Corydalis cava // Hohler Lerchensporn
Beschreibung
Naturstandort von Corydalis cava
Der Hohle Lerchensporn hat einen mitteleuropäischen Verbreitungsschwerpunkt, entsprechend ist Deutschland Teil des Kerngebietes. Er kommt aber südlich bis in die Hochlagen der Pyrenäen und süd-östlich bis Griechenland vor. Norddeutschland bildet die nördliche, natürliche Arealgrenze.
Der Hohle Lerchensporn wächst hier meist in größeren Beständen vom Tiefland bis in die Gebirgsregionen in frischen bis feuchten Buchen-Wäldern, in grundwasserbeeinflussten Eichen-Hainbuchen-Wäldern und in Erlen-Ulmen-Auwäldern.
Der etwas wärmeliebende Hohle Lerchensporn wächst bevorzugt auf recht basenreichen, sehr stickstoffreichen Standorten im Schatten sommergrüner Wälder.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (3) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (6) Reaktion (8) Stickstoff (8)
Corydalis cava am Naturstandort mit etwa gleichen Anteilen von weiß und violett blühenden Exemplaren. Die Blüten haben einen leichten Zimtduft, der aber nur auf Augenhöhe mit den Blüten wahrnehmbar ist.
Beschreibung
Corydalis cava ist ein 15 bis 25 (30) cm hoher, vorsommergrüner Knollen-Geophyt mit entweder weißen oder häufiger fliederfarbenen Blütenständen. Beide Farbvarianten kommen meist innerhalb eines Bestandes gleichermaßen vor. Die Blütezeit liegt im April.
Der ähnliche Gefingerte Lerchensporn (Corydalis solida) ist zierlicher und bildet seltener flächige Bestände. Das sicherste Unterscheidungskriterium sind die Tragblätter unterhalb der Blütenstände. Bei Corydalis solida sind diese gefingert, bei Corydalis cava ungeteilt. Beide bilden allerdings natürliche Hybridformen mit intermediären Eigenschaften.
Beim Hohlen Lerchensporn bezieht sich die Namensgebung im Übrigen auf die hohle Knolle. Bei den meisten anderen Verwandten und so auch bei Corydalis solida ist diese gefüllt.
Hier bekommt man einen guten Eindruck von den Größenverhältnissen zwischen Corydalis cava f. alba und Corydalis solida.
Verwendungshinweise
Der Hohle Lerchensporn ist ein sehr guter, vielfältig einsetzbarer heimischer Frühblüher für naturnahe Waldgärten oder Parkanlagen.
Er wirkt v.a. als Unterpflanzung von sommergrünen Gehölzen, im Schatten von Mauern und Gebäudeteilen oder in schattigen Bereichen von Alpinarien.
Kultur
An zusagenden Standorten kann der Hohle Lerchensporn durch Selbstaussat große Flächen erobern, wird aber wegen des frühen Blatteinzuges dadurch nicht lästig, sondern wertvoller.
Die Kombination mit höheren, immergrünen Bodendeckern ist ungünstig, wenn der Lerchensporn diese Konkurrenten im Frühjahr nicht durchwachsen kann.
Ideal sind frische, im Frühjahr auch gerne feuchte Standorte auf lehmig-humosen, basen- und stickstoffreichen Böden. Sommerliche Trockenheit ist unschädlich, nur während der Vegetationsperiode schwächen Trockenphasen die Konkurrenzkraft.
Die gezielte Vermehrung aus Saatgut ist etwas ansprüchlich, aber unter Berücksichtigung der Kulturführung durchaus effektiv. Die Samen benötigen nach der Aussaat zunächst für 6 bis 8 Wochen eine Warmphase mit Temperaturen von gut 20 Grad bei gleichmäßiger Substratfeuchte. Anschließend fährt man entsprechend der Wünsche von Kaltkeimer fort.
Sorten:
f. alba: natürliche Varietät mit rein-weißen Blüten, mit besserer Fernwirkung als die violette Form, im Laufe der Zeit treten aus Versamung fliederfarbene Exemplare im Bestand auf