Castanea sativa // Esskastanie, Edelkastanie

Familie Fagaceae, Buchengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Castanea sativa
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Castanea sativa

Die Esskastanie ist im Mittelmeerraum eine seit der Antike angebaute Kulturpflanze, deren natürliches Verbreitungsgebiet sich nicht mehr exakt nachvollziehen lässt. Vermutlich weist der gesamte Mittelmeerraum inklusive Teilen Nordafrikas, Kleinasiens und der Südrand der Alpen natürliche Vormommen auf.

Castanea sativa wächst hier v.a. im Unterstand um am Rand lichter Eichenmischwäldern über kalkarmen, skelettreichen und durchlässigen Lehmböden.

Castanea sativa in Vollblüte.

In Deutschland kommt die Esskastanie in den westlichen, wintermilden Wärmeregionen von Schwarzwald, Odenwald und an Mosel und Saar naturwüchsig vor.

Sie besiedelt in Mitteleuropa extrem wärmebegünstigte Ausprägungen von armen Hainsimsen-Buchenwäldern und Hainsimsen-Traubeneichenwäldern über sauer verwitternden Gesteinsböden.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (5)  Temperatur (8)  Kontinentalität (2)  Feuchte (-)  Reaktion (4)  Stickstoff (-)

Historischer Esskastanien-Hain in Südtirol.

Beschreibung
Castanea sativa ist ein laubwerfender, bis 30 (35) m hoch und bis 20 m breit wachsender mittelgroßer Baum. Edelkastanien sind ausgesprochen langlebig, aber eher trägwüchsig.

Die dunkelgrünen, glänzenden Blätter sind steif-ledrig und haben einencharakteristischen, auffällig gezähnten Blattrand.

Castanea sativa ist einhäusig getrenntgeschlechtlich. Die blass-gelblichen bis creme-weißen, hängend-abstehenden Kätzchenblüten erscheinen ab Mitte Juni. Zierend sind die Staubfäden der männlichen Blüten während die becherförmigen weiblichen Blüten unauffällig sind.

Die dunkel-braunen Früchte (Maronen) befinden sich in einer weich-stacheligen, grünen fruchthülle. Die Maronen werden meist geröstet verzehrt, können aber auch roh gegessen oder zu Mehl verarbeitet werden. Der Fruchtansatz ist ohne Fremdbestäubung meist nur sehr schwach.

Detail des Blütenstandes.

Verwendungshinweise
Die Esskastanie gehört zu den schönsten Solitär-Bäumen für Parkanlagen, parkartigen Privatgärten, mediterrane Ansätze und Stadtplätze.

Als bedeutsames (Grund-)Nahrungsmittel im Mittelalter ist es auch in Klostergärten und Bauerngärten thematisch sinnvoll einsetzbar.

Die Samenstände ähneln auffällig einem Seeigel.

Kultur
Als mediterranes Florenelement ist Castanea sativa wärmebedürftig und hitzeverträglich.

Sommerliche Trockenphasen überstehen etablierte Esskastanien schadlos, Staunässe sollte vermieden werden.

Früh- und Spätfröste und sehr harte Fröste können Schäden hervorrufen, ohne jedoch dem Baum als Ganzes zu gefährden. Die Esskastanie ist zudem sehr gut Ausschlagsfähig und kompensiert Frostschäden zuverlässig.

Sorten:
  • Asplenifolia: Höhe bis 20 m, Breite bis 14 m, mit tief geschlitzten Blättern
  • Dorree de Lyon: Höhe bis 12 m, Breite bis 10 m, Fruchtsorte mit größeren Früchten und höherem Ertrag
  • Ecker 1: Höhe bis 10 m, Breite bis 7 m
  • Marigoule: Höhe bis 9 m, Breite bis 5 m
  • Pyramidalis: Höhe 25 bis 30 m, Breite bis 7 m, schlanke, aufstrebende Kronenform
  • Variegata: Höhe bis 15 m, Breite bis 10 m, mit unregelmäßig gelb gerandeten, teils gefleckten Blättern
  • Bilder



















































    Attribute

    Lebensform Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung Zierwert Frucht
    Baum
    Kleinbäume
    Mittelgroße Bäume
    Großbäume
    gelblich-grün
    Juni
    Juli
    dunkel-grün
    gelblich
    panaschiert
    zierend/strukturstark
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    essbar
    vorhanden
    eher unangenehm
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    absonnig
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    durchlässiger Lehm
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wälder
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    frostarme Lage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    Asien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    Vord. Orient
    Afrika
    Nordafrika
    sehr gut
    Sehr gering
    strukturbildender Solitär
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    verträglich
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Moderbuchenwälder
    Eichenwälder
    Bodensauere Eichenmischwälder
    Felshang Flaumeichenwälder
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Repräsentative Gärten
    Waldgarten
    Klostergarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Insektenweide
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Gehölz/Wald