Empetrum nigrum // Schwarze Krähenbeere, Rauschbeere

Familie Ericaceae, Heidekrautgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Empetrum nigrum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Empetrum nigrum: Die Schwarze Krähenbeere ist in der nördlichen Hemisphäre zirkumpolar verbreitet.

In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Norddeutschen Tiefland im klimatischen Einflussbereich von Nord- und Ostsee. In den Mittelgebirgen hat Empetrum nigrum nur im Harz und im Erzgebirge nennenswerte Populationen. Im Weser Bergland, Thüringer- und Bayerischen Wald sowie im Schwarzwald ist sie nur vereinzelt anzutreffen. Insgesamt gilt sie als gefährdet.

In der Schweiz ist sie in den Alpen weit verbreitet, in den Voralpen und im Jura nur vereinzelt anzutreffen.



Hochmoorstandort mit Glocken-Heide und Moor-Birke.

Die Schwarze Krähenbeere kommt schwerpunktmäßig in bodensauren Ginsterheiden der Küsten v.a. im Bereich der Nordhänge und Täler der entkalkten Graudünen vor.

Im Binnenland dominiert meist Calluna vulgaris die Ginster- und Wacholder-Heiden. Die Schwarze Krähenbeere kommt hier v.a. in absonnigen oder halbschattigen und dadurch etwas feuchteren Bereichen zur Herrschaft.

Das zweite Schwerpunktvorkommen der Schwarzen Krähenbeere sind torfmoosreiche Feuchtheiden und Hochmoorbultgesellschaften vom Tiefland bis in montane Höhenlagen.

Die Art bevorzugt ozeanisch geprägte Klimate mit milden Wintern und feuchten Sommern. Die humos-sandigen bis torfigen Substrate sind sehr stickstoffarm und dauerhaft frisch bis feucht. Die Naturstandorte sind zwar in der Regel kalkarm, die Schwarze Krähenbeere besiedelt aber auch Kalkmoore.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (-)  Kontinentalität (3)  Feuchte (6)  Reaktion (-)  Stickstoff (2)

Beschreibung

Die Schwarze Krähenbeere ist ein niederliegend-ausgebreitet wachsender, immergrüner Zwergstrauch, der etwa 30 (50) cm Höhe und bis 100 cm Breite erreicht. Die Art ist allerdings sehr trägwüchsig.

Die blass- bis purpur-roten Blüten sind klein und mehr oder weniger unscheinbar.

Die schwarzen Beeren werden in nordischen Ländern in verschiedenen Formen als Obst verzehrt.

Verwendungshinweise

Empetrum nigrum ist eine im Sondereinsatzbereich der Feuchtheiden und Moorbeeten einsetzbare, bestandsbildende Matrixpflanze.

Sie bildet einen brauchbaren Hintergrund oder verbindende Element für eingestreute Horstgräser wie Moor-Pfeifengras, Kleinsträucher wie Färber-Ginster, Sumpf-Porst oder säulenförmigen Wacholdern. Gute Partner natürlicher Feuchtheiden sind auch Glocken-Heide, Scheidiges Wollgras oder Heidelbeere.



Zusammen mit Besen-Heide auf einem höhergelegten Weg im Hochmoor.

Kultur

Trockenphasen werden überraschend klaglos überstanden. Die Art toleriert außerdem auch halbschattige Lagen und erzielt bei der Unterpflanzung von Birken gute Ergebnisse, wenn die Pflanzung zusammen mit den Jungbirken erfolgt. Unter Alt-Birken ist eine Etablierung nur mit hohem Bewässerungsaufwand möglich.

Auf stickstoffreicheren Böden ist die Art nicht konkurrenzfähig und auch mit intensiver gärtnerischer Betreuung nicht dauerhaft zu erhalten. Generell ist eine dauerhafte Kombination mit ausbreitungsfreudigen Hochgräsern und Stauden nicht sinnvoll anzustreben.

Sorten:
  • Bernstein: wie die Art, aber mit oberseits gelb-grünen Nadeln

Bilder















Attribute

Lebensform Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Strauch
Halb-/Zwergstrauch
niederliegend/kriechend
rot
rosa
April
grün
gelblich
Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
zierend/strukturstark
ungiftig
essbar
unbedeutend
frisch
nass
feucht
vollsonnig
sonnig
halbschattig
absonnig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
(lehmiger/humoser) Sand
humos
organische Böden
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
stark sauer
sehr arme Böden
arme Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Ostasien/China/Mandschurei
Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
Sibirien
Amerika
Nordamerika
befriedigend
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
strukturbildende Matrixpflanze
verträglich
konkurrenzschwach
Gewässer/Gewässerrand Moore und Sümpfe Trockenrasen Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Gebüsche
Moorgewässer
Hochmoore
Dünen
Feucht- und Moorheiden
Bergheiden
Besenginsterheiden
Wacholdergebüsche
Dünen-Gebüsche
Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Eichenwälder
Bodensauere Eichenmischwälder
Nadelwälder
Sand-Kiefernwälder
Repräsentative Gärten
Heidegarten
Waldgarten
öffentliches Grün
Hauptsortiment
winter-/immergrün
Gehölz/Wald
Heiden
Gehölzrand/Staudenfluren