Carex pendula // Große Segge, Hänge-Segge
Beschreibung
Naturstandort von Carex pendula
Die Große Segge kommt fast in ganz Europa, Teilen des westlichen Asiens und Nord-Afrikas von den Tieflagen bis in die alpinen Regionen vor (Karte der Gesamtverbreitung).
In Deutschland ist Carex pendula dagegen in der norddeutschen Tiefebene mit Ausnahme des östlichen Schleswig-Holsteins nicht urwüchsig. Die Hauptverbreitung liegt in den Mittelgebirgsregionen, wobei auch hier große Verbreitungslücken bestehen.
Carex pendula am Naturstandort in einem kleinen Waldsumpf.
Die Große Segge ist eng an feuchte bis nasse, quellige oder sickerfeuchte Stellen in laubwerfenden Laub- und Laubmischwäldern gebunden. Die Substrate sind mehr oder weniger neutral und mäßig nahrhaft bis nahrhaft.
Sie ist eine Kennart der halbschattigen bis schattigen Waldsümpfe, in denen häufig die Esche eine wichtige Rolle in der Baumschicht spielt. Sie kommt auch in feuchten Senken oder an Bachläufen in Buchen-Wäldern sowie in periodisch überflutete Hartholz-Auwäldern vor.
Steht sie im Röhricht von Gewässerufern, können die Standorte auch vollsonnig sein.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (5) Kontinentalität (2) Feuchte (8) Reaktion (6) Stickstoff (6)
Urige Kombination mit Wurmfarn, Silberblatt, Winter-Schachtelhalm
und Kaukasus-Beinwell
Beschreibung
Carex pendula erreicht an geeigneten Standorten stattliche Ausmaße von 100 cm Höhe und bis zu 200 cm Breite. Dabei sind die wintergrünen Blätter und v.a. die Blütenstände elegant bogig überhängend.
Die Halme der Samenstände halten sich den Winter hindurch, da sich die endständigen Samenstände aber schon im Laufe des Herbstes auflösen, kann man nicht von einem nennenswerten Beitrag zur winterlichen Zier sprechen.
Sehr gelungene öffentliche Grünfläche mit Weißen Herbstastern und Hosta-Hybride
Verwendungshinweise
Die Große Segge gehört zum Standardprogramm in allen gepflegten Grünanlagen. Einen Überraschungseffekt darf man von ihr also nicht erwarten.
Sie ist dennoch eine gute Wahl als Solitär oder in weitläufigen Anlagen auch als Matrix für halbschattige oder absonnige Gewässerufer und feuchte Stellen in Waldsituationen (z.B. in Bodenmulden, an Hangfüßen oder über stauenden Tonschichten).
Es empfiehlt sich, Carex pendula auch bei flächenhaftem Einsatz als Solitäre mit ausreichend Abstand zwischen den Exemplaren zu pflanzen. Dadurch kommt der strukturstarke Habitus der Art besser zur Geltung und es bleibt Raum für die Vergesellschaftung mit anderen, kräftigen Hochstauden.
In Pflanzgefäßen können stilvolle, reduzierte Situationen entstehen. Sie reagiert aber etwas empfindlich auf durchgefrorene Wurzelballen und zeigt zum Ausgang des Winters v.a. in kleineren Gefäßen oftmals unschön abgestorbene Partien oder fällt sogar mal ganz aus.
Unschöne Frostschäden sind zum Winterende die Regel und laden zum Rückschnitt ein.
Kultur
In Gartenkultur hält sich die Große Segge auch auf frischen Böden oder in sonnigeren Lagen sicher und übersteht auch kürzere Trockenphasen problemlos. Ihre volle Wirkung entfaltet sie aber besser in schattigeren Lagen.
Auf kalkreichen Substraten kümmert sie etwas und wirkt chlorotisch, ideal sind neutrale bis saure Humusböden. Hier versamt sie sich auch sehr willig, wird dabei aber selten lästig.
Als wintergrüne Waldpflanze machen ihr scharfe Fröste zumindest am Blattwerk durchaus zu schaffen. Abgefrorene Partien können das Erscheinungsbild hartnäckig bis in den Sommer beeinträchtigen. Es ist daher zu empfehlen, einen kräftigen Rückschnitt vorzunehmen. Der frische Neuaustrieb sorgt dann rascher für einen vitalen Anblick.