Naturstandort von Pseudofumaria lutea
Der Gelbe Lerchensporn stammt ursprünglich vom Südrand der italienischen Alpen und dem Tessin. In der
Schweiz ist er mittlerweile aber mit Ausnahme der Hochalpen landesweit verbreitet. Auch im übrigen Europa ist er fast überall aus Gartenkulturen verwildert.
In Italien steigt Pseudofumaria lutea von der kollinen Stufe bis in knapp 2.000 m Höhe auf. In den höheren Lagen werden insbesondere die engen Spaltensysteme sonniger bis halbschattiger, sickerfrischer Felshänge besiedelt.
Pseudofumaria luteain einer historischen Feldsteinmauer
In
Deutschland ist Pseudofumaria lutea v.a. in den Mittelgebirgsregionen neophytisch eingebürgert. Hier kommt die Art v.a. auf ausgesprochen basen-/kalkreichen und frischen bis sickerfeuchten, bewegten Schutthängen vor.
Im Tiefland sind es überwiegend urbanen Räume, in denen die stark wärmeliebende Art anthropogene Sonderstandorte in sonnigen bis absonnigen, gerne sickerfrischen, mäßig nahrhaften Mauerbiotopen besiedelt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (6) Reaktion (9) Stickstoff (5)
Beschreibung
Der Gelbe Lerchensporn ist eine sommergrüne, horstige Staude von 25 bis 30 cm Wuchshöhe. Durch Selbstaussaat entstehen aber an geeigneten Standorten flächige Bestände.
Die gelben Blütenstände erscheinen ausgesprochen ausdauernd von Mitte Mai bis in den Frühherbst.
Im Handel wird die Art meist noch unter dem alten Namen "Corydalis lutea" geführt.
Verwendungshinweise
Pseudofumaria lutea kommt eigentlich nur in Mauerbiotopen ansprechend zur Wirkung. Geeignet sind frische Trockenmauern und alte, schadhafte Klinkermauern in halbschattigen bis absonnigen Lagen.
In "natürlichen" Mauerbiotopen findet man ihn zusammen mit einigen alten Gartenbekannten wie
Antirrhinum majus,
Cymbalaria muralis,
Erysimum cheiri oder
Asplenium trichomanes. Ansprechend sind aber auch individuenreiche Reinbestände.
Daneben ist sie für die absonnigen Bereiche von Alpinarien geeignet.
Eine etwas ungewöhnlichere Alternative ist die sehr ähnliche, aber schwefel-gelb blühende
Pseudofumaria ochroleuca.
In Klinkermauern fasst er schwerer Fuß.
Kultur
An geeigneten Standorten benötigt Pseudofumaria lutea sehr wenig Aufmerksamkeit und breitet sich willig, manchmal auch expansiv durch Selbstaussaat aus. Die Art besiedelt so auch Mauerfugenstandorte, die mangels Wurzelraum nicht bepflanzt werden können. Solche Bestände entfalten den eigentlichen Charme der Art. Zur Etablierung in Mauerfugen bietet es sich an, einzelne Exemplare in Mauernähe in Erdreich zu pflanzen und auf die zuverlässige Selbstversamung zu setzen.
In klassichen Gartenanlagen wird der Gelbe Lerchensporn auch im Staudenbeet verwendet.
Der wäremliebende Gelbe Lerchensporn ist nicht gar so trockenresistent, wie die Wuchsorte vermuten ließen. Fast immer findet sich eine recht gute Wasserversorgung z.B. durch hangseitiges Sickerwasser oder eine tropfende Regenrinne. In luftfeuchte Situationenen reicht es aber auch, wenn die Mauer alt ist und über Schadstellen Regenwasser gut eindringen kann. Der Mauerkörper fungiert dann als Regenwasserspeicher.