Carex appropinquata // Schwarzschopf-Segge, Wunder-Segge
Beschreibung
Naturstandort von Carex appropinquata
Die Schwarzschopf-Segge kommt in ganz Mitteleuropa und dem westlichen Asien zerstreut bis selten vor.
In Deutschland hat Carex appropinquata große Verbreitungslücken und ist nur im Osten der Norddeutschen Tiefebene und im Alpenvorland etwas häufiger. In den übrigen Naturräumen sind die ohnehin nur vereinzelten Vorkommen zu einem großen Teil erloschen. Die Art gilt daher als stark gefährdet.
Alte Horste von Carex appropinquata am Rande eines Erlen-Bruchs im Spätsommer.
Die Schwarzschopf-Segge wächst in kalkreichen, nassen und im Frühjahr meist überschwemmten Großseggenrieden am Rand von Zwischenmooren und lichten Stellen von Erlenbrüchen.
Die lichtliebende Art besiedelt vorrangig ärmere bis mäßig nahrhafte Nieder- oder Anmoorböden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (5) Kontinentalität (5) Feuchte (9) Reaktion (9) Stickstoff (4)
Dieser Teil der Wiese ist ganzjährig so nass, dass er nicht bearbeitet werden kann.
Beschreibung
Die Schwarzschopf-Segge ist ein sommergrünes, bultig-horstig wachsendes Gras. Sie bildet im Alter beeindruckende, bis 50-80 cm hohe und ebenso breite Horste, die sich stockwerkartig über das abgestorbene Laub der Vorjahre aufbauen.
Die schwarz-braunen bzw. grünlich-braunen Blütenstände erscheinen im April.
Mit der Rispen-Segge (Carex paniculata) werden natürliche Hybriden gebildet.
Exemplar zur Vollblüte mit schon gut erkennbarem "Stamm" aus altem Blattwerk.
Verwendungshinweise
Wenn man sich für eine der großen Kopf-Seggen begeistern kann - wüfür vieles spricht - muss es nicht zwingend Carex appropinquata sein. Sie ist nur mit großen Mühen zu beziehen und die sehr ähnlichen, noch wüchsigeren Carex paniculata (Rispen-Segge) und v.a. Carex elata (Steife-Segge) verkörpern das Thema noch etwas eindrücklicher. Sie sind außerdem etwas handelsüblicher.
Die Wunder-Segge kommt v.a. in großflächigen, naturnahen Sumpfflächen und Gewässerufern zur Geltung, in denen mindestens 5, besser 10 Exemplare als "bestandsbildende Solitäre" untergebracht werden können.
Der Abstand zwischen den Exemplaren sollte so gewählt werden, dass auch im Alter ausreichend Platz zwischen den Horsten für andere Sumpfpflanzen verbleibt.
Sie ist dann eine schöne Matrix. Wird sie dichter gesetzt, bildet die Art im Laufe der Jahre dominante Einartbestände.
Bis die charakteristischen Bulte entstehen, vergehen einige Jahre. Carex appropinquata ist dann auch im Winterhalbjahr eine Sehenswürdigkeit.
In den ersten Jahren machen Jungpflanzen nicht allzuviel her.
Kultur
Carex appropinquata ist die lichtbedürftigste und kalkliebendste Kopf-Segge. Bekommt sie dazu einen feuchten Untergrund, ist sie zufrieden und wird gut funktionieren.
Allerdings entwickelt sie sich langsam und wüchsige Hochstauden sind in den ersten Jahren eine ernst zu nehmende Bedrohung für Jungpflanzen. Ohne regelmäßige gärtnerische Betreuung in dieser Zeit geht es meist nicht.
Man darf sich nicht dazu verleiten lassen, Jungpflanzen zu en beieinander zu setzen. In Neuanlagen füllt man die Lücken zwischen den künftigen Groß-Horsten am Besten mit niedrigen bis mittelhohen Sumpfstauden.