Coriandrum sativum // Koriander

Familie Apiaceae, Doldenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Coriandrum sativum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Coriandrum sativum: Der Koriander ist eine sehr alte Kulturpflanze und über die urwüchsigen Vorkommen besteht Uneinigkeit. Das Coriandrum sativum im erweiterten Mittelmeerraum seinen Ursprung hat, ist immerhin Konsens.

Als Gartenflüchtling hat er sich heute in Europa stabil, nördlich der Alpen unbeständiger etablieren können. In Afrika und Südamerika ist er mittlerweile ebenfalls weit verbreitet.

In Deutschland hat er vereinzelt in Wärmeregionen und in Großstädten wie Berlin und Hamburg Populationen aufbauen können. In der Schweiz tritt er gelegentlich im Mittelland und im Wallis auf.

In urbanen Räumen besiedelt er kurzlebige, von Einjährigen dominierte Ruderalfluren. In der freien Landschaft stellt er sich auch in den Wildkrautgesellschaften der Kalk-Äcker ein.



Coriandrum sativum hat sich hier in die Neuanlage einer Pflanzfläche eingeschlichen.

Die Standorte sind immer sonnig, wärmebegünstigt und mehr oder weniger basenreich. Es werden sowohl stickstoffreiche wie ärmere Böden toleriert. Natürliche Vorkommen sind mindestens in den Sommermonaten von wiederkehrendem Trockenstress geprägt.

Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (3)  Reaktion (7)  Stickstoff (6)

Trockenstress sorgt für zierliche Wuchsformen:



Beschreibung

Coriandrum sativum ist eine horstige Einjährige. Auf guten Böden erreicht sie Wuchshöhen von bis zu 100 cm. Wo wiederkehrender Trockenstress und magere Böden vorherrschen, sind Kümmerformen von 30 cm Höhe zu beobachten.

Das bodennahe Laub ist grober und petersilienartig dreilappig , während die Stengelblätter fein gefiedert sind. Der Stengel ist verzweigt und bringt im Juni/Juli zahlreiche, zarte, weiße Blütendolden hervor.

Die Blätter verströmen bei Verletzungen einen intensiven Geruch, der die europäischen Geschmäcker kompromisslos in Freunde und Feinde scheidet. Koriander ist in jedem Fall eines der bedeutendsten Gewürze der asiatischen Küche und wird überwiegend frisch verwendet. Geerntet werden die groben Blätter an der Basis der Pflanze. Getrocknete Blätter verlieren sehr stark an Aroma.

Verzehrt werden auch die kugeligen Samen, deren Aroma mit dem der Blätter kaum verwandt ist. Deren Würze wird allgemein als schmackhaft wahrgenommen und hält sich auch im getrockneten Zustand. Auch die Pfahlwurzeln sind würzig, werden in Europa aber praktisch nicht verzehrt.



Die kugeligen Samen entfalten eine andere Würze als die Blätter.

Verwendungshinweise

Coriandrum sativum muss nicht wegen seiner Äußeren Reize eingesetzt werden. Er ist zwar nicht unansehnlich, reiht sich aber in die Vielzahl der unspektakulären weißen Doldenblütler ein. Ein flüchtiger Betrachter wird den Koriander vermutlich einfach für einen zart geratenen Wiesen-Kerbel oder einen kräftigen Echten Kerbel halten. 

Entsprechend fokussiert sich die Verwendung auf das Kräuterbeet, das auch tatsächlich beerntet und nicht nur betrachtet werden soll.

Kultur

Koriander gelingt an sonnig-warmen Standorten im Grunde immer. Er hat gerne tiefgründige Mineralböden und toleriert sandige, feinerdereich-schottrige Substrate und auch kräftige Lehmböden. Optimal entwickelt zeigt er sich auf durchlässigen, nahrhaften Lehmböden mit frischer Wasserversorgung.

Das Saatgut wird nach gründlicher Bodenvorbereitung im Frühling direkt ausgebracht. Die Samen sind keimfreudig und recht dauerhaft. Sie können auch mal zwei Jahre ruhen und darauf warten, dass ihr Lagerplatz vegetationsfrei gemacht wird.

Sorten:
  • Typ Lemon: kompaktwüchsige, nur 30 cm hohe Form, Laub und Smen würzig-frisch mit zitronige Note

Bilder