Consolida regalis // Acker-Rittersporn
Beschreibung
Naturstandort von Consolida regalis
Der Acker-Rittersporn kommt praktisch in ganz Europa, im gemäßigten Zentral-Asien und dem westlichen Sibirien vor. Im Osten der USA und Kanadas ist Consolida regalis neophytisch eingebürgert.
In Deutschland ist die Art archaeophytisch eingebürgert und gilt als gefährdet. Sie fehlt in der westlichen Tiefebene weitgehend und hat auch in den Mittelgebirgsregionen große Verbreitungslücken. In der Schweiz ist sie ebenfalls eher selten und tendenziell gefährdet. Sie hat im Wallis und im äußersten Nord-Westen des Mittellandes im Hochrheingebiet lokale Verbreitungsschwerpunkte.
Consolida regalis und Anthemis arvensis haben hier unter Getreide überdauert und kommen nach dessen Ernte ans Licht.
Der Acker-Rittersporn ist eine Kennart der Ackerbegleitfluren auf basen- und kalkreichen, mäßig nahrhaften und mäßig trockenen bis frischen Böden.
Die Art ist ausgesprochen wärmeliebend und bevorzugt kontinental geprägte Klimate mit trocken-warmen Sommern und kalten Wintern.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (7) Kontinentalität (6) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (5)
Der Acker-Rittersporn kann erstaunlich kräftige Formen annehmen.
Beschreibung
Der Acker-Rittersporn ist eine horstige einjährige, seltener auch mit einer Blattrosette überwinternde Art. Er erreicht Wuchshöhen von 15 cm auf ärmeren und/oder trockeneren und bis zu 50 cm auf reicheren, frischen Böden.
Von Anfang Juni bis Anfang August erscheinen in der Regel tiefblaue, selten auch weiße Blüten.
Die Art ist in allen Teilen giftig. Nicht unüblich ist auch die Bezeichnung "Delphinium consolida".
Ähnlich ist die etwas wüchsigere, neophytisch in Ruderalfluren auftretende Consolida ajacis.
Ungewöhnlich üppiger Wuchs in einem nachgebildeten Steppenrasen auf Sand.
Verwendungshinweise
Der Acker-Rittersporn war in der vorindustriellen Zeit eines der charakteristischen Ackerbegleitkräuter, ist heute aber sehr selten geworden.
Er wurde traditionell auch als sommerblühende Zier- und Volksmedizinpflanze in Kloster- und Bauerngärten kultiviert. In ländlichen, intensiv gärtnerisch betreuten Anlagen stellt die Art entsprechend eine schöne Option dar. Unter günstigen Kulturbedingungen erreicht sie gut wahrnehmbare Dimensionen und blüht ausgesprochen ausdauernd.
Sehr schön sind Kombinationen mit Klatschmohn, Kornrade oder Kornblume in ländlichen Rabatten, einjährigen Wildkrautfluren oder Acker-Simulationen.
Consolida regalis ist auch ganz gut als Blender in neu angelegten Staudenpflanzungen verwendbar. Er nutzt die Lücken zwischen den Stauden im ersten Sommer für eine üppige Entwicklung und attraktiven Flor, um im nächsten Jahr den Zielpflanzen das Feld zu überlassen.
Im Handel ist die Art sinnvollerweise nur als Saatgut zu beziehen.
Am Wegesrand in einem leicht ruderalisierten Saum.
Kultur
Die Selbstaussat erfolgt zuverlässig, ist aber zwingend auf offene Bodenstellen angewiesen. Die Art wird ohne starke mechanische Bodenbearbeitung in Herbst oder Frühjahr rasch von Stauden verdrängt.
An die Standortbedingungen werden ansonsten geringe Anforderungen gestellt. Auf frischen, stickstoffreichen Böden sollte sie nicht mit hochwüchsigen und/oder expansiven Konkurrenten vergesellschaftet werden.