Dryopteris filix-mas // Echter Wurmfarn
Beschreibung
Naturstandort von Dryopteris filix-mas
Das Verbreitungsgebeit des Echten Wurmfarns erstreckt sich über ganz Europa, West- und Zentralasien. In Nordamerika ist er ebenfalls in zwei Varietäten heimisch. In Deutschland und der Schweiz ist er flächendeckend der häufigste Farn.
Massenbestand des Echten Wurmfarns auf einer Lichtung in einem Buchenforst.
Dryopteris filix-mas besiedelt in diversen Unterarten eine Vielzahl frischer und überwiegend schattiger Lebensräume.
Er ist eine Kennart der Buchenwälder, in denen er hochstet und sehr häufig vorkommt. Daneben tritt er aber auch regelmäßig in Bruch- und Auwäldern, in Tannenwäldern, in montanen Lagen sogar in Hochstaudenfluren und Gebüschen auf.
Bevorzugt werden sehr humose, eher nahrhafte Lehmböden mit schwach alkalischer bis saurer Reaktion in ozeanisch geprägten Lagen mit milden Wintern und feuchten Sommern.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (3) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (5) Reaktion (5) Stickstoff (6)
Auf vollsonnigen Standorten werden die Wedel derber.
Beschreibung
Dryopteris filix-mas treibt seine sommergrünen Wedel trichterförmig aus und erreicht je nach Standort 50 bis 150 cm Höhe. Er bildet mit der Zeit durch seitliche Rhizome breite Horste aus. Die Trichterform der Einzeltriebe ist dann nicht mehr zu erkennen.
Die Art ist in allen Teilen stark giftig. V.a. Schafe und Rinder reagieren sehr empfindlich auf seine Wirkstoffe. Zur Behandlung von (Band-)Wurmbefall wurden früher im Herbst die Wurzelstöcke geerntet und verarbeitet. Davon ist heute allerdings abzuraten.
Der optisch ähnliche, aber wuchernde Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris) ist weniger weit verbreitet und bezüglich der Bodenfeuchte und der Nährstoff- und Basenversorgung anspruchsvoller. Der Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina) als noch ähnlichere heimische Farnart hat die gleichen Standortansprüche wie der Echte Wurmfarn und unterscheidet sich optisch durch ein etwas weniger derben Habitus sowie sich zur Basis hin deutlich verjüngende Wedel.
Im Austrieb erkennt man die Trichterform gut.
Verwendungshinweise
Dryopteris filix-mas ist eine gute Art für naturnahe, pflegeextensive und großflächige Parkanlagen und Waldgärten. Wie die meisten Farne verbreitet auch der Echte Wurmfarn eine urig-heimelige Stimmung, vor alllem der frischgrüne Austrieb im Frühling ist ein berührender Anblick.
Für repräsentative Anlagen gibt es aber eine Reihe noch ansprechendere Farne. Vielfach sind hier wintergrüne Farne wie der Elefantenrüsselfarn oder der Grannen-Schildfarn unter dem Strich doch die besseren Alternativen. Insbesondere der Zusammenbruch großer Horste des Echten Wurmfarns mit den ersten ernsteren Frösten mit wild darniederliegenden Wedeln ist wenig ansprechend und müsste beseitigt werden.
Selbst in Pfeifengras-Wiesen trifft man Deutschlands häufigsten Farn.
Kultur
Dryopteris filix-mas ist auf frischen, schattigen, stickstoffreicheren Standorten weitgehend pflegefrei und der wohl robusteste heimische Farn. Etablierte Exemplare reüssieren sogar auf sommertrockenen Standorten, allerdings beenden Sie hier die Vegetationsperiode schon im Spätsommer.
Bei ausreichender Bodenfeuchte gedeiht er auch problemlos an sonnigen Standorten. Im dauerhaft tiefen Schatten unter immergrünen Koniferen hält er sich ebenfalls, bleibt aber schwachwüchsiger.
Der Echte Wurmfarn kann mit der Zeit sehr dominant werden und duldet bei dichter Pflanzung nur sehr kräftige Waldstauden neben sich.
Sorten:
Barnesii: bis 100 cm hoch, etwas krause Blattwedel, aufrechtere Tricterform als der Typ
Crispa Cristata: nur bis 50 cm hoch, krause Wedel
Linearis Polydactylon: bis 80 cm hoch, sehr feine, an Lebensbaum erinnernde Blattfiedern mit rundlichen Fortsätzen an den Fiederenden
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blattfärbung |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Staude Farn
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horstartig 30-60 cm Höhe 60-100 cm Höhe
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hellgrün dunkel-grün
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stark giftig
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unbedeutend
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Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
frisch feucht
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halbschattig sommerlich schattig ganzjährig schattig absonnig
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mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer kalkfrei, sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm Lehm humos poröser Schotter starker Wurzeldruck
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mittlere Böden reiche Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage luftfeuchte und/oder kühle Lagen gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Alpine Felsfluren |
Staudenfluren |
Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche |
Europa Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt Tiefland Mittelgebirge (montan) alpin Nordeuropa Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa Osteuropa/Kaukasus Hügelland (collin) Asien Zentral-Asien Afrika Nordafrika Amerika Nordamerika
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gut Sehr gering strukturbildender Gruppen-Solitär Gruppen-Verbands-Pflanze verträglich
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Silikat
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Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
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Feucht- und Moorheiden
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Gebüsche |
Wälder |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Feuchtgebüsche
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Laubwälder Buchenwälder Moderbuchenwälder Flattergrasbuchenwälder Mull-Buchenwälder Montane Buchenwälder Eichenwälder Bodensauere Eichenmischwälder Feuchtwälder Auwälder Nadelwälder Kiefernwälder Fichtenwälder Zwergstrauchreiche Tannen-Fichtenwälder Blockschutthalden-Wälder
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Ländlicher Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Waldgarten für Pflanzgefäße geeignet öffentliches Grün Grünanlagen geringer Pflegestufe Grünanlagen hoher Pflegestufe
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Hauptsortiment
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sommergrün
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Lebensbereich |
Gehölz/Wald Gehölzrand/Staudenfluren
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