Leucanthemum vulgare // Wiesen-Wucherblume, Magerwiesen-Margerite

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 9.00
Wikipedia Leucanthemum vulgare
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Leucanthemum vulgare

Die Wiesen-Wucherblume ist in diversen Unterarten in ganz Europa und dem gemäßigten Asien verbreitet und gebietsweise häufig.

In Mitteleuropa und Deutschland fehlt Leucanthemum vulgare in kaum einem Naturraum.

Außerdem ist sie auf allen übrigen Kontinenten - insbesondere in Nordamerika - neophytisch verbreitet.

Leucanthemum vulgare in einem Magerrasen der Uckermark.

Das Hauptvorkommen liegt in frischen bis mäßig trockenen, relativ stickstoffarmen Trespen-Halbtrockenrasen.

Als wichtiger Bestandteil von blütenreichen Landschaftsrasen sieht man sie auch häufig entlang frisch errichteter Straßenböschungen.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig. An die Bodenreaktion stellt die Art keine besonderen Anforderungen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (-)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (-)  Stickstoff (3)

Am gleichen Standort zusammen mit dem westlichsten Vorkommen der Sibirischen Glockenblume

Beschreibung
Die sommergrüne Wiesen-Wucherblume wird ca. 50 cm hoch und bildet durch kurze Ausläufer an geeigneten Standorten recht zügig lockere, breite Horste.

Da die Alt-Horste meist rasch an Vitalität verlieren, neigt die Wiesen-Wucherblume etwas zum Wandern.

Die typischen Margeriten-Blüten erscheinen ab Ende Mai bis Juli, bei Rückschnitt/Mahd erfolgt mitunter eine Nachblüte im September/Oktober.

Auch für frische Wiesen in urbanen Räumen ist sich die Wucherblume nicht zu fein. Hier steht sie zusammen mit dem im Gartenwert unterschätzten Großen Sauerampfer.

Verwendungshinweise
Leucanthemum vulgare ist eine gute Art für naturnahe, einschürige Wiesen. V.a. in ländlichen Ambiente kommt sie hier besonders schön zur Geltung.

Am Naturstandort blüht sie u.a. gemeinsam mit Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense), Weißem Labkraut (Galium album) oder Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris). Eine sehr schöne, über Saatgut leicht etablierbare Matrix ist das Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides).

Die wuchskräftigeren, großblütigen Auslesen sind gute und traditionelle Optionen für Bauerngärten, Staudenrabatten und Vorgärten.

In urbanen Räumen trift man sie auch in halbruderalen Magerwiesen an.

Kultur
Auf zu nahrhaften, stressfreien Standorten ist die Art nicht dauerhaft.

Trockenphasen werden dagegen schadlos überstanden und stärken sie im Konkurrenzkampf.

Die Wildart ist ausgesprochen keimfreudig und kann in Neuanlagen sehr gut und zuverlässig über Saatgut etabliert werden. Oft wird die Fläche dann im ersten Frühling von der Wiesen-Wucherblume dominiert und die Sorge scheint berechtigt, dass sie kaum Luft für andere Wiesenbegleiter läst. Allerdings nimmt die Konkurrenzkraft zumindest auf stressarmen Standorten jedes Jahr merklich ab und nicht selten verlieren sich schon nach zwei oder drei Jahren nur noch einige Exemplare in der Wiesenfläche.

Die Sorten dürften überwiegend hybridisiert sein und benötigen nährstoffreichere Standorte und Trockenphasen sollten hier vermieden werden. Die Sorten sind etwas teurer als die Art.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Auslesen (bzw. Hybriden) wie 'Maikönigin' sind in allen Merkmalen deutlich kräftiger als die Wildform.

Sorten:
  • Filigran: Blüte von Mai bis Juli, straff aufrechter Wuchs, bis 60 cm hoch, auffällig fiederteiliges Laub
  • Maikönigin: Blüte von Mai bis Juli, deutlich größer als bei der Art, insgesamt kräftigerer Wuchs, bis 70 cm hoch
  • Maistern: Blüte von Mai bis Juli, deutlich größer als bei der Art, kompakter Wuchs, bis 50 cm hoch
  • Maiwunder: Blüte von Juni bis August, deutlich größer als bei der Art, kompakter Wuchs, bis 60 cm hoch
  • Bilder


















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    weiß
    Mai
    Juni
    September
    grün
    dunkel-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Sibirien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    Vord. Orient
    gut
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Frischwiesen
    Staudenfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    Rabatte
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren