Carpinus betulus // Hainbuche, Weißbuche

Familie Betulaceae, Birkengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Carpinus betulus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Carpinus betulus

Die Hainbuche ist nördlich der Pyrenäen bis nach Nord-Dänemark und Südschweden und östlich über den Balkan bis an den Kaukasus, Klein-Asien und die Bergzüge im Norden des Irans verbreitet. In Deutschland ist die Hainbuche nahezu flächendeckend häufig .

Carpinus betulus hat eine sehr breite standörtliche Amplitude, wird allerdings von der Rot-Buche auf staufeuchte, schwere Lehm- und Tonböden bzw. sommertrockene und/oder spätfrostgefährdete Standorte verdrängt.

Durch die historische Waldweide und Nieder-bzw. Mittelwaldwirtschaft wurde die ausschlagfreudige Hainbuche zusammen mit der Stiel-Eiche über Jahrhunderte stark gefördert und ist im Vergleich zu ihrem natürlichen Potenzial sicherlich überrepräsentiert.

Die Herbstfärbung der Hainbuche ist von mattem Gelb.

Die Hain-Buche ist eine Kennart der Eichen-Hainbuchenwälder, die einerseits als Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald frische bis feuchte Böden über stauenden Lehm- und Tonschichten besetzen.

Andererseits kommt sie im Elsbeeren-Eichen-Hainbuchenwald in kontinental geprägten, sommerwarmen und winterkalten Lagen im Süden und Süd-Westen Deutschlands vor. Diese Standorte an Hanglagen auf schweren Lehm- und Tonböden sind topografisch bedingt sommertrockene Standorte.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (4)  Temperatur (6)  Kontinentalität (4)  Feuchte (-)  Reaktion (-)  Stickstoff (-)

Große Parkanlagen arbeiten gerne mit Schnittformen der Hainbuche als Raumbildner.

Beschreibung
Die Hainbuche ist ein mittelgroßer, laubwerfender Baum mit Wuchshöhen von bis zu 20 m und Wuchsbreiten von bis zu 14 m. Charakteristisch sind die hellen, schlangenartigen Verfärbungen der Rinde, die ihr auch die Bezeichnung "Weißbuche" einbrachten.

Die walzenförmigen Kätzchenblüten erscheinen kurz vor dem Laubaustreib und sind unscheinbar.

Im Herbst verfärbt sich das Laub über Gelb zu Braun und bleibt trocken über den Winter hängen.

Auch bei dieser Baumkulisse handelt es sich um gewaltige Schnittformen.

Verwendungshinweise
Die Hainbuche eignet sich als Parkgehölz mit breiter Standortamplitude und als Landschaftsgehölz.

Die bedeutendste gärtnerische Verwendung sind aber Schnitthecken. Carpinus betulus ist sehr gut schnittverträglich und wird in formalen Parkanlagen auch als Baum häufiger in Form geschnitten.

Hecken sind auch im Winterhalbjahr ausreichend blickdicht, weil das trockene Laub erst mit dem Laubaustrieb im nächsten Frühjahr fällt.

Die schwachwüchsigen Auslesen sind auch für beengtere Raumsituationen in Innenhöfen und kleinen Stadtplätzen geeignet (v.a. 'Monumentalis'). Sie sind deutlich teurer als die Nominalform.

Die Hainbuche ist auch als Kegel-, Kasten-, Spalier-, Bonsai- oder Halbkugel-Formschnittgehölze gegen erhebliche Aufpreise zu beziehen.

Grandioses Raumbild mit der Hainbuche als Solisten

Kultur/Pflege von Carpinus betulus

An die Standortbedingungen stellt die robuste Art keine nennenswerten Ansprüche. In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung, bei größeren Qualitäten auch länger, müssen sommerliche Trockenphasen vermieden werden.

Der Formschnitt erfolgt gegen Ende März vor dem Austrieb. Ein zweiter Pflegeschnitt sollte nicht vor Ende August erfolgen, damit keine neuen, frostanfälligen Triebe mehr angesetzt werden.

In Neubauanlagen sieht man häufig gescheiterte Versuche, Hainbuchenhecken anzulegen. Die Verlockung für Projektentwickler, mit Hainbuchenhecken zu arbeiten ist groß. Die Herstellung ist preisgünstig und es gibt schöne, verkaufsfördernde Bilder gelungener Hainbuchenhecken. Ohne gekonnte Entwicklungsschnitte erfüllen sich diese Träume aber nicht.

Bei 'Fastigiata' strebt alles gen Himmel.

Sorten:
  • Columnaris: Klein-Baum bis 12 m hoch/8 m breit, kurzstämmig
  • Fastigiata: Mittel-Baum, breit-säulenförmig bis 20 m hoch und im Alter 6-8 m breit, in der Jugend schlanker
  • Frans Fontaine: Klein-Baum, säulenförmig bis 10 m hoch und 3 m breit
  • Horizontalis: als stammloser, niederliegender Strauch oder bis 18 m hoher und ebenso breiter Baum, kurzstämmig, breit ausladend
  • Minor Gllobe: Trägwüchsiger Kleinbaum, wird praktisch nur als Hochstammveredelung angeboten, entwickelt eine breite, bei Rückschnitt der Triebe kugelförmige Krone, schlanke, am Rand gewellte Blätter
  • Monumentalis: sehr kompakt-dichttriebige Säulenform, schwachwüchsig (bis 5 m hoch und 60 cm breit), für formale Gartenanlagen, Innenhöfe, kleine Stadtplätze sehr gut geeignet
  • Pendula: Kleinbaum (10 m hoch und 10 m breit), Äste zunächst wagerecht ausgebreitet dann bogig überhängend
  • Quercifolia: Mittelbaum, bis 12 m hoch und 6 m breit, mit tief gelappten Blättern


  • Hier wurde eine Hainbuchenhecke ungewöhnlich schmal, geradezu wandartig zugeschnitten.

    Bilder