Cistus ladanifer // Portugiesische Lack-Zistrose

Familie Cistaceae, Zistrosengewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Cistus ladanifer
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Cistus ladanifer

Die Portugiesische Lack-Zistrose ist im westlichen Mittelmeerraum verbreitet. Entlang der französiscehn Mittelmeerküste sind die Bestände stark rückläufig und stellenweise bereits erloschen.

Auf Zypern gilt die Cistus ladanifer als eingebürgert. Auch in Kalifornien und Neuseeland konnte sie neophytisch Fuß fassen.

Cistus ladanifer in einem Kiefern-Vorwald im Süden Spaniens.

Cistus ladanifer kommt in sonnigen Strauchheiden auf gerodeten und durch extensive Beweidung mit Schafen und Ziegen oder durch regelmäßige Brände baumfrei gehaltenenen Hügeln vor. Sie neigt dazu, Dominanzbestände zu bilden und in ihrem Unterwuchs kaum Begleiter zu dulden.

Die Substrate sind mäßig trocken, im Sommer auch trocken und nur mäßig nahrhaft. Die Bodenreaktion ist neutral bis stark sauer.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (3)  Stickstoff (4)

Beschreibung
Die Portugiesische Lack-Zistrose ist in den Subtropen ein 200 bis 350 cm hoher Normalstrauch mit immergrünen, glänzend grünen und steifen Blättern. In der bedingt möglichen mitteleuropäischen Freilandkultur bleibt sie deutlich niedriger.

Die weißen  Blüten erscheinen im Juli/August, in hellen Wintergärten auch schon ab Anfang Mai. Die Normalform zeigt auffällige, rostrote Basalflecken. Sie werden von den mediterranen Christen als die fünf Wundmale Jesus gedeutet.

Die gesamte Pflanze duftet bei Berührung oder nach einem Sommerregen ausgeprägt und angenehm würzig-herb. Das Harz (Ladanum) ist ein bedeutende Trägersubstanz für Parfums und zudem aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung auch medizinisch relevant.

Sehr ähnlich ist die etwas niedriger bleibende Cistus laurifolius. Beide sind auch am Naturstandort zusammen anzutreffen und hybridisieren.

Verwendungshinweise
Cistus ladaniferkann in größeren mediterranen Gartenanlagen, Wintergärten und weitläufigen Dachterrassen schöne, ungewöhnliche Akzente setzen.

Mit der Klimaerwärmung und der zunehmenden Jahreswärmemenge wird in Weinbauregionen und windgeschützten Innenstadtlagen auch die Freilandkultur zur Option. Hier verströmt sie mediterranes Flair. Sie toleriert auch leicht basische Böden, so dass sie mit den üblichen Verdächtigen der mediterranen Felsheiden wie Lavandula angustifolia, Salvia rosmarinus oder Salvia officinalis vergesellschaftet werden kann.

Konsequenter wäre die Kombination mit dem ebenfalls auf saure Felsheiden spezialisierte Lavandula stoechas, dessen Winterhärte ebenfalls vergleichbar eingeschränkt ist.

Cistus ladanifer hat die eindrucksvollsten Blüten im Reich der Zistrosen.

Kultur/Pflege von Cistus ladanifer

Cistus ladanifer ist bis knapp -10 Grad frosthart, dauerhaft werden mitteleuropäische Winter aber nicht überstanden.

Im Weinbauklima kann an geschützten, winter-trockenen Standorten eine Überwinterung im Freiland versucht werden. Ein Schutz vor Wintersonne und ein Regenschutz sind dann ratsam.

Staunässe ist generell sehr ungünstig bzw. führen unweigerlich zum Totalverlust.

Eine dauerhafte Kultur ist nur auf humusarmen, gut drainierenden Sand-/Kies und Schottersubstraten möglich. Es werden in Kultur auch schwach basische Bedingungen toleriert.

Die Stickstoffversorgung sollte gering bis mäßig sein. Auf armen Sandböden kann eine leichte Frühjahrsdüngung erforderlich sein. Auf stickstoffreichen Böden besteht die Gefahr, dass das Triebwachstum zu lange anhält und das junge Holz nicht mehr rechtzeitig vor dem Winter ausreift, was die Winterhärte insgesamt herabsetzt.

Die ledrigen, kräftig grünen Blätter sind mehr oder weniger intensiv mit einem aromatisch-lebkuchenartig duftenden Harz überzogen.

Sorten:
  • ssp. sulcatus: bis 150 cm hoch, rein weiße Blüten ohne Basalflecken, Endemit der portugiesischen Algarve
  • Bilder






    ssp. sulcatus



    ssp. sulcatus






    ssp. sulcatus



    ssp. sulcatus