Carex morrowii // Japan-Segge
|
Familie |
Cyperaceae, Sauergräser
|
Pflanzen pro qm |
5.00
|
Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
|
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Carex morrowii
Die Japan-Segge stammt aus lichten, laubwerfenden Wäldern Japans. Sie besiedelt frische bis feuchte, mäßig stickstoffreiche, humose Böden.
An die Bodenreaktion stellt Carex morrowii geringe Ansprüche, es werden mäßig basenreiche bis saure Substrate besiedelt.
Gemischter Bestand aus Normalform und 'Variegata' zur Vollblüte Mitte März. Solche halbschattigen Lagen kommen der Art sehr entgegen.
Beschreibung
Carex morrowii ist eine zuverlässig wintergrüne, in milden Wintern auch immergrüne, dichte Horste bildende Segge, die im Laufe der Zeit spürbar in die Breite wächst. Sie wird etwa 40 cm hoch und bis zu 80 cm breit. Das vorjährige Laub bleibt den Winter über grün und vollständig, wird im Frühling aber durch den Neuaustrieb ersetzt.
Die schmalen, tief-grünen Blätter von Carex morrowii sind straff-aufrecht, an den Spitzen dann elegant leicht überhängend.
Die Blütenstände im März sind bei genauer Betrachtung ein interessantes Detail. Für die Gesamtwirkung der Japan-Segge sind sie im Grunde aber nicht sonderlich relevant.
Die Blütenstände werden v.a. von den hell-gelben Staubgefäßen der männlichen Blüten bestimmt. Für ein Gras ist ihr Anblick durchaus ansehnlich. Nach 2-3 Tagen sind die Staubgefäße jedoch bereits abgeblüht und die Fruchtstände zeigen das seggentypische Dunkelbraun. Die Blüten erscheinen ab etwa Mitte/Ende März.
Es gibt durch die Ausbildung von 10 bis 20 cm langen Ausläufern stärker in die Fläche drängende, etwas flachwüchsigere Auslesen der Unterart Carex morrowii ssp. foliosissima. Diese erreichen den Bestandschluss wesentlich schneller als die horstigen Formen und sind dadurch noch etwas früher pflegeleicht. Sie entwickeln aber nicht ganz die Charakterstärke alter, von kräftigen Horsten geprägter Bestände.
Carex morrowii wirkt praktisch immer seriös und gediegen.
Verwendungshinweise
Die Japan-Segge ist eine der ansprechendesten und auch beliebtesten Lösungen für die flächige Pflanzung in halbschattigen bis licht schattigen Lagen von Gebäuden und Mauern. Sie wird recht häufig in gepflegten Parkanlagen und repräsentativen Privatgärten auch unter Bäumen verwendet, ohne dass man ihrer überdrüssig wird.
Auf ausreichend frischen Substraten kann die Art auch völlig problemlos sonnig gehalten werden, sie wirkt hier aber eigentlich nicht ganz stimmig.
Die grüne Naturform wird im Vergleich zum Standard "Variegata" seltener eingesetzt. Angenehm dezent strukturierte Bilder ergeben sich bei Kombination der Wildart mit den lebhafteren, panaschierten Auslesen.
'Aureovariegata' auf einem kleinen Stadtplatz
Idealerweise wählt man die Pflanzabstände so, dass auch alte Horste nicht zu einer homogenen Fläche zusammenwachsen, sondern als Individuen noch erkennbar bleiben. Unter optimalen Bedingungen und geringer Wurzelkonkurrenz reichen hierzu schon 3-4 Horste aus. In Neuanlagen sollte man dann allerdings die Zwischenräume mit niedrigen bis mittelhohen, kurzlebigen Lückenbüßern auffüllen.
Strukturell homogenere Flächen entstehen dagegen mit den verschiedenen ausläufertreibenden Formen.
'Aureovariegata' in einem aparten Kübelarrangement. In zwei, drei Jahren wird sie ihre Begleiter aber verdrängt haben.
Kultur/Pflege von Carex morrowii
Die Unterpflanzung alter Baumbestände und alter Großgehölze ist ein erstaunlich mühseliges Unterfangen, weil die wurzelschwache Japan-Segge sich hier sehr langsam entwickelt. Außerdem ist sie für ein Waldgras relativ lichtbedürftig und kümmert im echten Schatten.
Unter günstigen Bedingungen ist sie dafür wüchsig und entwickelt innerhalb von 3 Jahren eindrucksvolle Horste.
Gegenüber wuchskräftigen Waldstauden ist die Japan-Segge gut verträglich, die Kombination mit zarten Frühlingsgeophyten ist nur bei ausreichend großen Abständen zwischen den Horsten oder nur mit sehr wuchsschwachen Ausläuferformen möglich.
'Irish Green und 'Aureoariegata' in einem einfachen, aber kraftvollen Pflanzkonzept
Nach dem Flächenschluss ist kaum noch Wildkrautaufkommen möglich und die Carex-morrowii-Flächen sind langfristig stabil und pflegeleicht.
Sommertrockenheit sollte vermieden werden, kurzzeitiger Trockenstress schadet nach der Etablierung aber auch nicht nachhaltig. Günstig sind lockere, sehr humose und saure bis neutrale Lehmböden. In Kultur funktioniert sie aber sogar noch auf alkalischen, humusarmen aber feinerdereichen Mineralböden befriedigend.
In winterrauhen Regionen sollten windgeschützte, wärmebegünstigte Standorte gewählt werden, wenn man sich an von Frostschäden verbraunten Blättern stört. Bei länger anhaltenden Barfrösten führt auch Wintersonne oft zu Trockenschäden. In der Regel treiben aber auch Horste mit zurückgefrorenem Laub im Frühjahr willig wieder aus.
'Aureovariegata' im Wintermodus.
Sorten:
Aureovariegata: creme-weiß gerandetes Laub, deutlich heller als 'Variegata'
Hazy Green: rein grün, horstiger Wuchs, im Prinzip die Wildform darstellend
Variegata: schmale, creme-weiße Blattränder, nur bei genauer Betrachtung wahrnehmbar, allerdings hellere Gesamterscheinung als die Wildform
var. temnolepis: 40 cm hoch und bis 60 cm breit, früh austreibend, frisch-grünes, sehr feines, ab Anfang Juni lang bogig überhängendes Laub, im Hochsommer kräftig grün, idealerweise auf erhöhten Standorten platzieren
Carex morrowii var. temnolepis ist eine effektvoll-filigrane Variation.