Carex elata // Steife Segge

Familie Cyperaceae, Sauergräser
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Carex elata
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Carex elata

Die Steife Segge ist europaweit verbreitet und besiedelt auch Teile Nordafrikas sowie des westlichen Asiens. In Deutschland hat sie einen eindeutigen Verbreitungsschwerpunkt in den kontinentaler getönten Teilen der Norddeutschen Tiefebene, kommt aber zerstreut auch in allen übrigen Landschaftsräumen vor.

Prächtige Exemplare der Steifen Segge mit den Samenständen des Breitblättrigen Rohrkolbens im Hintergrund

Die charakteristischen Steifseggenriede werden von den bultigen Horsten der Carex elata geprägt. Die Standorte sind im Frühjahr meist überschwemmt und weisen oft stark schwankende Wasserstände auf.

Carex elata tritt vorrangig in Großseggenrieden an mesotrophen, torfigen bis anmoorigen Verlandungsgesellschaften von Gewässern. Seltener findet man sie an besonnten Stellen in Erlen-Bruchwäldern.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (-)  Kontinentalität (2)  Feuchte (10)  Reaktion (-)  Stickstoff (5)

Ein winterliches Steifseggenried bei Chorin mit einzelnen, wintergrünen Carex paniculata.

Beschreibung
Die Steife Segge ist ein sommergrünes bis schwach-wintergrünes, bultig-horstig wachsendes Gras. Im Herbt verfärbt sich das Laub oft recht ansehnlich in ein fahles Rot-Braun.

Die Horste von Carex elata werden mit den Jahren 60 bis 100 (120) cm hoch und ebenso breit. Sie bauen sich stockwerkartig über das abgestorbene Laub der Vorjahre auf.

Vollblüte im Wasserbecken

Die schwarz-braunen bzw. grünlich-braunen Blütenstände mit den auffälligen gelben Staubgefäßen der männlichen Blütenabschnitte erscheinen zeitig im April bis etwa Mitte Mai.

Die Blätter und Blütenstände stehen straff aufrecht und bieten auch im abgestorbenen Zustand einen schönen Winteraspekt.

Mit der deutlich zierlicheren Rasen-Segge (Carex cespitosa) wird eine natürliche Hybride gebildet (Carex x strictiformis). Sehr ähnlich sind die seltener kultivierte, wintergrüne und etwa drei Wochen später blühende Rispen-Segge (Carex paniculata) und die kaum gehandelte Schwarzschopf-Segge (Carex appropinquata).

Verwendungshinweise
Die Steife Segge ist eine sehr gute Art für sonnige, naturnahe Gewässerufer und Sumpfbeetpflanzungen. Ihr Blütenflor gehört unter den Seggen eindeutig zu den attraktivsten und die Bezeichnung als "Blumen-Segge" wäre nicht ganz unangemessen.

Großseggenriede sind von Natur aus eher arm an Blütenstauden. Die im Alter wuchtige Segge kann gut mit kräftige Begleitern wie die Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris) oder dem ausbreitungsfreudigen Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) plausibel kombiniert werden.

Die herbstliche Laubverfärbung kann lang anhaltend attraktiv ausfallen.

Die Steife Segge sollte entweder als eindrucksvoller Solitär oder nur in ausreichend großzügigen Anlagen eingesetzt werden, in denen mehrere solitäre Bulte zu einem Ensemble heranswachsen können. Bis der charkateristische Bult-Habitus erreicht wird, vergehen einige Jahre. Dies muss man bei der Neuanlage berücksichtigen und die Zwischenräume mit niedrigen bis mittelhohen Sumpfpflanzen füllen.

Der Abstand zwischen den Horsten sollte so gewählt sein, dass diese als Solitäre wahrnehmbar bleiben. Das hat zudem den Vorteil, dass zwischen den Bulten auch langfristig Raum bleibt für andere Sumpfpflanzen. Die Steife Segge stellt dann eine schöne Matrix dar.

In der Regel wird die gelblaubige, in etwas schattigeren Lagen leuchtend-grüne 'Bowles Golden' verwendet, die Wildform ist kaum im Handel.

 'Bowles Golden' entwickelt in etwas verschatteten Lagen leuchtend-grünes Laub. Hier steht sie u.a. zwischen Reispapierbaum und Zier-Rhababer.

Kultur/Pflege von Carex elata

In Kultur gedeiht die Art auch problemlos auf mineralischen Böden und entwickelt sich selbst auf nur dauerhaft frischen Böden zufriedenstellend. Trockenstress sollte aber grundsätzlich vermieden werden. Auch schwere, verdichtete Lehmböden sind ungeeignet.

Am Naturstandort kommt sie nur an sonnigen Standorten vor, kann aber auch noch im tiefen Halbschatten gut kultiviert werden. Bereits im lichten Schatten ist sie arg trägwüchsig bis kümmerlich.

Im Alter werden die Horste sehr dominant und lassen sich dann praktisch nur noch von Gehölzen verdrängen. Die Hoch-Bulte entwickeln sich aber erst im Laufe einiger Jahre und benötigen bis dahin gelegentliche Unterstützung im Konkurrenzkampf mit verschattenden Hochstauden.

Samen keimen willig und oftmals auch lästig an allen feuchten bis nassen Stellen. Entferntz man die Samenstände vor der Samenreife lässt sich Selbstversamung gut verhindern, weil keine Nachblüte erfolgt.

'Bowles Golden' sorgt in dieser sonnigen Frischwiese für grünlich-gelbe Lichteffekte. Im Vordergrund assistiert die Mead-Götterblume.

Sorten:
  • Bowles Golden (Aurea): gelblich hell-grünes Laub mit zarten grünen Längsstreifen, in der Sonne fast gelb wirkend, im Halbschatten frisch gelblich-grün, mit max. 70 bs 80 cm Höhe schwachwüchsiger als die Art (Handelsstandard)
  • Bilder






























    'Bowles Golden'



    'Bowles Golden'



    'Bowles Golden'



    'Bowles Golden'



    'Bowles Golden'