Naturstandort von Chamaerops humilis (Zwergpalme): Chamaerops humilis hat ein streng westlich mediterranes Verbreitungsgebiet. Die Zwergpalme kommt entlang des Mittelmeerküste von Libyen bis Marokko und über Spanien und Frankreich bis nach Italien vor. Die Vorkommen auf Koriska gelten nicht als urwüchsig. Mit Hilfe des Menschen hat sie es zudem zu etablierten Populationen auf Kuba gebracht.
Sie wächst in trockenwarmen Felsfluren und im Unterwuchs lichter Hartlaub-Mischwälder.
Die in der Regel schwach sauren bis alkalischen Substrate sind mäßig nahrhaft, feinerdereich und skelettreich-durchlässig, weisen aber im Skelettanteil eine gute Wasserhaltefähigkeit auf, so dass die Böden selten völlig trocken fallen. Zumindest in der Tiefe finden die Pfahlwurzeln meist noch hinreichend Feuchtigkeit als Erinnerung an die winterlichen Niederschläge.
In den Subtropen bilden alte Exemplare vielstämmige Großsträucher.
Beschreibung
Die Zwergpalme ist eine immergrüne, trägwüchsige Palme mit buschigem Wuchs und einer Höhe von in der Regel maximal 3 bis 4 m. Sie bildet nur einen angedeuteten Hauptstamm aus und treibt eine Vielzahl von Nebentrieben.
Im Alter entwickelt sie leuchtende, etwas grünstichig-gelbe Blüten, die in großen Trauben vom Stamm herab hängen.
Chamaerops humilis Jungpflanzen als Raumteiler. das Pflanzgefäß ist auf dauer nicht hoch genug für die Wurzelentwicklung.
Verwendungshinweise
Chamaerops humilis gehört zu den am häufigsten gehandelten Palmenarten und ist regelmäßig auch in Baumärkten zu erhalten. In Mitteleuropa wird sie sogar deutlich häufiger gärtnerisch verwendet, als im Mittelmeerraum.
Die Zwergpalme ist dennoch eine schöne Option für Terrassen und sehr große Balkone sowie intensiv gärtnerisch betreute mediterrane Gärten.
In der Regel wächst die Art mehrstämmig, sie kann aber auch als einstämmiger Hochstamm gezogen werden.
Die blau-silbrige Chamaerops humilis var. cerifera ist viel trägwüchsiger.
Kultur
Die Zwergpalme ist nicht winterhart, übersteht aber kurzzeitig leichten Frost unbeschadet. Die Überwinterung ist in kühlen, hellen Räumen problemlos. Staunässe ist ganzjährig zu vermeiden, im Winter ist sie besonders schädlich.
In Regionen mit wintermildem Weinbauklima kann in kleinklimatisch begünstigten Lagen mit Winterschutz auch eine ganzjährige Freilandkultur mit älteren, gut abgehärteten Zwergpalmen versucht werden. Winterniederschläge müssen dann gut abfließen können oder die Pflanzen besser noch gar nicht erst erreichen. Man kann aber damit rechnen, dass der eine Winter kommen wird, der zu ungünstig verläuft und zum Ausfall der Palme führt. Erfolgversprechender im Freilandversuch ist zweifellos die Nadelpalme
(Rhapidophyllum hystrix).
Zwergpalme und
Oleander gehören im Mittelmeerraum zum absoluten Standardrepertoire in allen möglichen Situationen.
Zu bedenken ist auch, dass die jungen, knospigen Blattwedel deutlich frostempfindlicher sind als die Altblätter. Spätestens bei zweistelligen Frostgraden nehmen sie schaden, entwickeln sich im Folgejahr kaum und der gesamte Jahreszuwachs kann damit ausfallen.
Chamaerops humilis kommt auch mit halbschattigen oder sogar absonnigen Standorten aus, in Mitteleuropa bedeutet dies aber meist auch eine geringere Jahres-Wärmemenge, was die Entwicklung der Zwergpalme sichtbar hemmt.
Freigestellte Blüten sind durchaus zierend.
Sorten:
- var. cerifera: schwachwüchsige Varietät mit silbrig-grauem, leicht bläulichem Laub, angeblich etwas frosthärter als die Nominatform. Die Varietät stammt aus dem Atlas-Gebirge in Morokko. Sehr schöne, zierliche, beliebte Palme.