Elaeagnus commutata // Silber-Ölweide
Beschreibung
Naturstandort von Elaeagnus commutata
Die Silber-Ölweide hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im nördlichen Nordamerika und dringt bis Alaska vor.
In Deutschland etabliert sich die Art v.a. im Thüringer Becken, kann v.a. im Osten Deutschlands aber auch recht häufig im Umfeld urbaner Räume verwildert angetroffen werden.
Verwilderter Bestand auf einer Gartenbrache. Der Ausbreitungsdrang in die Fläche ist hier gut zu erkennen.
Elaeagnus commutata gedeiht sowohl auf mäßig trockenen als auch auf feuchten Standorten. Die Substrate am Naturstandort sind meist sandige oder kiesige, durchlässige und relativ stickstoffarme (Roh-)Böden mit mehr oder weniger neutraler Reaktion.
Bevorzugt werden sonnige Standorte, mit zunehmender Verschattung durch das sukzessive Aufkommen von Bäumen wird die Art verdrängt.
Die Silber-Ölweide kommt in einem weiten Spektrum von Lebensgemeinschaften vor. Sie besiedelt stetig die Weicholzaue im Verbund mit Weiden- und Pappeln entlang von Fließgewässern, Pioniergebüsche auf gestörten Standorten und dringt auch in mäßig trockene Prärien und Weideflächen vor.
Stellenweise ist sie auch im Unterstand sehr lichter Kiefern-, Tannen und Lärchenwälder zu finden.
Beschreibung
Elaeagnus commutata ist ein bis 4 m hoher und 3 m breiter, wüchsiger Strauch mit rundlicher Wuchsform und silbrigen Blättern. Durch intensive, in leichten Böden mehrere Meter lange Ausläufer, ist der Ausdehnungsdrang sehr rasch raumgreifend. Schon im Jahr nach der Pflanzung tauchen in bis zu zwei Meter Entfernung Wurzelschößlinge auf.
Die kleinen, außen silbrigen Blüten sind innen gelb und optisch unbedeutenden, aber sehr stark süßlich duftend. Die Blütezeit liegt im Mai/Juni.
Die Silber-Ölweide bindet mit Hilfe von Knöllchenbakterien Luftstickstoff und trägt damit spürbar zur Anreicherung armer Böden mit Stickstoff bei.
Ähnlich ist die Schmalblättrige Ölweide (Elaeagnus angustifolia). Sie ist wüchsiger und entwickelt sich meist zu einem kurzstämmigen, malerischen Kleinbaum ohne Ausläufer.
Verwendungshinweise
Die Silber-Ölweide ist recht salztolerant und sehr anspruchslos, weshalb sie mitunter im Straßenbegleitgrün eingesetzt wird. Durch das silbrige Laub ist sie auffällig und verbreitet ein warmes, steppenartiges Ambiente.
Sehr schön lässt sie sich auch zu schirmförmigen Solitären erziehen. Diese harmonieren insbesondere mit mediterranen Halbsträuchern. Dabei sind sowohl Ton-in-Ton-Arrangements mit graulaubigen Vertretern wie dem Zypressen-Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) oder Echtem Salbei (Salvia officinalis), als auch kontrastierende Kombinationen mit frisch- oder dunkel-grünen Arten wie dem Gefiederten Heiligenkraut (Santolina pinnata) bzw. in sehr geschützten Situationen dem Rosmarin (Rosmarinus officinalis) reizvoll.
Für heckenartiges Grün in weitläufigen öffentlichen Grünanlagen und Straßenbegleitgrün ist die Silber-Ölweide ebenfalls geeignet. In repräsentativen Anlagen lassen sich mit Formschnitthecken sehr schöne Raumbildner entwicklen.
Man muss sich aber immer der außergewöhnlich potenten Ausbreitungsfähigkeit der Silber-Ölweide bewusst sein. Ohne effektive Wurzelsperren ist sie ein großer Risikofaktor für Regressansprüche an den Planer!
Dieses Exemplar steht halbschattig und entwickelt sich nicht ideal.
Kultur
In Nordamerika wird die Art häufig zur Rekultivierung von Abgrabungen und Aufschüttungen eingesetzt und gilt als hervorragender Bodenfestiger.
Auf durchlässigen Lehmböden erreicht die Art in Kultur optimale Wuchsleistungen. Solange sie ausreichend Sonne bekommt, funktioniert sie aber unter allen erdenklichen Umständen zuverlässig. Auf trocknenen und sehr nährstoffarmen Standorten bleibt die Wuchsleistung natürlich spärlicher.
Wo sich eine Ausbreitung über viele, viele Quadratmeter nicht tolerieren lässt und generell bei Formschnitthecken muss man den Wurzelschößlingen unbedingt eine effektive Rhizomsperre entgegensetzen.
Attribute
Lebensform |
Sträucher/Bäume |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Strauch Normalstrauch
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breit ausladend
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gelb
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Mai Juni
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silbrig
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig
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ausgeprägt
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mäßig trocken frisch wechselfeucht sommertrocken feucht
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vollsonnig sonnig
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stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer salzhaltig (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm poröser Schotter starker Wurzeldruck kalk-/basenreich
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Einsatzbereich |
sehr arme Böden arme Böden mittlere Böden reiche Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Amerika Nordamerika
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gut Sehr gering strukturbildender Solitär strukturbildender Gruppen-Solitär
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Mediterraner Garten Repräsentative Gärten Steppenpflanzung öffentliches Grün Straßenbegleitgrün Grünanlagen geringer Pflegestufe Grünanlagen hoher Pflegestufe Bodenfestiger (Halden/Böschungen) Hecken Schnitthecke Freie Blütenhecke
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Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Hauptsortiment
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sommergrün
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Wasserrand/Sumpf Felssteppen Steppen Gehölzrand/Staudenfluren
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