Draba aizoides // Immergrünes Felsenblümchen
Beschreibung
Naturstandort von Draba aizoides
Das Immergrüne Felsenblümchen kommt nahezu in den gesamten europäischen Gebirgsregionen von den Tallagen bis in die Hochgebirgszonen vor. Lediglich in Skandinavien, Ost- und Süd-Ost-Europa fehlt es. Die Vorkommen auf den Britischen Inseln sind vermutlich anthropogen begründet (Karte der europäischen Verbreitung).
In Deutschland liegen die Hauptvorkommen in den Alpen. Daneben gibt es nennenswerte, als eiszeitliche Reliktstandorte bewertete Populationen auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb vor.
Draba aizoides braucht sehr intime Plätzchen, um gartenwirksam werden zu können.
Draba aizoides besiedelt sonnenexponierte, (mäßig) trockene und extrem stickstoffarme Fels-, Geröll- und Mauerstandorte in (voll-)sonnigen Lagen. Die Gesteine reagieren ausgesprochen alkalisch.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (-) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (9) Stickstoff (1)
Beschreibung
Das Immergrüne Felsenblümchen bildet 5-8 cm hohe, immergrüne Rosetten-Polster.
Die gelben Blüten erscheinen im April/Mai.
Verwendungshinweise
Das Immergrüne Felsenblümchen ist ein ausgesprochen winterharter Hungerkünstler für die Bepflanzung von Mauerkronen, kleinsten Pflanzgefäßen und Solitärfelsen an gut einsehbaren Stellen.
Sie kann nur mit anderen zarten, nicht expansiven Polsterpflazen oder Staudenzwergen vergesellschaftet werden. Stimmig wäre z.B. der Alpen-Aurikel (Primula auricula), weiße Auslesen der Allioni-Primeln (Primula allionii), der ungewöhnliche Hauswurz-Steinbrech (Saxifraga sempervivum) oder der großartige Ferdinand-von-Coburgs-Steinbrech (Saxifraga ferdinandi-coburgii) und der bekanntere Rispen-steinbrech (Saxifraga paniculata).
Kultur
Außerhalb der beschriebenen Extremstandorte ist die Art nicht konkurrenzfähig. Ein Einsatz ist nur in intensiv betreuten, privaten Anlagen erwägenswert.
Zu Bedenken ist, dass Vertreter der meist niederschlagsreicheren Gebirge auf flachgründigen Fels- oder Mauerstandorte im Tiefland in den Sommermonaten an die Grenzen ihrer Trockenheitstoleranz gelangen können. Will man in Dürreperioden das Abbleben vermeiden oder Kümmerexistenzen vermeiden, sollte man solche Phasen durch Bewässerung überbrücken können.
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Blütenstauden/-Kräuter
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bis 15 cm Höhe Polsterpflanze
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gelb
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April Mai
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dunkel-grün
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig
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unbedeutend
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trocken mäßig trocken gut drainiert sommertrocken
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vollsonnig sonnig
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stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm poröser Schotter kalk-/basenreich
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Alpine Felsfluren |
sehr arme Böden arme Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Mittelgebirge (montan) alpin Mitteleuropa Südeuropa
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gut Hoch strukturbildender Gruppen-Solitär Gruppen-Verbands-Pflanze verträglich konkurrenzschwach
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Kalk
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Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Terrassen-/Balkongarten Steingarten/Alpinum für Pflanzgefäße geeignet Gründächer Substratstärke 8-15 cm
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Hauptsortiment
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winter-/immergrün
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Alpinum Felssteppen
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