Crataegus monogyna // Eingriffeliger Weißdorn, Hagedorn

Familie Rosaceae, Rosengewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Crataegus monogyna
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Crataegus monogyna

Der Eingriffelige Weißdorn ist die in Mitteleuropa häufigste Weißdornart und kommt in ganz Europa, dem westlichen Nord-Afrika und bis nach Vorder-Asien vor (Karte der europäischen Verbreitung).

In Argentinien, dem Nord-Osten Nordamerikas, in Süd-Afrika und Teilen Australiens ist der Eingriffelige Weißdorn eingebürgert (Karte der Gesamtverbreitung).

In Deutschland ist der Eingriffelige Weißdorn flächendeckend häufig. Er ist eine Kennart der Schlehen-Gebüsche und -Hecken und tritt stetig in sonnig-warmen Rändern und Saumgesellschaften von Buchen-Wäldern, in Schneeheide-Kiefern-Wäldern und Flaum-Eichen-Wäldern auf (Verbreitungskarte Deutschland).

Prächtiger Crataegus monogyna am Wegesrand

Der Eingriffelige Weißdorn ist lichtbedürftig und fehlt in der Strauchschicht der Wälder weitgehend. Er bevorzugt basenreiche, mäßig trockene bis frische, eher stickstoffarme Standorte.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (8)  Stickstoff (4)

Er ist auch als Heckengehölz häufig anzutreffen. Der Fruchtschmuck dieses Exemplars ist außergewöhnlich reich.

Beschreibung
Crataegus monogyna ist ein bis 9 m hoher und im Alter ebenso breiter Groß-Strauch, mehrstämmiger oder seltener einstämmiger Klein-Baum mit rundlicher Krone. In der Jugend ist die Krone aufgrund des ausgeprägten Längenwachstums der Triebe recht sparrig.

Die weiße Blüte ab Mitte Mai ist reich. Der Blütenduft ist ausgeprägt und wird teilweise als unangenehm empfunden.

Die orange-roten bis roten Früchte sind zierend. Das Herbstlaub verfärbt sich gelblich-braun.

Der Eingriffelige Weißdorn lässt sich gut zu einstämmigen Baumformen erziehen.

Aus Blüten, Früchten und Blättern werden medizinische Präperate zur Behandlung von Herz-Kreislaufschwächen hergestellt. Die Früchte sind wenig schmackhaft und werden heute nicht mehr für den Verzehr verwendet.

Mit dem Zweigriffeligen Weißdorn wird die natürliche Hybride "Crataegus media" gebildet, die v.a. in Mitteldeutschland recht verbreitet ist.

Die Früchte haften lange am Baum, die hier gezeigte Leuchtkraft hält jedoch nur 2-3 Wochen an.

Verwendungshinweise
Crataegus monogyna ist eine gute Art für hohe Hecken oder naturnahe Waldrandgestaltung in weiträumigen, parkartigen Grünanlagen.

Als Baum kommt die Art v.a. in Verbindung mit historischer Bausubstanz sehr gut zur Geltung.

In Innenhöfen wird Crataegus monogyna sehr häufig verwendet, wirkt hier aber überzeugend nur als Solitär an besonnten Stellen weiträumiger, herrschaftlich/großbürgerlicher Altbauensembles.

Im Kontext moderner Architektur ist die Art wegen des etwas romantisierenden Habitus im Alter nur vorsichtig zu verwenden. Hier finden sich "moderner" anmutende Alternativen.

Bei 'Variegata' muss man schon genau hinschauen, um die zarte Panaschierung zu entdecken.

Kultur
Im Vergleich mit dem ganz ähnlichen Zweigriffeligen Weißdorn (Crataegus laevigata) ist der Eingriffelige Weißdorn tendenziell etwas wüchsiger, trockenheitsverträglicher und lichtbedüftiger.

Er meidet basenarme Standorte stärker und kommt auch mit nährstoffärmeren Böden zurecht. In Kultur gedeiht die Art aber auf allen nicht zu nassen Standorten befriedigend.

Liebhaber gefüllter Blüten kommen bei 'Candida Plena' auf ihre Kosten.

Sorten:
  • Bicolor: wie die Art, aber mit weißen und rosa Blüten, kein Baumschulstandard
  • Candida Plena: wie die Art, mit gefüllten weißen Blüten
  • Compacta: Bis 4 m hoher und max. 3 m breiter Kleinbaum mit kugeliger Krone, weiße Blüte, kein Baumschulstandard
  • Stricta; bis 6 m hoher Kleinbaum mit säulenartigem Wuchs (bis 2,5 m Breite), weiße Blüte, Baumschulstandard
  • Variegata: bis 5 m hoch und 4 m breit, schmal gelb gerandete Blätter, selten im Handel
  • Bilder

































    Attribute

    Lebensform Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung Geniessbarkeit/Giftwirkung
    Strauch
    Großstrauch
    Baum
    Kleinbäume
    weiß
    Mai
    Juni
    dunkel-grün
    zierende Herbstfärbung
    ungiftig
    essbar
    Heil-/Gewürzpflanze
    Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
    ausgeprägt
    eher unangenehm
    mäßig trocken
    frisch
    sommertrocken
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    absonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Gebüsche Wälder
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    gut
    Sehr gering
    strukturbildender Solitär
    verträglich
    Schlehen-Gebüsche
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Trockenhang-Kalk-Buchenwälder
    Nadelwälder
    Schneeheide-Kiefernwälder, kalkreich
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Waldgarten
    Klostergarten
    öffentliches Grün
    Straßenbegleitgrün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Insektenweide
    Hecken
    Freie Blütenhecke
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Gehölzrand/Staudenfluren