Naturstandort von Carex davalliana: Die Davalls Segge kommt in den Gebirgsregionen von Mittel- und Nordeuropa bis Sibirien und Kleinasien in (sub-)montanen bis alpinen Höhenlagen vor.
In
Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf die Alpen und das Alpenvorland. In den nördlich angrenzenden Mittelgebirgen dünnt die Verbreitung aus. Die nördlichsten Vorkommen finden sich in den Lössbörden von Sachsen-Anhalt und dem Weser-Bergland.
Ein felsiger Sumpf mit Carex davalliana und Caltha palustris
Allerdings sind die Populationen des Tief- und Hügellandes aufgrund von Entwässerung und Nitratanreicherung stark rückläufig. Die Art gilt entsprechend als gefährdet.
Die Davalls Segge besiedelt sehr nährstoffarme, kalkreiche Quell- und Sickermoore mit bewegtem, sauerstoffreichem Wasserdurchfluss. Typische Standorte sind Wasseraustritte an felsigen Steilhängen in vollsonnigen Lagen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)Licht (9) Temperatur (4) Kontinentalität (4) Feuchte (9) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Anfang April beginnen die feinen Blätter zu sprießen und werden den ganzen Sommer immer länger:
Beschreibung: Carex davalliana bildet sommergrüne, in milden Wintern oder unter Schneedecken auch wintergrüne, kompakte Horste von 20 bis 30 cm Höhe.
Die Laubblätter sind auffallend dünn und lang. Die abgestorbenen Blätter sind bis zum nächsten Frühjahrsaustrieb strukturstabil und über den Winter durchaus zierend.
Der Neuaustrieb setzt mit der bräunlichen, sehr zarten und weitgehend unauffälligen Blüte im April ein.
Verwendungshinweise: Carex davalliana ist eine gute Art als Bestandsbildner für naturnahe, felsige Kleinstsümpfe innerhalb von weiträumigen Alpinarien.
Die Davalls Segge kann bestandsbildend verwendet werden, die Pflanzung sollte aber mit ausreichend Abstand erfolgen, damit die einzelnen Horste als Solitäre wahrnehmbar bleiben.
Am Besten kommt sie zur Geltung, wenn sie etwas erhöht steht und ihre zarten, lang überhängenden Blätter zur Schau stellen kann.
Wie der Bart eines Berg-Greises hängen die Blätter des Vorjahres noch zum Neuaustrieb zierend an den Horsten.
Kultur: Erforderlich ist, den Stickstoffgehalt des Bodens dauerhaft gegen schleichende Eutrophierung zu schützen. Pflegeaufwändig sind daher insbesondere Standorte mit Herbstlaubeinfall oder im Einflussbereich von Emissionen aus Landwirtschaft, Verkehr und Industrie. Auch eine zunehmende Verschattung durch größer werdende Gehölze muss vermieden werden.
In Kultur gedeiht die Art auch in staunassen Situationen, muss also nicht zwingend in durchrieselten Nassböden kultiviert werden.
Im Handel gehört sie nicht zum Standard, ist aber im Direkthandel zu beziehen.