Carex humilis // Erd-Segge, Zwerg-Segge
Beschreibung
Naturstandort von Carex humilis
Die Erdsegge ist eine wärmeliebende, vorrangig im Süden und Südosten Europas vorkommende Art. In Asien hat Carex humilis große Verbreitungslücken, erreicht aber nach Osten die Pazifikküste Chinas sowie Japa.
In Deutschland ist das Verbreitungsgebiet auf die Mittelgebirgesregionen beschränkt, vereinzelte Vorkommen finden sich noch entlang von Havel und Oder. In der Schweiz hat Carex humilis Verbreitungsschwerpunkte in den großen Alpentälern und am Fuß des Juras. Im Mittelland und in den Voralpen kommt sie zerstreut vor.

An steilen Hängen kommt das lange, überhängige Laub am Besten zur Geltung.
Die Erd-Segge besiedelt vorrangig basenreiche und stickstoffarme Trockenrasen auf durchlässigen Lehmböden, gedeiht aber auch in montanen Schneeheide-Kiefernwäldern und lichten Stellen von Flaum-Eichenwäldern.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (5) Feuchte (2) Reaktion (8) Stickstoff (3)
Beschreibung
Die sommergrüne, in milden Wintern auch mehr oder weniger wintergrüne Carex humilis bildet 10 bis 20 cm hohe, dichte Horste, die im Alter oft ringförmig werden. Dieses Stadium leitet die Verfallsphase ein.
Das Laub ist grau-gün und an den Rändern auffallend rauh. Es wächst im Verlauf der Vegetationsperiode lang und bogig überhängend.
Die dunkel-braunen Blüten, die bei den männlichen Blüten von den fahl-gelben Staubgefäßen ansprechend verziert werden, erscheinen von Ende März bis Anfang Mai. Die Blütenstände sind von hohem Wiedererkennungswert.
Verwendungshinweise
Die Erd-Segge ist ein eher unauffälliger Begleiter in trocken-warmen, nährstoffarmen Wiesen und naturhaften Säumen. Die Berg-Segge mit ähnlichen Kulturansprüchen ist gartenkulturell aufgrund des frisch-grünen Austriebs die in der Regel zu favorisierende Alternative.
Die kleinen Horste machen während der Vegetationsperiode einen durchweg gepflegten Eindruck und stören auch im Winterhalbjahr nicht. Der überhängende Wuchs kommt besonders an erhöhten Standorten zur Geltung.

Sehr alter Bestand mit abgestorbenen Horsten.
Entsprechend weiß sie v.a. in trocken-warmen, steppenartigen Alpinarien zu überzeugen. In Inneralpinen Felsensteppen wird sie an Naturstandorten z.B. vom Haar-Pfriemengras, Österreichischem Lein, Frühlings-Lichtblume, Steinbrech-Felsennelke oder dem Frühblühendem Thymian begleitet.
Eine weitere sinnfällige Einsatzmöglichkeit sind Dachbegrünungen.

In der ersten Juni-Hälfte erreicht das Laub langsam die Länge, um den charakteristisch-überhängenden Habitus zu zeigen.
Kultur
Soweit die extremen Standortbedingungen eingehalten werden, hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen.
Im Handel ist die Art mit etwas Engagement bezugsfähig.
Sorten:
Hexe: wie die Art, etwas wüchsiger