Naturstandort
Die Heide-Nelke (Dianthus deltoides) ist eurasisch bis nach West-Sibirien verbreitet. In Deutschland ist sie im Prinzip flächendeckend verbreitet, allerdings v.a. in der westdeutschen Tiefebene deutlich rückläufig.
Die Heidenelke kommt in trocken-warmen, sehr nährstoffarmen und schwach bis stark sauren Zwergstrauchheiden sowie in bodensauren Borstgras- und Sandtrockenrasen vor. In den pionierartigen
Silbergrasfluren tritt sie erst gegen Ende der Sukkzessionsentwicklung im Übergang zu den Grasnelkenfluren auf.
Die Standorte sind in der Regel (voll-)sonnig, die Art kann sich aber auch in Verbuschungsstadien und sogar unter lichtem Kiefern- und/oder Eichenbestand noch recht lange halten.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)
Licht (8) Temperatur (5) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (3) Stickstoff (2)
Dianthus deltoides in einer artenreiche Extensiv-Magerweide u.a. mit Sand-Thymian und Kleinem Habichtskraut
Beschreibung
Die ausdauernde, sommergrüne Dianthus deltoides bildet locker-rasige, bis 30 cm hohe Bestände.
Die leuchtend purpur-roten Blüten erscheinen ausdauernd von Ende Juni bis in den September hinein. Ein Rückschnitt zum Ende der Blütenphase sorgt für eine nennenswerte Nachblüte, die bis Ende Oktober andauern kann.
Es treten gelegentlich natürliche Bastarde mit der Bart-, Karthäuser- und der Pracht-Nelke auf.
Verwendungshinweise
Die Heide-Nelke ist eine sehr schöne, zierliche und zurückhaltende Art für naturnahe Steppenpflanzungen und extensive Mähwiesen. Besonders glaubwürdig und ansehnlich sind Kombinationen mit Schaf-Schwingel, Gras-Nelke und Rundblättriger Glockenblume.
Von der Heide-Nelke gibt es eine ganze Reihe von Zuchtformen mit meist polsterförmigerem Wuchs sowie größeren und reichlicher erscheinenden Blüten. Die meist intensiv-leuchtenden Blütenfarben wirken nicht mehr sonderlich natürlich. Sie sind v.a. für den Einsatz im Vordergrund von Rabatten und Staudenpflanzungen geeignet.
Naturstandort am Rand einer Magerweide mit Kümmerformen der Schafgarbe
Kultur
Unter den beschriebenen Extrembedingungen ist die Art - zumal bei ein- bis zweimaliger Mahd in Wiesenflächen - ohne weiteren Aufwand zu kultivieren. Günstigere Lebensbedingungen werden zwar gerne angenommen, werden aber nur wenig in üppigeres Wachstum übersetzt.
Allerdings wird sie mit zunehmender Nährstoffanreicherung verdrängt und ist auf nahrhaften Böden nur mit hohem Aufwand zu erhalten.
Sorten:
Alba: ähnlich der Art, mit weißer Blüte
Brilliant: noch recht ähnlich der Art, intensiv pinke Blüte
Flashing Light: ohne Wildcharakter, leuchtende rote Blüte
Leuchtfunkt: ohne Wildcharakter, scharlach-rote Blüte