Sorghastrum nutans (Chrysopogon nutans) // Goldbartgras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sorghastrum nutans (Chrysopogon nutans)

Das Goldbartgras kommt vom Osten Kanadas bis in den Norden Mexikos vor.

Sorghastrum nutans ist ein wichtiger Bestandsbildner der Hochgras-Prärien. Es tritt v.a. im südlichen Verbreitungsgebiet in der Regel in größeren Beständen aspektbildend auf. Im Norden ist es deutlich weniger prägend und wird meist von anderen Hochgräsern - insbesondere Andropogon gerardii -  an den Rand gedrängt. Weitere gartenbekannte Begleitarten sind z.B. Panicum virgatum und Schizachyrium scoparium.


Prächtige Exemplar auf Trockenstress-Standort in voller Sonne mit straff aufrechtem Wuchs und intensiver Blaufärbung

Neben Präriestandorten besiedelt die Art auch lichte Stellen in Kiefern- und Eichen-Trockenwäldern, in Kurzgrasprärien und Beifuß-Steppen. Es gibt aber auch Vorkommen auf grundfeuchten und/oder gelegentlich überfluteten Auwiesen.

Sorghastrum nutans ist bezüglich der Bodenverhältnisse ausgesprochen anpassungsfähig. Optimale Bestandsdichten erreicht es aber auf tiefgründigen, gut drainierten Mineralböden mit gelegentlichem Trockenstress. Die Stickstoffversorgung kann hoch bis gering sein.

Auch gegenüber der Bodenreaktion ist der Goldbart tolerant und kann auf stark alkalischen bis sauren Standorten gefunden werden. Selbst ein gewisses Maß an Salzkonzentration wird vertragen.

Bevorzugt werden vollsonnige bis sonnige Standorte.


Goldbart 'Sioux Blue' (re) und 'Indian Steel' (li)

Beschreibung
orghastrum nutans ist ein sommergrünes Horstgras. Außerhalb der Blüte erreicht es je nach Standortgunst 40-80 cm Höhe. Das Laub hat einen deutlichen Blaustich.

Die straff aufrechten Blütenrispen ab Juli/August werden mit 120-150 cm deutlich höher. Unter optimalen Bedingungen können auch bis zu 200 cm erreicht werden. Sie sind durch die rötlichen Deckspelzen und die herabhängenden, gold-gelben Staubfäden gekennzeichnet. Feuchte Blütenstände verströmen einen vernehmlichen, würzig-honigartigen Duft.

Die Samenstände bilden den gesamten Winter hindurch eine straff aufrechte Silhouette.

Als C4-Pflanze ist die Art in der Lage, auch bei geschlossenen Spaltöffnungen an trocken-warmen Sommertagen auf zuvor in den Blättern gespeichertes CO2 zuzugreifen. Bei Wasserknappheit muss sie daher die Photosynthese dennoch nicht unterbrechen.

Gelegentlich wird die Art auch unter dem Synonym "Chrysopogon nutans" geführt.


Auf ärmeren oder trockeneren Substraten überzeugen die straff aufrechten Samenstände auch im Winterhalbjahr.

Verwendungshinweise
Der Goldbart ist mit seinem aufrechten, dichten Horsten, dem grau-bläulichen Laub, den ansprechenden Blüten und der überzeugenden Winterstruktur eines der schönsten Ziergräser.

Er ist v.a. für steppenartige Staudenpflanzungen in Freiflächen oder am Südrand von Gehölzen eine erstaunlich selten wahrgenommene Option. In den zentralen Hochgras-Prärien wird er neben den schon erwähnten Gräsern typischerweise von interessanten, gartenwürdigen Stauden wie die Grauweiße Bleiwurz (Amorpha canescens), dem Prärie-Sonnenhut (Ratibida pinnata) oder dem Palmlilien-Mannstreu (Eryngium yuccifolium).

Durch die praktisch ganzjährige Zierwirkung ist er auch in größeren Pflanzgefäßen auf Terrassen eine gute Wahl. Allerdings dürfen die Wurzelballen keinesfalls durchfrieren.

Die Samenstände und auch die trockenen Horste haben einen sehr reizvollen Winteraspekt, der Rückschnitt erfolgt entsprechend erst im Frühjahr. Der Goldbart ist daher auch bestandsbildend einsetzbar und gibt eine interessante Matrix für Hochstauden ab.


Je trockener die Standorte, desto intensiver wird der blau-graue Farbanteil des Laubes.

Kultur
Das Goldbartgras möchte im Wesentlichen einfach nur möglichst sonnig stehen und keine verdichteten Böden vorfinden. Alle anderen Standortparameter spielen demgegenüber keine nennenswerte Rolle.

Auf trockenen oder/und ausgesprochen stickstoffarmen Standorten bleiben die Exemplare niedriger, sind aber vital. Während längerer Dürreperioden stirbt es zwar oberirdisch ab, treibt mit dem nächstbesten Feuchtigkeitsschub aber willig wieder aus. 

Auf frischen, nahrhaften Standorten entwickelt es sich rasch sehr üppig und hochwüchsig. V.a. in den ersten 2-3 Jahren ist die Standsicherheit hier nicht wirklich befriedigend. Die standörtlich bedingte Varianz der Höhenentwicklung ist bei Pflanzkonzepten zu berücksichtigen.

Wurzeldruck von Sträuchern wird vertragen, führt aber je nach Intensität zu reduzierter Größenentwicklung.

Sorten:
  • Indian Steel: grau-grüne Blattfärbung und frühe, kupfrig-bräunliche Herbstfärbung, neigt etwas zum Auseinanderfallen
  • Sioux Blue: grau-blaue Blattfärbung, spät im Herbst nahtlos strohig verfärbend, relativ standfest
  • Bilder
























    Sioux Blue



    Indian Steel



    Sioux Blue + Indian Steel

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Gras
    horstartig
    100-150 cm Höhe
    gelb
    rot
    August
    grün
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    frisch
    sommertrocken
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    salzhaltig
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Amerika
    Nordamerika
    sehr gut
    Gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    strukturbildende Matrixpflanze
    verträglich
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    sommergrün
    zierende Winterstruktur
    Wiesen
    Felssteppen
    Steppen
    Gehölzrand/Staudenfluren