Carex davalliana // Davalls Segge, Torf-Segge

Familie Cyperaceae, Sauergräser
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Carex davalliana
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Carex davalliana

Die Davalls Segge kommt in den Gebirgsregionen von Mittel- und Nordeuropa bis Sibirien und Kleinasien in (sub-)montanen bis alpinen Höhenlagen vor.

In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf die Alpen und das Alpenvorland. In den nördlich angrenzenden Mittelgebirgen dünnt die Verbreitung aus. Die nördlichsten Vorkommen finden sich in den Lössbörden von Sachsen-Anhalt und dem Weser-Bergland.

Ein felsiger Sumpf mit Carex davalliana und Caltha palustris.

Allerdings sind die Populationen des Tief- und Hügellandes aufgrund von Entwässerung und Nitratanreicherung stark rückläufig. Die Art gilt entsprechend als gefährdet.

Die Davalls Segge besiedelt sehr nährstoffarme, kalkreiche Quell- und Sickermoore mit bewegtem, sauerstoffreichem Wasserdurchfluss. Typische Standorte sind Wasseraustritte an felsigen Steilhängen in vollsonnigen Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (4)  Kontinentalität (4)  Feuchte (9)  Reaktion (8)  Stickstoff (2)

Anfang April beginnen die schwarzen Blüten und die feinen Blätter zu sprießen. Letztere werden über den ganzen Sommer immer länger.

Beschreibung
Carex davalliana bildet sommergrüne, in milden Wintern oder unter Schneedecken auch wintergrüne, kompakte Horste von 20 bis 30 cm Höhe.

Die Laubblätter sind auffallend dünn und lang. Die abgestorbenen Blätter sind bis zum nächsten Frühjahrsaustrieb strukturstabil und über den Winter durchaus zierend.

Der Neuaustrieb setzt mit der bräunlichen, sehr zarten und weitgehend unauffälligen Blüte im April ein.

Im Hochsommer erreichen die Horste ihre maximale Größe.

Verwendungshinweise
Carex davalliana ist eine gute Art als Bestandsbildner für naturnahe, felsige Kleinstsümpfe innerhalb von weiträumigen Alpinarien.

Die Davalls Segge kann bestandsbildend verwendet werden, die Pflanzung sollte aber mit ausreichend Abstand erfolgen, damit die einzelnen Horste als Solitäre wahrnehmbar bleiben.

Am Besten kommt sie zur Geltung, wenn sie etwas erhöht steht und ihre zarten, lang überhängenden Blätter zur Schau stellen kann.

Im Handel gehört sie nicht zum Standard, ist aber im Direkthandel zu beziehen.

Wie der Bart eines Berg-Greises hängen die Blätter des Vorjahres noch zum Neuaustrieb zierend an den Horsten.

Kultur
Erforderlich ist, den Stickstoffgehalt des Bodens gegen übermäßige Eutrophierung zu schützen. Stickstoff beeinträchtigt Carex davalliana zwar eigentlich nicht, begünstigt jedoch wüchsigere Konkurrenten, die die lichtbedürftige Art dann rasch ausdunkeln.

Etwas pflegeaufwändig sind daher insbesondere Standorte mit Herbstlaubeinfall oder im Einflussbereich von Emissionen aus Landwirtschaft, Verkehr und Industrie. Auch eine zunehmende Verschattung durch größer werdende Gehölze muss vermieden werden.

In Kultur gedeiht die Art auch in staunassen Situationen, muss also nicht zwingend in durchrieselten Nassböden kultiviert werden.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein, wird nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.

Bilder