Delphinium elatum // Hoher Rittersporn

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Delphinium elatum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Delphinium elatum

Der Hoher Rittersporn ist eine formenreiche Sippe und kommt als Formenschwarm hochmontan bis an die Baumgrenze der südlichen und östlichen Alpen, des Balkans und von den Gebirgen Osteuropas bis Zentral-Asien und Sibirien vor.

In Deutschland gibt es am Oberrhein, den bayerischen Alpen, auf der Fränkischen Alp und in der Lössbörde östlich des Harzes vereinzelte neophytische Vorkommen, die stellenweise Einbürgerungstendenzen aufweisen.

In Nordamerika ist die Art in kühlen Bergregionen stellenweise eingebürgert.


Die Freundschaftsinsel in Potsdam zeigt als lebendiges Vermächtnis Karl Foersters eine eindrucksvolle Sammlung des Meisters Lieblingspflanze.

Delphinium elatum wächst in feuchten Hochstaudenfluren und Gehölzrändern.

Der Hohe Rittersporn bevorzugt sickerfeuchte und gleichzeitig skelettreich-durchlässige Standorte. Häufig ist er in kühl-feuchten, halbschattigen bis absonnigen, seltener sonnigen Hanglagen anzutreffen. Die Substrate sind stickstoff- und basenreich.

Beschreibung
Delphinium elatum ist ein 100 bis 150 (200) cm hohe, sommergrüne Staude mit blauem Blütenstand im Juni/Juli. Der Wuchs ist streng horstartig.

Die Art ist nur mäßig ausdauernd und setzt darauf, sich auf Erdanrissen z.B. nach Steinschägen, Hangrutshcunen oder Muren regelmäßig über Versamung verjüngen zu können.

Rittersporne sind in allen Pflanzenteilen stark giftig, insbesondere in den Samen konzentrieren sich Alkaloide.

Die botanische Art ist kaum im Handel, die handelsüblichen "Garten-Rittersporne" sind Hybriden mit Delphinium elatum als wichtigster Elternart. Die Hybriden sind korrekt als D. x culturum zu bezeichnen, werden hier aber subsummiert.


Wildformen oder wildformartige Sorten spielen in der Gartenkultur kaum eine Rolle.

Verwendungshinweise
Delphinium elatum selbst ist eine sehr schöne Art für gut wasserversorgte, kühle Lagen im Alpinum. Naturidentische und gleichzwitig sehr gartenwürdige Begleiter der Hochstaudenfluren der Gebirge wären z.B. Blauer Eisenhut (Aconitum napellus). Mit den beiden selten gehandelten, aber sehr ansprechenden Arten Grauer Alpendost (Adenostyles alliariae) und dem Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), dazu der bekannte Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) und der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) ergeben sich sehr dynamische Wuchsbilder.

Die Hybrid-Formen sind traditioneller, sehr wichtiger Bestandteil von Bauerngärten, romantisierenden Rabatten und gelten als bedeutsamer Begleiter insbesondere von niedrigeren Strauchrosen. Sie wirken außerhalb betont ländlicher Gärten aber oft etwas aus der Zeit gefallen.

Erschwerend kommt hinzu, dass kaum eine Sorte einen sommerlichen Gewittersturm ohne Stütze aufrecht übersteht, vor allem auf sehr nahrhaften Böden neigen viele Sorten auch ohne Wind zum Niederliegen.

Die reinen Sorten korrekt und gesund geliefert zu bekommen, ist zudem nicht mehr ganz einfach. Viele Klone sind degeneriert oder verfälscht. Viren, Mehltau und Bakterien setzen die Vitalität herab. Die hellblauen Sorten gelten im Mittel als gesünder und ausdauernder.


Hohe Rittersporne sind eng mit dem Ideal des romantischen ländlichen Garten assoziiert.

Kultur
Auf schweren und überdüngten Böden tendiert die Art zur Blattwelke, geringe Luftfeuchtigkeit setzt die Vitalität ebenfalls deutlich herab.

Ungünstig für die Ausdauer ist insbesondere winterliche Staunässe. Generell empfiehlt es sich, die Horste alle zwei bis drei Jahre zu teilen und regelmäßige Düngung vorzusehen.

Bei Rückschnitt nach der Blüte entwickeln die Garten-Rittersporne eine zweite Blüte von September bis Oktober. Hierzu sollten sie nach dem Rückschnitt gedüngt und regelmäßig gewässert werden.

Rittersporne erfreuen sich außerordentlicher Beliebtheit bei Schnecken und müssen meist geschützt werden.

Sorten: (Auswahl handelsgängiger Hybride):
  • Abgesang: azurblau mit weißem Auge
  • Adria: mittelblau mit weißem Zentrum
  • Alpenbote: mittelblau, alt-rosa überlaufen, sehr große Einzelblüten
  • Ariel: hellblau mit weißem Zentrum
  • Augenweide: hellblau, alt-rosa überlaufen, sehr gute Sorte
  • Azurriese: weiße Blüte
  • Azurzwerg: niedrig-wüchsig (100 cm), azurblaue Blüte
  • Berghimmel: hellblau mit weißem Auge
  • Blaustrahl: hellblau mit schwarzem Auge
  • Blauwal: mittelblau mit schwarzem Auge
  • Elmfreude: intensiv violett mit weißem Auge
  • Elmhimmel: himmelblau
  • Finsteraarhorn: tiefes Enzianblau mit schwarzem Auge
  • Frühschein: helles violett-blau mit schwarzem Auge
  • Gletscherwasser: einfarbig helles Himmel-Blau
  • Gute Nacht: tiefes nachtblau mit weißem Auge
  • Jubelruf: reines Mittelblau
  • Lanzenträger: sehr hoch (bis 200 cm), enzianblaue Blüte mit weißem Auge
  • Malvine: hochwüchsig, hell-blau mit rosa Teilflächen
  • Ouvertüre: mittelblau mit rosa Flügeln
  • Rosenquarz: mittel-hoch bis hoch, hell-blau
  • Sopran: mittelhoch, weiß mit himmel-blauer Punktierung
  • Sternennacht: mittelhoch, tief-blau mit weißem Auge und silbrig-glänzender Punktierung
  • Tropennacht: mittelhoch (120-150cm), tief-blau mit weißem Auge
  • Wassermann: mittelhoch (120-150cm), hellblau
  • Bilder






    Rosenquarz






    Alpenbote



    Ariel



    Azurzwerg



    Berghimmel



    Finsteraarhorn



    Frühschein



    Gletscherwasser



    Malvine



    Morgentau



    Overtüre



    Rosenquarz



    Sopran



    Sternennacht



    Tropennacht









    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    100-150 cm Höhe
    150-250 cm Höhe
    weiß
    rosa
    violett
    hell-blau
    blau
    rosé-weiß
    Juli
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    stark giftig
    unbedeutend
    frisch
    gut drainiert
    nicht austrocknend
    feucht
    sonnig
    halbschattig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Staudenfluren
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Europa
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Asien
    Zentral-Asien
    befriedigend
    Hoch
    strukturbildender Solitär
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Rabatte
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Alpinum
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren