Cymbalaria muralis // Mauer-Zimbelkraut
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Cymbalaria muralis
Das Mauer-Zimbelkraut ist ursprünglich mediterran in frischen, mäßig nahrhaften Fels- und Mauerfluren verbreitet gewesen. In Europa ist es heute allerdings nahezu flächendeckend verbreitet und fehlt nur in weiten Teilen Osteuropas.
Daneben hat Cymbalaria muralis den Sprung über alle Weltmeere geschafft und sich auf allen Kontinenten mehr oder weniger stark etablieren können.
In Deutschland ist sie weit verbreitet und nur in der Norddeutschen Tiefebene spärlicher vertreten.
Cymbalaria muralis findet selbst in verfugten Natursteinmauern früher oder später einen Halt.
Das ausgesprochen wärmeliebende Zimbelkraut ist eine Charakterart der Mauerunkraut-Gesellschaften mit optimaler Entfaltung im Weinbauklima und in urbanen Wärmeinseln.
Die basenreichen Mauerfugen werden vorrangig an sickerfrischen, etwas stickstoffreicheren Stellen in schwach sonnigen bis licht absonnigen Lagen besiedelt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (6) Reaktion (8) Stickstoff (5)
In Klinkerwerk fällt die Besiedlung schwerer. In mittelalterlichen Stadtmauern klappt das aber dennoch.
Beschreibung
Cymbalaria muralis ist eine sommergrüne, in sehr milden Wintern auch wintergrüne, durch lange Ausläufertriebe kaum 5 cm hohe Teppiche bildende Staude. Die Triebe bewurzeln sich bei Erdkontakt.
Die blau-violetten bis hell-violetten Blüten erscheinen ausdauernd von Juni bis September. Die Samenstände wenden sich vom Licht ab und erhöhen dadurch die Chance, die Samen in Fels- und Mauerspalten zu platzieren.
Die Blätter sind fleischig und leicht sukkulent. Sie haben einen rundlich-herzförmigen Umriss und sind unterseits oft purpurn überlaufen.
Blüten und Blätter stellen ein reizendes Ensemble dar.
Verwendungshinweise
Das Zimbelkraut ist gute Option für Garteanlagen mit historischer Bausubstanz, deren Verwendung eine besondere Liebe zum Detail offenbart. Der durchschnittlich geschulte Betrachter wird dieses Detail vermutlich übersehen. Wirkungsvoll ist der Einsatz nur an alten Naturstein- oder Klinkermauern.
In frischen, nahrhaften Fugenhabitaten ist die Art ziemlich wüchsig und nicht gut mit zarten Polsterstauden zu vergesellschaften. Besser geeignet sind z.B. Gelber Lerchensporn oder Rote Spornblume - mit denen sie auch natürlich in Mauergesellschaften vorkommt - oder/und mediterrane Halbsträucher wie Ysop.
Eine Verwendung ist auch in Pflasterwegen mit breiten, tiefen Fugen möglich und kann durchaus ansprechend wirken.
'Globosa Alba'
Kultur/Pflege von Cymbalaria muralis
Die Etablierung ist in Mauern v.a. aus Saatgut erfolgsversprechend. Wenn die Mauer durch hangseitigen Bodenanschluss oder eine defekte Regenrinne leicht durchfeuchtet ist, gelingt die Etablierung auch mit Topfballen. Diese werden am Besten am Fuß der Mauer gesetzt, die aufstrebenden Langtriebe können sich dann mit Hilfe der Mutterpflanze in den Fugen bewurzeln bzw. versamen.
In nicht zu trockenen Mauer- und Felshabitaten ist Cymbalaria muralis ansonsten konkurrenzkräftig und benötigt keine gärtnerische Unterstützung.
Sorten:
Globosa Alba: weiße Blüte, kompakter Wuchs durch wesentlich kürzere Ausläufer