Chamaemelum nobile // Römische Kamille

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Chamaemelum nobile
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Chamaemelum nobile

Die Römische Kamille ist ursprünglich im westlichen Mittelmeergebiet von Marokko und Algerien über die Iberische Halbinsel bis in das südliche England heimisch.

In Frankreich, Italien, Österreich, Teilen Süd-Ost-Europas und Osteuropas gilt Chamaemelum nobile als eingebürgert. Sie dringt mittlerweile auch nach Mitteleuropa vor und gilt in Deutschland und der Schweiz als in Einbürgerung befindlicher, sehr vereinzelter und unbeständiger Neophyt in wärmebegünstigten, sonnigen Ruderalfluren und Trittrasen.

Die Wildform wird seltener kultiviert.

Auch im ursprünglichen Verbreitungsgebiet gilt die Römische Kamille als Kennart der Trittrasen. Die Standorte sind dabei bevorzugt sauer bis schwach alkalisch, mäßig nährstoffreich, mäßig trocken bis frisch, gerne sommertrocken und sehr sonnig.

Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (5)  Feuchte (4)  Reaktion (4)  Stickstoff (4)


'Plena' hat fast vollständig gefüllte Blütenköpfe.

Beschreibung
Die sommergrüne Römische Kamille bildet durch Ausläufer rasch lockere, bis zu 25 cm hohe Rasen.

Von Juni bis Ende August erscheinen Blütenköpfe mit gelben Röhren- und weißen Zungenblüten. Die Wildart ähnelt der Echten Kamille und der Acker-Hundskamille gleichermaßen. In Kultur erfreuen sich die gefüllt blühenden Auslesen mindestens der gleichen Beliebtheit wie die einfache blühende Wildform.

Chamaemelum nobile duftet in allen Pflanzenteilen intensiv und aromatisch. Die Blütenköpfe werden getrocknet für Tees und Aufgüsse verwendet. Diese haben u.a. antiseptisch wirksame Inhaltsstoffe, die bei Wundspülungen eingesetzt werden.

Verwendungshinweise
Die Römische Kamille ist für den rein dekorativen Einsatz im Vordergrund ländlicher Staudenbeete durchaus geeignet. Die gefüllt blühenden Auslesen sind hier mit ihrem auffälligerem und romantischen Flor der etwas unspezifischen Erscheinung der Wildform überlegen.

Im Duft- und Kräutergarten sind alle bühenden Auslesen gleichberechtigt.

Für den Sondereinsatz von duftenden Rasenersatzpflanzungen ist die nicht blühende 'Treneague' ausgelesen worden. Wenn die anderen Vertreter nach der Blüte tief zurückgeschnitten werden, entwickeln aber auch diese einigermaßen trittfeste Rasen.

Ein sonniger Pfad aus Trittsteinen in einem blühenden Kamille-Weg ist schon ein angenehmer Anblick. Man darf sich da aber keine Illusionen machen: gemeinsam mit Kindern und Hunden im Hausgarten ist das kaum zu erreichenl.


Bei 'Ligulosa' bleibt im Zentrum etwas Platz für die Röhrenblüten.

Kultur
Auf sonnigen, mäßig nahrhaften und durchlässigen Böden ist die Art robust und trotz der geringen Höhe durchsetzungsfähig. 

Die Wildform versamt sich sehr gerne und kann auch in Neuanlagen zuverlässig per Direktaussaat etabliert werden. Ein Kälteimpuls ist nicht erforderlich.

Chamaemelum nobile benötigt winterlich etwas geschützte Lagen. Besonders längere Frostphasen ohne schützende Schneedecke führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ausfall.

Trittrasen sind nur für das gelegentliche Betreten geeignet, auch bei der daurauf spezialisierten 'Treneague'.


'Treneague' blüht nicht und wächst dicht-teppichartig. Im Hintergrund steht Origanum vulgare 'Compactum'.

Sorten:
  • Ligulosa: 20 cm hoch, halb-gefüllte Blüte mit gelben Röhrenblüten
  • Plena: 15 bis 20 cm hoch, gefüllte, reinweiße Blüte ohne gelbe Röhrenblüten
  • Treneague: nur bis 10 cm hoch, keine Blütenbildung, stark duftend, entwickelt trittfestere, dichtere Rasen als der Typ
  • Bilder












    'Ligulosa'



    'Ligulosa'



    'Plena'



    'Plena'



    'Treneague'



    'Treneague'

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    bodendeckend
    flächendeckend
    bis 15 cm Höhe
    15-30 cm Höhe
    weiß
    Juli
    dunkel-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    Heil-/Gewürzpflanze
    ausgeprägt
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    durchlässiger Lehm
    humos
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    mittlere Böden
    reiche Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Mittelgebirge (montan)
    Südeuropa
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    befriedigend
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    Klostergarten
    Duftgarten
    Duft ausgeprägt
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Wiese/Prärie
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Felssteppen