Dianthus superbus // Pracht-Nelke
Beschreibung
Naturstandort von Dianthus superbus
Die Pracht-Nelke hat ein weites Verbreitungsgebiet und kommt in einer Reihe von Unterarten mit Ausnahme der Britischen Inseln in ganz Europa bis nach Sibirien, Ostasien und Japan vor.
In Deutschland hat sie einen auffällig östlichen Verbreitungsschwerpunkt und fehlt westlich einer gedachten Linie vom Oberrheingraben über die Rhön und den Harz zur mecklenburgischen Ostseeküste weitgehend.
Insgesamt gehen die Bestände der geschützten Art infolge von Nutzungsintensivierungen und der flächendeckenden Eutrophierung der Landschaft durch Luftschadstoffe spürbar zurück.
Dianthus superbus entwickelt auch am Naturstandort eindrucksvolle Blütenwolken.
Die sommerliche Wärme liebende Pracht-Nelke besiedelt ausgesprochen nährstoffarme, feuchte bis nasse, häufig wechselfeuchte Extensiv-Wiesen. Oft handelt es sich um ungedüngtes Grünland auf Kalk-Nierdermoorstandorten, die oft vom Moor-Pfeifengras mehr oder weniger stark dominiert werden.
Dianthus superbus ist sehr kalkhold und bevorzugt voll-sonnige bis licht halbschattige Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (7) Feuchte (8) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Inspiration Landschaft: Die Pracht-Nelke am Rande eines Entwässerungsgrabens in einer Niedermoor-Pfeifengras-Wiese. Im Graben selbst dominieren Gilb- und Blut-Weiderich sowie Echte Mädesüß.
Beschreibung
Die ausdauernde, sommergrüne Dianthus superbus bildet lockere Horste und erreicht bis 60 cm Höhe.
Die weißen bis rosa-weißen Blüten sind stark gefranst/geschlitzt und erscheinen von Mitte Juni bis Anfang September. Die Blüten duften mehr oder weniger deutlich vanilleartig.
Mit der Sand-Nelke (Dianthus arenaria), der Heide-Nelke ( Dianthus deltoides) sowie der Bart-Nelke (Dianthus barbatus) werden Hybridformen gebildet.
Kulturstandort in einer Matrix aus Deschampsia cespitosa.
Verwendungshinweise
Dianthus superbus ist eine sehr schöne Art für naturhafte Feuchtwiesen und Gewässerufer. Sie wird so selten kultiviert und hat dabei ein derart charakteristisches Erscheinungsbild, dass die Neugierde des Betrachters zwangsläufig geweckt wird.
Sehr gute Kombinationspartner sind z.B. das schon erwähnte Moor-Pfeifengras und die Rasen-Schmiele als Matrix und Sibirische Schwertlilie, Schlangen-Knöterich oder auch der Gewöhnliche Teufelsabbis als blühende Aspektbildner.
Die abenteuerlich geschlitzte Blütenkrone en Detail.
Kultur
Auf stickstoffreicheren Böden ist die etwas kurzlebige Art nicht konkurrenzkräftig gegen andere Wiesenkräuter und daher nicht dauerhaft zu halten.
Unter konkurrenzarmen Bedingungen versamt sie sich meist willig und bildet größere Bestände. In Neuanlagen hat eine Etablierung der sehr keimfreudigen Art durch Direktsaat gute Erfolgsaussichten. Die Samen werden am Besten im Frühling ausgebracht, der aktivierende Einfluss von Frost ist nicht erforderlich.
Ideal sind dauerhaft frische bis nasse, basenreiche Substrate. In Kultur reichen aber auch dauerhaft frische Bedingungen aus. An die Bodenart werden kaum Anforderungen gestellt, man begnügt sich mit organischen wie mineralischen Böden aller Art.