Herkunft von Crocosmia x crocosmiflora: Die Garten-Montbretie ist eine Hybride, deren Elternarten (vorrangig Crocosmia pottsii und Crocosmia aurea) im südlichen Afrika beheimatet sind.
In wintermilden Küstenregionen Europas ist Crocosmia x crocosmiflora stellenweise verwildert und bildet z.B. auf den Britischen Inseln mitunter ansehnliche Massenbestände in sandigen Frischwiesen in Sichtweite der Spülsäume des Atlantiks
(Karte der europäischen Verbreitung).
Gut entwickelte Crocosmia x crocosmiflora erinnern zur Blütezeit an Feuerstellen.
Die Elternarten besiedeln in der südafrikanischen Heimat Gebirgsregionen in Höhenlagen zwischen 800 und etwa 2.000 m. Ab etwa 900 m üNN treten im Süden des Verbreitungsgebietes regelmäßig leichte Frostgrade auf. Eine schützende Schneedecke fehlt in der Regel.
Die Elternarten besiedeln sonnige bis licht schattige Wiesen und Gehölzränder, Bachufer und Sandbänke entlang von Flüssen, Waldlichtungen und gelegentlich auch die Krautschichten relativ schattiger Wälder. Sie gedeihen auf skelettreich-durchlässigen, neutralen und mäßig nahrhaften Böden.
Die Substrate weisen eine gute innere Wasserhaltefähigkeit auf und sind zumindest in der Vegetationszeit dauerhaft frisch, entlang von Bächen im Sommer auch sickerfeucht. Die Winter sind dagegen ausgesprochen niederschlagsarm. Dem Trockenstress und der Winterkälte wird durch den Rückzug in die unterirdischen Überdauerungsorgane ausgewichen.
Exotische Kombination im lichten Schatten mit Begonia grandis und Aucuba japonica im Hintergrund
Beschreibung: Crocosmia x crocosmiflora ist eine in Mitteleuropa sommergrüne Knollenpflanze. In subtropischen Regionen ist sie dagegen immergrün, wo die Wasserversorgung im Winter ausreichend ist und kein Frost auftritt.
Sie bildet ab Juli bis in den September gelb, orange oder rot blühende, rasch dichter werdende Horste von 50 bis 100 cm Höhe. Die Ausbreitung der Horste erfolgt durch Rhizomausläufer, an deren Enden sich jeweils ein neuer Trieb mit später nachgebildeter Speicherknolle entwickelt.
Verwendungshinweise: Garten-Montbretien sind klassische, sommerblühende Gewächse der ländlichen Gärten und versprühen hier auch den Charme der "Guten alten Zeit".
Sie werden aber auch sehr gerne im Privatgartenbereich in mitunter unambitionierten Ambiente eingesetzt. Die Verwendung selten zu sehender, z.B. rein-gelber Sorten kann helfen, visuelle Vorurteile aufzubrechen.
In ausgesprochen repräsentativen parkartigen Anlagen oder in entsprechenden mediterranen Gärten in Verbindung mit exotisch anmutenden Partnern können Garten-Montbretien ebenfalls ganz neu wahrgenommen werden. An halbschattigen Standorten lassen sich z.B. mit Blattschmuckstauden wie subtropische Stimmungen vermitteln.
'Lucifer' ist die wohl in jeder Hinsicht robusteste Garten-Montbretie.
Kultur: Die Garten-Montbretie benötigt in Mitteleuropa warme Standorte. In sommerkühlen Regionen empfehlen sich daher vorrangig (voll-)sonnige Lagen, während im Weinbauklima auch absonnige bis licht schattige Situationen geeignet sind. In den Wärmegebieten ist sie in voll-sonnigen Lagen sogar weniger vital und anfällig für Schädlinge.
Die Zwiebeln sind frostgefährdet, zumal sie nur knapp unter der Bodenoberfläche liegen. In rauhen Lagen ohne schützende Schneedecke ist daher eine Abdeckung mit Laubstreu dringend notwenig oder sogar die Überwinterung der Zwiebeln im kühlen Keller in leicht feuchtem Sand sinvoll. Generell ist die Frühjahrspflanzung erforderlich. Gefährlich werden auch kräftige Spätfröste nach milden Winterverläufen, da das Laub dann mitunter schon im Februar ausgetrieben ist. Die Zwiebeln schaffen nach einem Totalverlust der Blattmasse oft keinen erneuten Austrieb und sterben ab.
Man kann aber auch auf bewährt harte Sorten wie die zudem spät austreibende 'Lucifer' oder 'Severn Sunrise' zurückgreifen. In wintermilden Regionen sind auch ohne Schutzmaßnahmen kaum Verluste zu erwarten.
Abgesehen von der eingeschränkten Winterhärte ist die Art pflegeleicht. Eine jährliche Düngung im Frühling sorgt für üppiges Wachstum und reiche Tochterzwiebeln, ist aber für den Blütenansatz nicht zwingend. Ganz ohne Düngung werden Montbretien mit den Jahren allerdings immer zierlicher.
'Zeal Tan' in einer Rabatte im öffentlichen Raum
Sorten:
- Buttercup: aprikosen-gelb, bis 70 cm hoch
- Emily McKenzie: hell-orange, innenseitig mit roten Flecken, bis 75 cm hoch
- Emberglow: tief orange-rot, 80 cm hoch
- George Davison: warm-gelb mit leichtem Orange-Stich, nur bis 50 cm hoch
- Lucifer: leuchtend feuerrot, mit bis zu 100 cm Höhe eine der wüchsigsten, robustesten und winterhärtesten Sorten (C. masoniorum × C. paniculata)
- Norwich Canary: gold-gelb, bis 70 cm hoch
- Red King: historische, robuste Sorte mit kleinen, orange-roten Blüten
- Seven Sunrise: orange-rote Blüten mit hellerem Zentrum, bis zu 100 cm Höhe, wüchsig, robust und rel. winterhart (C. masoniorum × C. paniculata)
- Zeal Tan: leuchtend rote Blüte, bis 60 cm hoch