Dianthus plumarius // Feder-Nelke
Beschreibung
Naturstandort von Dianthus plumarius
Die Feder-Nelke kommt in den Ost- und Kalkalpen von Italien, Österreich, Slowenien und Kroatien über Kalkgestein in montanen Höhenlagen vor. Als historische Gartenpflanze ist sie u.a. in England und weiten Teilen des östlichen Nord-Amerika eingebürgert.
Im Bayerischen Alpenvorland und am Süd-Ostrand des Schwarzwaldes sowie in Zürich bestehen ebenfalls einzelne neophytische Vorkommen.
Dianthus plumarius in einer zart rosa-weißen und einer rein-weißen Variation im naturhaften Alpinum.
Dianthus plumarius wächst in vollsonnigen Pioniergesellschaften bewegter Feinschutt- und Mergelhalden-Fluren. Die Substrate sind stickstoffarm bis mäßig nahrhaft. Zumindest nach der Schneeschmelze bis in den Frühsommer sind die Standorte sickerfrisch bis sickerfeucht.
Durch die regelmäßigen Bodenrutschungen an den Wuchsorten wird die Sukzession immer wieder zurückgeworfen und insbesondere Gehölze tun sich mit der Etablierung schwer.
Farbvarianten mit kräftiger zentraler Zeichnung sind ausdrucksstark.
Beschreibung
Die ausdauernde, wintergrüne Dianthus plumarius ist aufgrund einer Reihe von Lokal-Arten recht vielgestaltig. Sie bildet bis zu 30 cm hohe, rasige Polster.
Das Laub ist grau-grün und leicht blau bereift. Die weißen bis rosafarbenen, stark duftenden Blüten erscheinen im Juni/Juli. Oftmals findet sich im Zentrum der Blüten eine bräunlich-blut-rote Zeichnung.
Dianthus plumarius wurde schon im Mittelalter kultiviert und züchterisch bearbeitet. Man kann wohl davon ausgehen, dass eine Reihe der der Federgras-Sorten mehr oder weniger hybridisierte Formen unter Beteiligung von Dianthus alpinus, Heide-Nelke (Dianthus deltoides) oder auch Pfings-Nelke (Dianthus gratianopolitanus) sind.
Hybridformen mit Dianthus caryphyllus wurden eine zeitlang als "Dianthus x allwoodii" bezeichnet. Diese moderneren Feder-Nelken-Hybriden zeichnen sich durch sehr ausdauernden, duftenden Blütenflor und mehreren Blüten pro Stiel aus.
Ältere Polster erinnern an Igelpolster-Arten und sind auch ohne Blüte interessante Erscheinungen.
Verwendungshinweise
Dianthus plumarius ist in der Wildform eine gute Art für naturnahe Alpinarien und Felsstandorte. Man muss allerdings davon ausgehen, dass man nur im Direktbezug tatsächlich die botanische Art geliefert bekommt. Will man auf Nummer sicher gehen, ist Saatgut von seriösen Quellen sinnvoller.
Die Feder-Nelke wird überwiegend in einer der vielen Auslesen in Rabatten kultiviert, diese wirken hier meist etwas altmodisch. V.a. die gefüllten Sorten wirken sehr artifiziell und sind vorrangig in romantisierenden, ländlichen oder bäuerlichen Gärten verwendungswürdig.
Sorten der Feder-Nelke wie 'Diamant' sind meist hybridisiert und in der Regel frei von natürlichem Charme.
Kultur
Die Federnelke ist durch ihren hohen Lichtbedarf und den niedrigen Wuchs unter Kulturbedingungen nur mit hohem gärtnerischen Aufwand vor der Verdrängung durch Konkurrenten zu bewahren.
Anders als die recht ähnliche Dianthus gratianopolitanus benötigt die Feder-Nelke frische Böden. Trockenphasen hemmen die Entwicklung, werden aber überstanden. Stauende Feuchtigkeit ist dringend zu vermeiden.
In Neuanlagen ist die Etablierung aus Saatgut eine recht zuverlässige Alternative.
Sorten:
Alba Plena: 30 cm hoch, gefüllte, weiße Blüten
Altrosa: 20 cm hoch, gefüllte, alt-rosa Blüten
Diamant: 20 cm hoch, gefüllte, weiße Blüten
Heidi: 20 cm hoch, gefüllte, tief karminrote Blüten
Ine: 30 cm hoch, gefüllte, weiße Blüten mit rotem Auge
Maggi: 20 cm hoch, gefüllte, tief rosa Blüten mit rosa Auge
Saxonia: 25 cm hoch, gefüllte, purpurrote Blüten