jedoch in den Alpen und dem Alpenvorland. V.a. in der westdeutschen Tiefebene ist die Art stark zurück gegangen und gilt insgesamt als gefährdet.

Die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) gehört zu den robusteren heimischen Orchideen und ist eine interessante Option für den Teichrand.

In Kultur kann die Sumpf-Stendelwurz auch auf nur dauerhaft frischen Standorten gehalten werden.

Epipactis palustris bevorzugt ozeanisch geprägte Klimate mit milden Wintern und feuchten Sommern.

Die lichtliebende Sumpf-Stendelwurz ist eine Kennart des montanen bis alpinen Davall-Seggensumpfes auf durchrieselten, quellmoorigen Hängen kalkreicher Standorte.

Sie kommt außerdem stetig in nährstoffarmen Nass- und Streuwiesen auf ungedüngten Niedermoorstandorten, im Uferbereich oligothropher Gewässer und in feuchten Dünentälern sowie in lichten, basenreichen Moorwäldern vor.

Die Standorte sind häufig ausgeprägt wechselfeucht.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)
Licht (8)  Temperatur (5)  Kontinentalität (3)  Feuchte (9)  Reaktion (8)  Stickstoff (2)



Sehr eindrucksvoller Bestand auf feuchtem, humosem Sand.

Beschreibung

An konkurrenzarmen Standorten bildet die Sumpf-Stendelwurz locker-rasige, sommergrüne Bestände durch kriechende Rhizome.

Die Blütenstände der Sumpf-Stendelwurz werden 20 bis 30 cm hoch, in Kultur auf reichen Böden auch bis 50 cm und erscheinen im Juni/Juli. Die orchideentypischen Einzelblüten sind mittelgroß. Die Blüten sind weiß und altrosa.

Verwendungshinweise

Epipactis palustris ist eine sehr schöne, außergewöhnliche Art für nährstoffarme, kalkreiche Sumpfbeete mit niedriger Begleitvegetation.

Wirkungsvoll wird die Art nur in größeren Gruppen oder in kleinflächigen Raumsituationen. Sinnvoll ist generell die Platzierung an Wegen, Plätzen oder Sitzgelegenheiten, also Orte, an denen man der Pflanze nahe kommen kann. Andernfalls ist sie schlecht wahrnehmbar.

Kultur

Unter geeigneten Bedingungen ist die Art zuverlässig zu kultivieren und gehört zu den robusteren einheimischen Orchideen. An die Bodenart werden z.B. geringe Ansprüche gestellt.

Empfehlenswert ist der Einsatz dennoch nur unter regelmäßiger gärtnerischer Obhut in kleinteiligen, detailreichen Gartenanlagen. Hilfreich sind (voll-)sonnigen Lagen oder Standorte im ganz lichten Halbschatten in Verbindung mit konkurrenzschwachen Begleitern.

Der Bezug ist über den Spezialhandel möglich.

Bilder









Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
flächendeckend
15-30 cm Höhe
rosé-weiß
Juni
Juli
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
wechselfeucht
nass
nicht austrocknend
feucht
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
humos
organische Böden
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Gewässer/Gewässerrand
sehr arme Böden
arme Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Europa
Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Sibirien
Zentral-Asien
Kleinasien
Amerika
Nordamerika
sehr gut
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
konkurrenzschwach
Stillgewässer
Kalkreich
Oligotroph
Moorgewässer
Quellfluren
Moore und Sümpfe Wiesen Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Gebüsche
Niedermoore
Hochmoore
Kleinseggenriede
Nasswiesen
Feuchtwiesen
Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte
Feucht- und Moorheiden
Feuchtgebüsche
Grauweidengebüsche
Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Feuchtwälder
Auwälder
Repräsentative Gärten
Wassergarten
Wiese/Prärie
Nebensortiment
sommergrün
Wasserrand/Sumpf
Wiesen
Gehölzrand/Staudenfluren