Carex alba // Weiße Segge
Beschreibung
Naturstandort von Carex alba
Die Weiße Segge wächst in Gebirgsregionen Europas von den Pyrenäen bis zu den Alpen, dem Balkan und nach Osten über Zentralasien bis Sibirien.
In Deutschland kommt sie nur in den süddeutschen Mittelgebirgen und in den Alpen vor. In der Rhön besteht zudem ein isoliertes Vorkommen. In der Schweiz findet man sie mit Ausnahme der Hochlagen der Alpen in allen Naturräumen mehr oder weniger häufig.
An sonnigen Standorten ist das Laub steifer und der Wuchs kompakter.
Carex alba bevorzugt halbschattige, basenreiche mäßig trockene bis frische Waldstandorte. Entscheidendes Standortkriterium ist eine ausgeprägte Stickstoffarmut.
In Mitteleuropa ist sie eine Kennart der basenreichen, ausgesprochen stickstoffarmen Schneeheide-Kiefern-Wälder.
Sie kommt hier aber auch stetig in grundwasserfernen Eichen-Hainbuchenwäldern oder lichteren, wärmebegünstigten Bereichen von Orchideen-Buchen-Wäldern vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (5) Kontinentalität (7) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Beschreibung
Die sommergrüne, in milden Wintern/Lagen auch halb-wintergrüne Carex alba bildet durch kurze bis mittellange Ausläufer mit der Zeit lockere, etwa 25 cm hohe, meist bultige Rasen.
Der Blattaustrieb ist frisch-grün, im Sommer neigen die Blätter v.a. in sonnigen oder trockeneren Lagen zu braunen Spitzen. Mit den ersten Frösten nehmen die Blätter ockerfarbene Tönungen an und vergehen während der ersten ernsthaften Frostphase.
Die grünliche Blüte im Mai ist unscheinbar.
Verwendungshinweise
Da die Weiße Segge sommerliche Trockenphasen unbeschadet übersteht und lichten Schatten sowie Wurzeldruck gut verträgt, ist sie eine Lösung für die Unterpflanzung von Gehölzbeständen trockener und nährstoffarmer Böden, auf denen nur wenige Alternativen zur Verfügung stehen.
Etwas erhöhte Wuchsorte kommen aufgrund der zumindest in mehr oder weniger verschatteten Situationen überhängenden Wuchsweise dem Erscheinungsbild entgegen.
Die Bestände wirken ansonsten oft struppig und zumindest bei Einsatz der Wildform ist der gärtnerische Wille nicht immer sicher erkennbar. Allerdings treibt die Art schon im Februar wieder aus. Rückt man unansehnlichen Winterbeständen mit einem hoch eingestellten Rasenmäher zu Leibe, hat man bereits sehr früh im Jahr hoffnungsvolle, frisch-grüne und ordentliche Flächen.
Ohne solchen Aufwand immer ordentlich wirkt dagegen die ansonsten ähnliche, ebenfalls sommergrüne Berg-Segge, mit der sie auch am Naturstand oft vergesellschaftet ist.
Bestände von Carex alba machen in schatigeren Lagen nicht selten einen etwas struppigen Eindruck.
Kultur
Für pflegeleichte Pflanzungen ist die Nährstoffarmut des Standortes entscheidend, da Carex alba nur dann gegenüber Wildkrautaufkommen ausreichend konkurrenzfähig ist.
Gelegentlicher Trockenstress ist unproblematisch, im Gegenteil fördert er die Konkurrenzfähigkeit. Auch bezüglich der Lichtbedingungen ist die Weiße Segge sehr tolerant und gedeiht auf sonnigen bis absonnigen, sogar noch in relativ schattigen Lagen.
Sorten:
Frosted Curls: silbrig-grünes Laub
Variegata: weißer Austrieb im Frühjahr, später vergrünend