Cardamine heptaphylla // Fieder-Zahnwurz
Beschreibung
Naturstandort von Cardamine heptaphylla
Die Fieder-Zahnwurz kommt in montanen Regionen von den Alpen bis in die Pyrenäen in Bergwäldern in schattigen Lagen vor.
In Deutschland stößt die Art im südlichen Schwarzwald an ihre nördliche Verbreitungsgrenze.
In der Schweiz ist die im Jura weit verbreitet. Nebenvorkommen gibt es in den südlichen Voralpen sowie im Wallis.
Ein gigantischer Horst: Cardamine heptaphylla im Optimal-Zustand.
Cardamine heptaphylla ist eine Kennart des Zahnwurz-Buchen-Waldes und wächst auf dauerfrischen, humusreichen, mäßig stickstoffreichen Kalk-Skelett-Böden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (3) Temperatur (5) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (8) Stickstoff (6)
Die Fieder-Zahnwurz behauptet sich auch direkt unter Sträuchern.
Beschreibung
Die Fieder-Zahnwurz ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie wächst mit einem langsam kriechenden Rhizom mit den Jahren sichtbar in die Breite.
Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 70 cm, benötigt aber einige Jahre, bis die ganze Wuchskraft erreicht wird.
Die früh austreibenden, hellgrünen, gefiederten Blätter sind charakteristisch und strukturell sehr bereichernd. Der weiße Blütenflor erscheint reich ab Mitte März bis Ende April.
Brut-Bulbillen wie die Zwiebel-Zahnwurz bildet sie nicht aus.
Von ähnlichem Charakter ist die violett blühende, ebenfalls kaum gehandelte Cardamine pentaphyllos.
Porträt von Blüte und Blatt.
Verwendungshinweise
Cardamine heptaphylla wird erstaunlich selten verwendet, dabei sind alte, wuchtige Horste ein faszinierender Anblick. Sicher, bis es soweit ist, vergeht Zeit. Aber selbst weniger kräftige Exemplare sind eine Bereicherung für jeden gut betreuten und ambitionierten Waldgarten.
Schon die Struktur des Laubes ist zierend, die leuchtend weißen Blüten sind im Schatten der Bäume perfekte Lichtpunkte.
Für naturnahe, felsige Wald-Situationen, die Unterpflanzung von Groß-Sträuchern und Parkbaumbeständen sowie für Säume im kühlen Schatten von alten Mauern und Gebäudeteilen muss man sie zumindest in Betracht ziehen.
Leider wird sie nur selten gehandelt, weil die Topfkultur für die Vermehrungsbetriebe schwierig und unzuverlässig ist. Selbst Saatgut ist nicht immer zu bekommen.
Auch zwischen mittelhohen, wintergrünen Waldgräsern wie die durchaus in die Breite tendierende Wald-Marbel lässt sie sich im etablierten Zustand kaum verdrängen.
Kultur
An zusagenden Standorten breitet sich die Art durch Selbstaussaat aus, wird aber nie lästig.
Aufgrund ihrer Schatten- und Wurzeldruckverträglichkeit kann sich Cardamine heptaphylla nach der - etwas langwierigeren Etablierung - an entsprechenden Standorten recht gut eigenständig gegen Konkurrenzstauden und Wildkräuter behaupten.
Limitierender Faktor ist der Wunsch nach gleichmäßig frischen Bedingungen im Frühling bis Frühsommer, was vielerorts nicht ohne Bewässerung zu gewährleisten ist. Auch luftrockene Standorte sind ungünstig.