Carex caryophyllea // Frühlings-Segge
Beschreibung
Naturstandort von Carex caryophyllea
Die Frühlings-Segge kommt europaweit vor, nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis in das westliche Sibirien.
In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf die Mittelgebirge und deren vorgelagerten Hügelländer. In der norddeutschen Tiefebene ist sie nur in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und der Osthälfte Schleswig-Holsteins relativ stetig anzutreffen.
Die natürlicherweise schon spärlichen Tieflandvorkommen in Niedersachsen und Nordrhein-Westphalen sind zudem stark zurückgegangen.
Die Frühlings-Segge besiedelt ausgesprochen nährstoffarme, basenreichere Trocken- und Halbtrockenrasen in (voll-)sonnigen Lagen. Sie kommt aber auch stetig in bodensauren Borstgras-Rasen und trockeneren Pfeifengraswiesen auf Niedermoorböden vor.
"Spektakulär" ist nicht das erste Wort, dass dem unvoreingenommenen Auge zu Carex caryophyllea einfallen düfte.
Entscheidende Standortfaktoren sind ausgeprägte Nährstoffarmut und sowie mehr oder weniger regelmäßiger Trockenstress.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (5) Kontinentalität (2) Feuchte (6) Reaktion (6) Stickstoff (6)
Beschreibung
Carex caryophyllea ist ein sommergrünes Gras und erreicht Wuchshöhen von etwa 30 cm.
Junge Exemplare wachsen zunächst horstig, ältere Horste treiben kurze Ausläufer und entwickeln so bultig-rasige Bestände.
Die rot-bräunlichen Blütenstände erscheinen im April/Mai, sind aber nicht übermäßig zierend.
Änlich sind Carex alba und die in der Gartenkultur aufgrund ihrer adretten Blattschöpfe bedeutungsvollen
Carex montana.
Verwendungshinweise
Carex caryophyllea ist eine recht unscheinbare Art, die als strukturierende Ergänzung in naturnahen Trocken-Wiesen verwendet werden kann.
Flächige Bestände machen oft nicht den Eindruck, dass sie einem gestalterischen Willen folgen. Im Spätwinter kann man Abhilfe durch den Einsatz eines Rasenmähers. Hat man Frühlingsblüher eingebracht, kommen diese dann in der Rasenmatrix gut zur Geltung. Die Frühlings-Segge ist dann auch gegenüber niedrigen Zwiebelpflanzen sehr duldsam.
Grundsätzlich bleibt es aber dabei: auf sonnigen, ärmeren Standorten gibt es vielfältige Möglichkeiten, mit wesentlich aufregenderen Gräsern interessante Flächen zu erschaffen.
Die Kombination mit der Carlina vulgaris kann man auch an Naturstandorten bewundern.
Kultur
Die Frühlings-Segge ist nur auf sehr nährstoffarmen, möglichst sommertrockenen und vollsonnigen bis sonnigen Standorten konkurrenzfähig genug, um mit annehmbaren Pflegeaufwand gehalten werden zu können.
Erforderlich sind gut durchlässige Substrate, die aber im Skelett eine hohe Wasseraufnahmekapazität haben, da die Art volltrockene Bedingungen meidet.
Ein Rückschnitt flächiger Bestände im Spätwinter und/oder im Hochsommer sorgt für gepflegtere Erscheinungen.
V.a. dichte Bestände der Frühingssegge bilden recht strukturlose Flächen.
Sorten:
The Beatles: sehr feine, stark überhängende Blätter (evtl. eine Art-Hybride, die fälschlicherweise C. caryophylleea zugeordnet wird. Als Kandidaten werden Carex digitata oder auch Carex ornithopoda vermutet)