Naturstandort von Leucanthemum vulgare (Wiesen-Wucherblume): Leucanthemum vulgare ist in diversen Unterarten in ganz Europa und dem westlichen Asien verbreitet und gebietsweise häufig
(Karte der europäischen Verbreitung).
Das Hauptvorkommen liegt in frischen bis mäßig trockenen, relativ stickstoffarmen Trespen-Halbtrockenrasen.
Als wichtiger Bestandteil von blütenreichen Landschaftsrasen sieht man sie auch häufig entlang frisch errichteter Straßenböschungen.
Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig. An die Bodenreaktion stellt die Art keine besonderen Anforderungen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (4) Reaktion (-) Stickstoff (3)
Leucanthemum vulgare in einem Magerrasen der Uckermark (Großer Rummelsberg)
Beschreibung
Die sommergrüne Wiesen-Wucherblume wird ca. 50 cm hoch und bildet durch kurze Ausläufer an geeigneten Standorten recht zügig lockere, breite Horste.
Da die Alt-Horste meist rasch an Vitalität verlieren, neigt die Wiesen-Wucherblume etwas zum Wandern.
Die typischen Margeriten-Blüten erscheinen ab Ende Mai bis Juli, bei Rückschnitt/Mahd erfolgt mitunter eine Nachblüte im September/Oktober.
Am gleichen Standort zusammen mit dem westlichsten Vorkommen der Sibirischen Glockenblume
Verwendungshinweise
Leucanthemum vulgare ist eine gute Art für naturnahe, einschürige Wiesen. V.a. in ländlichen Ambiente kommt sie hier besonders schön zur Geltung.
Am Naturstandort blüht sie u.a. gemeinsam mit Wiesen-Salbei
(Salvia pratensis), Tauben-Skabiose
(Scabiosa columbaria), Acker-Wachtelweizen
(Melampyrum arvense), Weißem Labkraut
(Galium album) oder Taubenkropf-Leimkraut
(Silene vulgaris). Eine sehr schöne, über Saatgut leicht etablierbare Matrix ist das Steppen-Lieschgras
(Phleum phleoides).
Die wuchskräftigeren, großblütigen Auslesen sind gute und traditionelle Optionen für Bauerngärten, Staudenrabatten und Vorgärten.
Auch für frische Wiesen in urbanen Räumen ist sich die Wucherblume nicht zu fein. Hier steht sie zusammen mit dem im Gartenwert unterschätzten
Großen Sauerampfer.
Kultur
Auf zu nahrhaften Standorten ist die Art nicht dauerhaft. Trockenphasen werden dagegen schadlos überstanden und stärken sie im Konkurrenzkampf.
Die Wildart ist ausgesprochen keimfreudig und kann in Neuanlagen sehr gut und zuverlässig über Saatgut etabliert werden. Oft wird die Fläche dann im ersten Frühling von der Wiesen-Wucherblume dominiert und die Sorge scheint berechtigt, dass sie kaum Luft für andere Wiesenbegleiter läst. Allerdings nimmt die Konkurrenzkraft jedes Jahr merklich ab und nicht selten verlieren sich mittelfristig nur noch einige Exemplare in der Wiesenfläche.
Die Sorten benötigen nährstoffreichere Standorte und Trockenphasen sollten hier vermieden werden. Die Sorten sind etwas teurer als die Art.
Auslesen wie 'Maikönigin' sind in allen Merkmalen deutlich kräftiger als die Wildform.
Sorten:
- Maikönigin: Blüte von Mai bis Juli, deutlich größer als bei der Art, insgesamt kräftigerer Wuchs, bis 70 cm hoch
- Maistern: Blüte von Mai bis Juli, deutlich größer als bei der Art, kompakter Wuchs, bis 50 cm hoch
- Maiwunder: Blüte von Juni bis August, deutlich größer als bei der Art, kompakter Wuchs, bis 60 cm hoch